Hermann Fleischlos: Gut, ganz ohne
37 Millionen Euro will Neuburger in den Standort Ulrichsberg investieren.
ULRICHSBERG (bayr). Die Idee, ein fleischloses Lebensmittel anzubieten, hatte Hermann Neuburger schon lange im Kopf. Jetzt hat er es auch auf dem Markt. Seit Herbst 2016 werden in 30 Supermärkten in Österreich die Produkte von "Hermann Fleischlos" angeboten. 300 Märkte sollen es im Herbst 2017 sein. In einer zwei Millionen Euro teuren Versuchsanlage in Ulrichsberg wurden die vegetarischen Premium-Produkte in Optik, Geschmack und Bissfestigkeit im letzten Jahr perfektioniert.
Fleischlos kommt gut an
Die ersten Markteindrücke sind sehr positiv. "Die Kunden haben 'Ja' zu unserem neuen Produkt gesagt", freut sich Hermann Neuburger und ergänzt: "Nach weiteren Tests auf dem Markt sagen wir 'Ja' zu großen Investitionen." Erst kürzlich habe die große deutsche Biomarke Alnatura angefragt. Derzeit ist die produzierte Menge an Hermann Fleischlos aber noch zu gering, um ins Geschäft zu kommen. Außerdem fokussiere man sich vorerst auf den östereichsichen Markt. Und hier ausschließlich auf den qualitativen Lebensmittelhandel, wie es Hermann Neuburger ausdrückt. Kleinere Mengen – zum Beispiel für Bioläden oder eine Buschenschank im Burgenland – sind kein Problem.
Neue Produktion und Zucht
Der Gusto der Kunden nach fleischlosen Produkten ist für Neuburger der Anstoß, groß zu investieren. Auf vier Hektar soll 2018 eine neue Produktionshalle gebaut werden, in der Kräuterseitlinge zu Hermann Fleischlos-Produkten verarbeitet werden. Außerdem soll eine große Zuchtanlage entstehen. "Dort werden die Pilze auf Holzpellets aus dem Böhmerwald gezüchtet", berichtet Thomas Neuburger. Die Errichtung der Pilzzucht ist für 2019 geplant.
Derzeit werden die Hermann Fleischlos-Produkte in kleinem Stil hergestellt – ohne künstliche Zusatzstoffe und biologisch. Sie bestehen aus Kräuterseitlingen, Reis, Öl, Gewürzen und Hühnerei-Eiweiß.
Strugl kam und kostete
Das Patent für diese Erfindung aus dem Hause Neuburger wurde bereits angemeldet. Insgesamt gibt es sieben verschiedene Produkte – vom Schnitzel bis zum Rostbratwürstel. Dieses ließ sich auch Wirtschaftslandesrat Michael Strugl kürzlich kredenzen. Er besuchte die Produktionsstätte sowie die Versuchsanlage. "Familiengeführte Unternehmen wie Neuburger sind ein Musterbeispiel dafür, dass man auch in nicht einfachen Branchen und Regionen hoch innovativ und erfolgreich sein kann", sagte Strugl.
Sein Resümee nach der Verkostung: "Es schmeckt anders, aber gut." Gut schmeckt ihm, Landtagsabgeordnetem Georg Ecker und Bürgermeister Kellermann auch, dass mit dieser investition bis zum Jahr 2021 etwa 50 neue Arbeitsplätze geschaffen werden sollen.
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