Drei Länder – kaum Öffis

„Lückenschlusswanderung“ von Haidmühle nach Nove Udoli mit Musikbegleitung und Musikern aus den drei Ländern unter der Leitung von Gotthard Wagner.
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  • „Lückenschlusswanderung“ von Haidmühle nach Nove Udoli mit Musikbegleitung und Musikern aus den drei Ländern unter der Leitung von Gotthard Wagner.
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Initiatoren fordern Ausbau der Eisenbahn in Dreiländerregion.

BEZIRK, WALDKIRCHEN, NOVE UDOLI (hed). Zum zweiten Mal luden die Ilztalbahn GmbH, sunnseitn Kulturentwicklung und Plattform ZUGKUNFT Mühlkreisbahn zu einer Kooperation. Das Ziel war es, ein klares Signal für einen grenzüberschreitenden öffentlichen Verkehr zu setzen. In Haidmühle traf man sich zu einer „Lückenschlusswanderung“ mit Musikern. Mitgebrachte Reisekoffer wurden am Bahnsteig abgestellt, um zusätzlich auf die fehlenden grenzüberschreitenden Verkehrsverbindungen im öffentlichen Verkehr hinzuweisen. Eine gemeinsame Proklamation wurde auf der Grenzbrücke in Nove Udoli vorgetragen. Darin enthalten war die Forderung nach einem attraktiven Ausbau aller Eisenbahnlinien, wie der Mühlkreisbahn bis Aigen-Schlägl, der Einführung eines Taktverkehrs aus den Knotenbahnhöfen Budweis, Volary (Wallern), Linz und Passau zu den jeweiligen Streckenendpunkten sowie der Errichtung verknüpfender Buslinien zwischen Bahnlinien. Weiters wurden die integrale Verknüpfung der Fahrpläne in der Böhmerwaldregion und attraktive Kombi-Fahrkarten im Grenzverkehr gefordert.

PROKLAMATION ZUR VERKEHRSVERNETZUNG IN DER BÖHMERWALDREGION
(Verlesen an der Grenzbrücke zwischen Haidmühle und Nové Údolí (Neuthal) am Samstag, 18. Juli 2015 nach Abschluss der Lückenschlusswanderung)

Hier – mitten in Europa – in der Dreiländerregion Deutschland, Österreich und Tschechische Republik fehlen über 25 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs noch immer grenzüberschreitende Ver¬bindungen im öffentlichen Personenverkehr. Dabei konnten wir im Herbst 2014 in der Böhmerwald¬region gemeinsam den Fall des Eisernen Vorhangs vor 25 Jahren und außerdem die 10-jährige Mit¬gliedschaft der gesamten Region in der Europäischen Union feiern. Leider müssen wir feststellen, dass die Verkehrsinfrastrukturen in allen drei Ländern noch immer so betrieben werden, als ob vor der jeweiligen Staatsgrenze weiterhin ein Schlagbaum steht.
Heute, am 18. Juli 2015 haben wir uns zum 2. Mal aus unseren Ländern aufgemacht, um zueinander¬zukommen und miteinander Grenzlinien zu überschreiten, die uns nie mehr trennen sollen. Daher fordern wir die Öffentlichkeit in unseren Ländern auf, auch hier in der Dreiländerregion Deutschland, Österreich und Tschechische Republik Europa Wirklichkeit werden zu lassen.
Unsere Anliegen betreffen konkret
• den Erhalt und den attraktivitätssteigernden Ausbau aller Eisenbahnlinien in der Dreiländer-region, d. h. der südböhmischen Bahnlinien, die auf Nové Údolí (Neuthal) zuführen (CZ), der Mühlkreisbahn Linz – Rohrbach-Berg – Aigen-Schlägl (A) und der Ilztalbahn Passau – Wald-kirchen – Freyung (D),
• die Einführung eines Taktverkehrs aus den Knotenbahnhöfen Ceske Budejovice (Budweis), Volary (Wallern), Linz Hbf (Linec) und Passau Hbf (Pasov) zu den jeweiligen Streckenendpunkten,
• die Errichtung verknüpfender Buslinien zwischen den auf das Dreiländereck zuführenden Bahn-linien, insb. Nové Údolí – Haidmühle – Waldkirchen bzw. Freyung, Aigen-Schlägl – Schwarzen-berg (im Böhmerwald) – Neureichenau – Waldkirchen sowie Aigen-Schlägl – Horni Plana (Ober-plan) bzw. Nova Pec (Neuofen) sowie
• eine integrale Verknüpfung der Fahrpläne in der gesamten Böhmerwaldregion und attraktive Kombinationsfahrkarten im grenzüberschreitenden Verkehr.
Ganz besonders fordern wir an diesem Ort den Lückenschluss mittels Durchbindung aller Busse von Haidmühle zum tschechischen Bahnhof Nové Údolí (Neuthal) zur Herstellung des direkten Anschlus¬ses zwischen dem deutschen und dem tschechischen Verkehrsnetz.
Wir werden uns in unseren Ländern aktiv dafür einsetzen, die Bedeutung des grenzüberschreitenden öffentlichen Verkehrs stärker im Bewusstsein der regionalen Entscheidungsgremien und Aufgaben-träger zu verankern und regen auf der Ebene der Europaregion Donau-Moldau die Bildung einer ge¬meinsamen Plattform zur nachhaltigen Verbesserung der Verkehrsverhältnisse an.
Diese Proklamation wird von den Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern in allen Teilen der Böh-merwaldregion bekannt gemacht und soll im Rahmen jährlicher Folgetreffen fortgeschrieben wer-den. Wir werden daher künftig im jährlichen Rhythmus immer an einem Samstag – voraussichtlich im Juni oder Juli – rund um Dreisessel (Tristoličnik) und Plöckenstein (Plechý) zusammenkommen.

Verlesen an der Grenzbrücke zwischen Haidmühle und Nové Údolí (Neuthal) am Samstag, 18. Juli 2015 nach Abschluss der Lückenschlusswanderung

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