Rasche Hilfe für Familien
"Notfallmamas" in ganz Salzburg gesucht

Wenn das Kind krank wird und die Eltern arbeiten müssen, können "Notfallmamas" kurzfristig Abhilfe schaffen.

SALZBURG. Es passierte das, was für Bianca Mareks Tochter Lisa zu dieser Zeit nichts Außergewöhnliches war. "Worst Case: Das Kind wurde krank", blickt Marek zurück. Die Mutter hatte gerade wieder angefangen zu arbeiten. Ihr Mann war beruflich viel unterwegs. Die Großeltern ihrer Tochter Lisa wohnen nicht in der Nähe. Die Lösung: ein Anruf bei der Notfallmama-Hotline des Vereins "KiB children care".

Erleichterung für Mutter

"So schnell kann man gar nicht schauen, haben die schon jemanden organisiert, der auf das kranke Kind aufpasst", erzählt Marek. Seitdem nutzte sie das Angebot mehrfach, denn im Kindergarten schnappte Lisa immer wieder Krankheiten auf.

Notfallmama Hildegard Aziz, Bianca Marek mit Tochter Lisa und Landeskoordinatorin von KiB Children Care Brigitte Haidenthaler  | Foto: Anna Wintersteller
  • Notfallmama Hildegard Aziz, Bianca Marek mit Tochter Lisa und Landeskoordinatorin von KiB Children Care Brigitte Haidenthaler
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"Man ruft an und weiß, das Kind ist gut aufgehoben. Ich muss mir keine Sorgen machen", so Marek. Manche Notfallmamas hielten sie sogar auf dem Laufenden, wie es Lisa gerade ging und was sie machte. Für Marek eine große Erleichterung.

Notfallmama in der Pension

Hildegard Aziz ist eine der Notfallmamas, die schon auf Lisa aufgepasst haben. Das Mädchen war zwar fit, in den Kindergarten durfte sie wegen Windpocken dennoch nicht. Mit Aziz spielte Lisa Verstecken und malte Einhörner. "Toll", fand das Mädchen ihren Besuch. Die 6-Jährige habe machen dürfen, was sie wollte. Aziz nutzt die Pension, um das zu machen, was sie in ihrem früheren Beruf als Buchhalterin und Steuerberaterin vermisste: mit Menschen arbeiten.

Mit Notfallmama Hildegard Aziz kann auch geblödelt werden.  | Foto: Anna Wintersteller

"Ich mag die alten Leute gerne und die Kinder besonders gerne", erzählt die Pensionistin, die auch ehrenamtliche Erwachsenenvertreterin ist. Angst, selbst krank zu werden, wenn sie auf kranke Kinder aufpasst, hat Aziz nicht. "Ich bin sehr widerstandsfähig", sagt sie. Den Auftragsvorschlag erhält die Pensionistin über eine App. Wer zuerst rückmeldet, Zeit zu haben, bekommt den Auftrag. Verpflichtet zum Aushelfen sei keine Notfallmama. Als Notfallmama erhalte man zwar eine kleine Aufwandsentschädigung. "Wegen des Geldes macht man das aber nicht", wirft Aziz ein.

Notfallmamas gesucht

Organisiert wird das Angebot vom Verein "KiB children care", einem Non-Profit-Verein. "Wenn zum Beispiel beide Elternteile arbeiten müssen und das Kind ist krank, dann haben die Eltern oft gar keine Möglichkeit, die Kinder irgendwo unterzubringen", so die KiB-Landeskoordinatorin Brigitte Haidenthaler. Von öffentlicher Stelle gebe es hier kein Angebot.

Brigitte Haidenthaler ist Landeskoordinatorin von KiB Childcare in Salzburg, Tirol und Vorarlberg | Foto: Anna Wintersteller
  • Brigitte Haidenthaler ist Landeskoordinatorin von KiB Childcare in Salzburg, Tirol und Vorarlberg
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Mit einem Mitgliedsbeitrag von 14,50 Euro kann der Notfallmama-Service pro Monat und Familie für Kinder und Jugendliche von null bis 18 Jahren genutzt werden. Drei Tage pro Krankheit kann man sich maximal aushelfen lassen. Auch Schnupperstunden seien möglich. Das Notfallmama-Angebot ist laut Haidenthaler gefragt. Letzten Dezember, in einer Krankheitshochphase, habe der Verein besonders viele Anfragen bekommen. Notfallmamas in Stadt und Land Salzburg werden dringend gesucht.

Ehrengast beim Geburtstag

Haidenthaler legt sehr viel Wert darauf, die Notfallmamas, aber auch Notfallpapas, persönlich kennenzulernen. Bei der Auswahl frage sie sich immer, ob sie die Person auch ihre Kinder betreuen lassen würde.

Zum Wiedersehen mit Notfallmama Hildegard Aziz bekommt Lisa ein Buch geschenkt | Foto: Anna Wintersteller
  • Zum Wiedersehen mit Notfallmama Hildegard Aziz bekommt Lisa ein Buch geschenkt
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Eine spezielle Ausbildung ist nicht erforderlich, aber ein einwandfreies Leumundszeugnis ist vorzuweisen. Hildegard Aziz scheint mit ihrer Tätigkeit als Notfallmama die ideale Beschäftigung in der Pension gefunden zu haben. Zum sechsten Geburtstag von Lisa war selbstverständlich auch sie zum Kuchenessen eingeladen.

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