Teuerung
Caritas: "Strukturelle Maßnahmen statt nur Einmalzahlungen"
Um die Armut zu bekämpfen brauche es vor allem strukturelle Maßnahmen, fordert die Caritas Salzburg.
SALZBURG. Familien, Alleinerziehende, Mindestpensionisten: Bei der Caritas Salzburg bewege man sich ohnehin auf einem "konstant hohen Niveau", was die Unterstützung von Menschen betrifft, bei denen das Geld nicht ausreicht, sagt Torsten Bichler, Bereichsleiter Soziale Arbeit der Caritas.
Kosten werden noch steigen
"Jetzt kommen aber immer mehr Menschen dazu, die vorher noch nie da waren. Das sind Personen, bei denen das Grundeinkommen zwar etwas höher ist als bei unseren 'klassischen Gruppen', durch die Teuerungen bei Strom, Energie oder Lebensmitteln geraten sie jetzt aber in finanzielle Notsituationen", so Bichler. Er befürchte auch, dass sich die Situation im Herbst noch verstärken werde.
"Bei vielen stehen die Jahresabrechnungen für Betriebskosten noch aus, da wird es noch zu Steigerungen kommen", so Bichler.
Was es jetzt brauche, seien vor allem strukturelle Maßnahmen, um die finanziellen Belastungen abzufedern. "Es gibt eine Vielzahl an Einmalzahlungen und Förderungen, das ist zwar gut, aber für viele sind hier die bürokratischen Hürden zu hoch. Da verliert man schnell den Überblick. Armut kann man nur mit strukturellen Maßnahmen bekämpfen, die dann auch langfristiger greifen", so Bichler.
Valorisierungen vorziehen
Dementsprechend wichtig seien auch die Beratungen bei der Caritas. "Es geht darum, den Menschen zu zeigen, wie sie zu ihrem Geld kommen. Für viele sind da die bürokratischen Hürden zu hoch", führt Bichler aus. Ein zentraler Faktor seien auch die Valorisierungen.
"Die sollte man vorziehen. Es ist zu lange, wenn Betroffene vier Monate oder länger auf ihr Geld warten müssen", sagt Bichler.
Ebenso ortet man bei der Caritas Verbesserungspotenzial, was eine zielgerichtete Unterstützung betrifft. "Zwar ist von vielen Seiten und aus der Politik das Bemühen da, etwas zu tun, aber es braucht zielgerichtete Maßnahmen, die dann auch ankommen und wirken. Zu oft wird mit dem Gießkannenprinzip agiert", so Bichler.
Hier findet ihr ein Interview zum Thema Teuerungen mit dem Leiter von "Armut teilen":
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.