Kochlöffel im Beat schwingen
Sie rockt die Küche im Rockhouse Salzburg

Im Rockhouse ist Irena Biršić für die Verköstigung der internationalen Bands zuständig. Sie sagt: "Viele haben einen großen Hunger - manche wollen eine Pizza, aber nicht mit mir." Sie Köchin legt Wert auf gute Hausmannskost und brachte jetzt ein eigenes Kochbuch  heraus.  | Foto: sm
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  • Im Rockhouse ist Irena Biršić für die Verköstigung der internationalen Bands zuständig. Sie sagt: "Viele haben einen großen Hunger - manche wollen eine Pizza, aber nicht mit mir." Sie Köchin legt Wert auf gute Hausmannskost und brachte jetzt ein eigenes Kochbuch heraus.
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Irena Biršić ist seit Beginn der Rockhouse-Ära in Salzburg für das Essen der Bands zuständig. Nun verlegte sie ein Kochbuch, das "Rockhouse Kitchen".

SALZBURG. Die 70er stehen bei ihr ganz oben in der Hitliste, und das merkt man auch dem Kochbuch an, das Biršić mithilfe ihres Bruders herausbrachte. Mit satten Farben und Gerichten wie Würstchen im Schlafrock, Traubensalat mit Käse und Nüssen oder Lachs-aufstrich "Pink Fluid" geht es hier mit über 100 Rezepten ans Eingemachte.

"Die Rezepte entstammen meiner Zeit im Rockhouse, immerhin ein Vierteljahrhundert." Irena Biršić

Dabei legt die gebürtige Kroatin großen Wert auf Qualität – eine Pizza käme ihr niemals auf den Tisch. Und auch "Modeerscheinungen" wie Kokosnusswasser oder veganes Faschiertes landen bei ihr nicht auf dem Speiseplan. "Ich bin beim Kochen altmodisch, wie auch bei der Musik. So Schnickschnack sollte man immer hinterfragen", sagt Biršić, die seit mittlerweile 27 Jahren im Rockhouse den Kochlöffel schwingt. Im Eröffnungsjahr 1993 stellte sie sich vor Ort einfach vor. "Die Anfangstage waren ein Kochen auf der Baustelle und die Ansprüche waren niedrig: Hauptsache, satt."

Die Ein-Personen-Küchenbetriebs-Chefin Irena Biršić unterrichtet auch Kroatisch. Die "Blütezeit der Rockmusik" – die 70er – bedeutet ihr alles. | Foto: sm
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Das Essen ist angerichtet

Wenn die Musiker im Rockhouse zum Dinner Platz nehmen, gilt die oberste Regel von Biršić: gute Manieren, die sie mit liebevoller Strenge einfordert. Meistens werden die Musiker vor ihrem Auftritt gegen 17 Uhr – "damit sich das Essen setzen kann" – mit einem Drei-Gänge-Menü verköstigt. Biršić bekommt vorab den "Rider" (laut Biršić wahrlich kein "Easy Rider"), ein Papierstück, auf dem sich alle nötigen Informationen wie Allergien oder besondere Essensvorlieben der Musiker finden.

Einkauf auf der Salzburger Schranne

Auf die Lebensmittel hat die 62-Jährige ein besonderes Augenmerk. "Frisch und homemade" soll es sein und die Zutaten "das Beste". Deshalb geht sie auch persönlich zur Schranne und kauft beim Gemüsebauern, bei dem sie Stammkundin seit 20 Jahren ist. Und manches, wie die Brunnenkresse für den Frühlingsaufstrich, wird im Vorfrühling selbst im Wald aus "eisigen Bächen" gesammelt oder zu Hause im Hochbeet angesät. "Die echte, wilde Brunnenkresse spielt geschmacklich in einer anderen Liga als die auf Watte gezüchteten Blättchen aus dem Supermarkt", erklärt die Köchin.

Ihre Leidenschaft gilt der Musik der 70er und dem Kochen. Im Rockhouse geht Irena Biršić dem mit eigenen Rezepten und kleiner Kochnische nach.  | Foto: sm
  • Ihre Leidenschaft gilt der Musik der 70er und dem Kochen. Im Rockhouse geht Irena Biršić dem mit eigenen Rezepten und kleiner Kochnische nach.
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Kochen: Aller Anfang ist schwer

Das Kochen habe sie schon als Mädchen gemocht und sich über die Jahre mit "learning by doing" selbst beigebracht. Und natürlich konnte sie im damaligen Hauswirtschaftsunterricht auch viel für ihre zukünftigen Abende im Rockhouse mitnehmen. So kommen auch heute noch internationale Musiker in den Genuss der damals in der ersten Unterrichtsstunde gekochten gerösteten Grießsuppe.

"Ich hätte nicht gedacht, dass die in Salzburg so gut ankommt." Irena Biršić

Die Zubereitung der Speisen war in den 70ern noch eine andere – viele technische Hilfsmittel gab es noch nicht. "Ein elektrischer Quirler war ein Segen für mich", lacht Biršić und erinnert sich, wie lange man mit der Hand das Schlagobers schlug, bis es steif wurde.

Irena Biršić über "Rockhouse Kitchen" im Video:

"Man kann sich immer verbessern und die Rezepte verfeinern", sagt Biršić, die auch misslungene Gerichte kennt. "Meine ersten Äpfel im Schlafrock haben sich meinen Gästen splitternackt präsentiert und die Kastaniencremesuppe sah aus wie ein Jauchetümpel." Die Zeit der 70er kulinarisch zu beschreiben, fiele der Herrin der kleinen Kochnische im wohl lautesten Haus in Schallmoos allerdings leicht: Toast Hawaii.

"Rockhouse Kitchen" Kochbuch kaufen

Das Kochbuch "Rockhouse Kitchen" hat derzeit eine Auflage von 500 Stück. Du erhältst es an folgenden Orten: Rockhouse Salzburg, Rupertusbuchhandlung, Bücher Stierle, Buchhandlung Motzko und natürlich bei Stootsie im Riverside Guitars.

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