Eineinhalb Jahre nach dem Regierungswechsel in Salzburg sehen immer mehr auch einen politischen Klimawechsel
Nach wie vor, ist fast jeder zweite Salzburger (47%) davon überzeugt, dass sich mit dem Wechsel von der großen SPÖ-ÖVP-Koalition zur ÖVP-GRÜNE-Team Stronach-Regierung das politische Klima in Salzburg nicht verändert hat. Aber im Vergleich zu noch vor einem Jahr zeigt sich eine leichte Trendwende: Denn heute ist fast jeder dritte Salzburger (31%) der Meinung, das politische Klima hat sich tatsächlich verbessert. Das sind um sechs Prozentpunkte mehr als bei der letzten GMK-Umfrage vor einem Jahr. Damals konnte jeder Zehnte nicht beurteilen, ob sich mit der neuen Regierung etwas verändert hat – heute haben die Salzburger ein klareres Bild von der Situation, nur mehr vier Prozent können oder wollen die Frage nach einem politischen Klimawechsel nicht beantworten.
Auch Mehrheit der SPÖ-Wähler erkennt keinen neuen Stil
Das klarere Bild bringt aber auch ein paar Unzufriedene mehr: Knapp jeder Fünfte (18%) findet, das politische Klima hat sich verschlechtert. Wenig überraschend: Mit 31 Prozent ist der Anteil dieser Unzufriedenen unter SPÖ-Wählern am höchsten. Dennoch erkennt die große Mehrheit der SPÖ-Wähler (60%) keinen Unterschied im Stil zur früheren SPÖ-ÖVP-Regierung.
Sehr viel zufriedener als noch vor einem Jahr sind ÖVP- und GRÜNEN-Wähler: Mehr als die Hälfte der ÖVP-Wähler (52%) erkennt eine positive Veränderung – vor einem Jahr waren es erst etwas mehr als jeder Dritte (36%). Bei den GRÜNEN-Wählern stieg dieser Anteil von 38 auf derzeit 46 Prozent.
Der Macher in der Regierung ist die ÖVP
Gefragt, wer in der Regierung den Ton angibt, fällt das Urteil der Salzburger eindeutig aus: Vier Fünftel (82%) sehen die ÖVP als den Macher in der Koalition, sechs Prozent die GRÜNEN und vier Prozent alle Parteien gleichermaßen. Auch von den GRÜNEN-Wählern sind knapp vier Fünftel (79%) davon überzeugt, dass die ÖVP den Ton angibt. Detail am Rande: Die SPÖ-Wähler sind noch stärker (91%) der Meinung, die ÖVP gebe hier den Ton an, als die Wähler der ÖVP selbst (85%).
SPÖ leistet für Salzburger bessere Oppositionsarbeit als FPÖ
Das bringt uns zu den Oppositionsparteien. In den Augen der Salzburger ist es die SPÖ, die mit 46 Prozent die bessere Oppositionsarbeit als die FPÖ (27%) leistet. Die hohe Zustimmung zur SPÖ rührt daher, dass nicht nur drei Viertel der SPÖ-Wähler (76%), sondern auch zwei Drittel der GRÜNEN-Wähler (76%) und nahezu die Hälfte der ÖVP-Wähler (45%) der ehemaligen Regierungspartei SPÖ die bessere Oppositionsarbeit zuschreiben. "Die Arbeit der SPÖ in der Opposition findet Akzeptanz, aber deswegen ist die SPÖ nicht automatisch für viele wählbar", erklärt Meinungsforscher Anton Leinschitz.
Unter den SPÖ-Wählern gibt es aber auch ein paar (15%), die finden, die FPÖ mache die bessere Oppositionsarbeit. Die Freiheitlichen erfahren – abgesehen von der eigenen Wählerschicht – vor allem unter ÖVP-Wählern (28%) Akzeptanz als bessere Oppositionspartei. Und: Deutlich mehr Männer (35%) als Frauen (19%) beurteilen die Arbeit der FPÖ besser als die der SPÖ. Die SPÖ liegt aber auch bei den Männern mit 46 Prozent vorn.
DATENQUELLE:
GMK Gesellschaft für Marketing und Kommunikation, Graz
400 Interviews im Bundesland Salzburg ab 16 J.
Zeitraum: Dezember 2014
maximale Schwankungsbreite: ± 5 Prozent
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