Salzburg wählt
KPÖ Plus peilt Einzug in den Gemeinderat an

- KPÖ-Plus-Spitzenkandidat Kay-Michael Dankl will in den Gemeinderat einziehen
- Foto: KPÖ Plus
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SALZBURG (lg). Die KPÖ Plus mit Kay-Michael Dankl an der Spitze will bei der Gemeindevertretungswahl am zehnten März den Einzug in den Salzburger Gemeinderat schaffen. Wie das gelingen soll und welche Konzepte die KPÖ Plus für leistbares Wohnen vorlegt, erzählt der 30-Jährige im Stadtblatt-Interview.
Bei der letzten Wahl 2014 kam die KPÖ auf 2,1 Prozent, damit wurde der Einzug in den Gemeinderat verfehlt. Warum kann es diesmal gelingen?
Kay-Michael Dankl: Uns fehlten damals nur 50 Stimmen, wir sehen unsere Chancen daher sehr optimistisch. In den direkten Gesprächen erleben wir sehr viel Zuspruch, viele empfinden die Politik als sehr abgehoben. Damit sich etwas verändert, braucht es eine soziale Opposition und wir als KPÖ Plus wollen auch nach der Wahl eine lästige kritische Stimme sein.
Wie viel Geld setzt die KPÖ Plus im Wahlkampf ein?
Kay-Michael Dankl: Wir haben rund 5.000 Euro. Unser Wahlkampf wird daher großteils über direkte Gespräche mit den Bürgern stattfinden, wir werden in den Stadtteilen unterwegs sein.
Mit welchen Schwerpunktthemen wollen Sie die Salzburger im Wahlkampf überzeugen?
Kay-Michael Dankl: Unsere zwei Schlüsselthemen sind leistbares Wohnen und Verkehr. Wohnen ist ein Grundrecht und die Mieten steigen von Jahr zu Jahr weiter. Die Stadt muss selbst eigene Wohnungen bauen, wir denken an 10.000 Wohnungen in zehn Jahren. Für uns liegt hier ein Hebel, an dem wir drehen können. Und wir treten für einen Stopp bei den Kanalgebühren ein. Nach dem Vorbild von Graz treten wir dafür ein, einen städtischen Kautions-Fonds einzurichten. Viele können sich die teuren Kautionen nicht leisten, da muss die Stadt einen Zuschuss leisten. Wir denken hier an maximal 1.000 Euro. Die Stadtregierung muss einfach mehr schauen, was wir als Stadt für Möglichkeiten haben, ohne von der Entscheidung im Bund abhängig zu sein.
Beim Thema Verkehr fordern Sie die Formel "1-10-100".
Kay-Michael Dankl: Ja. Wir stehen für ein ‚1-10-100’-Ticket. Ein Euro am Tag, zehn im Monat und 100 Euro im Jahr. Damit sind die Öffis dann wirklich leistbar für die Salzburger. Wir denken die Verkehrsfrage als soziale Frage. In manchen Stadtteilen ist die Lärm- und Staubbelastung für die Bewohner enorm, etwa in Lehen. Da muss man sich schon die Frage stellen, wie die Lehener dazu kommen, sich dieser Belastung tagtäglich aussetzen zu müssen. Die Lösung kann nur sein, mehr Menschen zum Umstieg auf die Öffis zu bewegen, um dadurch den Individualverkehr in der Stadt reduzieren zu können.
Unabhängig davon, wer der künftigen Stadtregierung angehören wird: Was sehen Sie als deren größte Herausforderung für die kommende Legislaturperiode?
Kay-Michael Dankl: Die Stadt für alle Menschen leistbar zu machen. Das betrifft natürlich vor allem das Wohnen. Eigentum ist heutzutage auch für Normalverdiener nicht mehr finanzierbar. Aber auch kleinere Summen wie Eintritte in städtische Freibäder – da muss ein Gebührenstopp her.
Was würden Sie als Ihre persönlichen Stärken bezeichnen?
Kay-Michael Dankl: Ich bin bodenständig, kritisch und verfüge über ein sehr soziales Denken.
Wenn Sie vom Wahlkampf abschalten wollen, welches Buch liegt derzeit auf Ihrem Nachttisch?
Kay-Michael Dankl: Ein sehr faszinierendes Buch, nämlich von Adrienne Thomas "Die Katrin wird Soldat", ein Klassiker der Antikriegsliteratur und pazifistischer Roman.
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