Equal Pay Day
UMFRAGE - Frauen aus der Musik in den Vordergrund holen
Stadt holt zum Equal Pay Day Frauen in der Musik in den Vordergrund und lädt zu kostenlosen Konzerten ein.
SALZBURG. Zum Equal Pay Day lädt die Stadt Salzburg am 18., 19. und 20. Oktober zu ausgewählten und kostenlosen Konzerten, um zu zeigen, dass Frauen in der Musik den Männern in nichts nachstehen. "Wir haben einen Drei-Tages-Schwerpunkt, und der steht heuer im Zeichen der Musik", sagt Frauenbeauftragte Alexandra Schmidt, die die Konzerte von langer Hand plante und "100 Jahre Festspiele" zum Anlass nahm, in der Musikbranche genauer hinzusehen.
"Es geht auch darum, das Repertoire von Frauen aus den Archiven zu holen und die Werke zu bewahren, da sie sonst für immer verschollen sein werden"
, so Schmidt, die erklärt, dass es hier noch viel zu tun gebe. Der Equal (engl. für gleich) Pay Day markiert jenen Tag, an dem vollzeitbeschäftigte Männer bereits so viel verdient haben, wie vollzeitbeschäftigte Frauen erst zum Jahresende verdient haben werden.
Frauen arbeiten in unterbezahlten Berufen
Einer der Gründe, warum Frauen durchschnittlich immer noch weniger verdienen als Männer, besteht darin, dass jene Berufe, die traditionell mehrheitlich von Frauen ausgeübt werden, nach wie vor unterbezahlt sind. Das sind unter anderem Pflegeberufe, Lebensmitteleinzelhandel oder Pädagoginnen – also jene Berufe, die während des Lockdowns als "systemrelevant" galten.
Frauen leisten mehr
Hinzu kommt, dass Frauen oftmals die Hauptverantwortung im Haushalt und bei der Kindererziehung tragen. Dies belegt eindrucksvoll eine von der Wirtschaftsuniversität Wien im Mai 2020 durchgeführte Zeitverwendungserhebung. Frauen haben während des siebenwöchigen Lockdowns im Schnitt 210 Stunden unbezahlt gearbeitet, während Männer nur 145 Stunden unbezahlte Tätigkeiten wie Kochen, Putzen, Lernbetreuung der Kinder erledigt haben. "Was das Arbeitsrecht betrifft, haben die Männer bewiesen, dass sie es erkämpfen können", sagt Schmidt und erklärt, dass Männer sich auch das Recht, daheim zu bleiben, erkämpfen können und die Frauen eine partnerschaftliche Arbeitsaufteilung einfordern dürfen.
"Im Privatleben kann ich darauf bestehen, dass der Partner hilft."
Auch finanzielle Unabhängigkeit ist enorm wichtig. Der wichtigste Rat der Frauenbeauftragten lautet: "Schaut auf eure eigene Existenzsicherung, dann ist man nicht abhängig."
Einkommen von Frauen hinter dem von Männern
Das Einkommen von Frauen liegt immer noch hinter dem von Männern. Der Equal-Pay-Day, der errechnete Tag (heuer am 11. Oktober), markiert den Tag, an dem Männer so viel verdient haben, wie die Frauen in einem ganzen Jahr. Frauen arbeiten somit statistisch gesehen bis zum Ende des Jahres – 82 Tage – gratis. Immer noch verdienen vollzeitbeschäftigte Frauen um 22,2 Prozent weniger als Männer.
„Es ist absolut unfair, dass Frauen im Schnitt weniger verdienen und gleichzeitig den Großteil der unbezahlten Arbeit erledigen“
, so AK-Präsident Peter Eder. Um Frauen die Möglichkeit der existenzsichernden Erwerbsarbeit zu geben, fordert er eine flächendeckende soziale Infrastruktur in Sachen Kinderbetreuung und Pflege ein.
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