Aidshilfe Salzburg
Schüler fundiert über Aids und Sex aufklären

Sebastian Huber (Internist, Abgeordneter zum Landtag und Zweiter Präsident), Willi Maier (Leiter der Aidshilfe Salzburg) und Florian Friedrich (Präventionsmitarbeiter der Aidshilfe Salzburg) | Foto: sm
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  • Sebastian Huber (Internist, Abgeordneter zum Landtag und Zweiter Präsident), Willi Maier (Leiter der Aidshilfe Salzburg) und Florian Friedrich (Präventionsmitarbeiter der Aidshilfe Salzburg)
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Aidshilfe warnt: "Verbot außerschulischer Aufklärungsarbeit im Unterricht ist Rückschritt in 50er und 60er Jahre."

SALZBURG (sm). Ein drohendes Verbot von externen Sexualpädagogik-Vereinen könnte neben vermehrten Teenager-Schwangerschaften auch übertragbare Geschlechtskrankheiten zur Folge haben. Bis dato konnten Lehrer das Angebot der Aidshilfe Salzburg (seit heuer kostenlos) in Anspruch nehmen, doch ein derzeitiger politischer Antrag könnte die externe Vereinsarbeit verbieten – siehe dazu Factbox unten.

Gesunde Sexualpädagogik an den Schulen

Von Fragen und Unsicherheiten zum Ersten Mal, Aids und andere Geschlechtskrankheiten bietet die Aidshilfe Salzburg mit ihren Schulworkshops auch einen Raum für vertrauensvolle Fragen, die anonym gestellt werden können. Neben zwei bis drei Angestellten kommt auch ein Betroffener mit in die Klasse und gewährt den Schülern Einblick in sein Leben mit der Krankheit. „Wir bleiben nach der Stunde noch vor Ort“, sagt der Präventionsmitarbeiter Florian Friedrich, der sich gerne mehr Zeit für diese dankbare Aufgabe an den Schulen wünschst.

Aids ist behandelbar

Je früher die Diagnose erkannt wurde umso früher greift die Behandlung.

„Aids ist therapier- und behandelbar und kein Todesurteil mehr wie in den 80er Jahren, wie ich es noch erlebt habe“

, sagt der Internist Sebastian Huber und erklärt. „Wir können davon ausgehen, dass wir das Virus nicht heilen können, aber wir können mit der Antiretroviralen Therapie dafür sorgen, dass die Krankheit nicht ansteckend ist.“

Antiretroviralen Therapie schafft Lebensqualität

Erkrankte Frauen könnten durch diese Therapie auf natürlichen Weg gebären und ihre Babys stillen. In Partnerschaften könnte Sex ohne Furcht vor einer Ansteckung gelebt werden. Das verschafft den Betroffenen neue Lebensqualität und ein vergleichsweise normales Leben, dennoch räumt Huber ein, seien die Langzeitfolgen noch nicht bekannt. Er ist sich jedoch sicher:

„Es ist wichtig, dass man weiß, dass man HIV hat und dass man damit ein gutes Leben leben kann“

Die Angst vor HIV-erkrankte besiegen 

Noch immer werden Menschen, die erkrankt sind in vielen sozialen Bereichen diskriminiert, erklärt die Aidshilfe. "Es ist nicht mehr notwendig sich vor Menschen mit dem HIV-positiv-Virus zu fürchten", sagt Präventionsmitarbeiter Florian Friedrich

Rückblick auf 25 Jahre Lifeball

Der Lifeball und Gery Keszler leisteten in den letzten 25 Jahren eine hervorragende Öffentlichkeitsarbeit, die man so nicht machen kann, erklärt der Leiter der Salzburger Aidshilfe, Willi Maier, der selbst kein großer Fan vom Promi Aufgebot ist, aber „Man muss bedenken, das ist Teil des Spiels. Ohne ein Netzwerk ging es nie.“

Gewissheit mit dem HIV-Selbsttest

In Apotheken und Drogerien kann der HIV-Selbsttest gekauft werden. Er kostet etwa 30 Euro und liefert erst drei Monate nach einer möglichen HIV-Übertragung die Gewissheit. "Ist das Ergebnis positiv bedeutet das noch nicht, dass man sich angesteckt hat - aber man sollte sich umgehend an einen Arzt wenden", rät Huber, der einen großen Vorteil im Selbsttest sieht, denn durchschnittlich vergehen zwischen einer Ansteckung und der Diagnose vier Jahre. Vier Jahre, in denen der Betroffene das Virus ohne es zu wissen an andere Menschen weitergeben kann. 

Factbox zur "Causa Teenstar":

Der christliche Sexualkundeverein „Teenstar" soll falsche Inhalte, wie: schädliche Selbstbefriedigung, Homosexualität als heilbares Identitätsproblem, Keuschheit vor der Ehe und natürliche Empfängnisverhütung an Schüler vermittelt haben. Nun wollen ÖVP und FPÖ mit einem Entschließungsantrag externe Vereine aus Schulen verbannen.

Sebastian Huber (Internist, Abgeordneter zum Landtag und Zweiter Präsident), Willi Maier (Leiter der Aidshilfe Salzburg) und Florian Friedrich (Präventionsmitarbeiter der Aidshilfe Salzburg) | Foto: sm
Sebastian Huber (Internist, Abgeordneter zum Landtag und Zweiter Präsident), Willi Maier (Leiter der Aidshilfe Salzburg) und Florian Friedrich (Präventionsmitarbeiter der Aidshilfe Salzburg)
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