Gemeinderatswahlen Salzburg 2024
So wollen die Kandidaten mehr Wohnraum schaffen
SALZBURG. Der Wohnbau ist in Salzburg ein zentrales Wahlkampfthema. Die Mieten sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Gleichzeitig ist wenig neuer Wohnraum entstanden. Die finanzielle Belastung ist für viele Bürger stark spürbar.
Acht Listen treten bei der Gemeinderatswahl in der Stadt Salzburg an. Mit Ausnahme der "MFG" stellen sie alle den Bürgermeisteranspruch. Wir wollen von den Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten wissen: Was ist Ihr konkreter Lösungsvorschlag, um den hohen Wohnkosten in der Stadt Salzburg entgegenzuwirken? In der nächsten Ausgabe folgt eine Frage zum Tourismus.
Redakteure:
Philip Steiner
Lisa Gold
Florian Kreibich (ÖVP)
„Durch die REK-Mobilisierungsstrategie können wir 100 Prozent aller neuen Wohnpotenziale im förderbaren Segment abdecken: So könnten wir innerhalb von fünf Jahren 1.785 geförderte Wohnungen auf den Weg bringen. Dazu werden etwa Transformationsflächen genutzt, um bereits versiegelte, aber mindergenutzte Flächen wieder in Wert zu setzen. Es braucht eine Sanierungsoffensive für Stadtwohnungen. Und: einen Gebührenstopp bis mindestens 2029, um die Menschen bei den Wohnnebenkosten zu entlasten."
Paul Dürnberger (FPÖ)
„Es braucht dringend eine großangelegte Wohnbauoffensive auf der Grundlage eines neuen REK, welches auf die jetzige und zukünftige Entwicklung der Einwohnerzahl der Stadt abgestimmt ist. Die Stadt soll sich beim Ankauf von Bauland beteiligen, um so gemeinsam mit den gemeinnützigen Wohnbauträgern leistbare Miet- und Eigentumswohnungen errichten zu können. Bei der Neuvergabe von gemeinnützigem Wohnraum soll eine Deutschpflicht auf B1- Niveau gelten."
Bernhard Auinger (SPÖ)
„Beim Wohnen braucht es einen Kraftakt für mehr städtischen Mietwohnbau. Die Erstellung eines neuen REKs hat dabei oberste Priorität. Ein weiterer Hebel, um leistbaren Wohnraum zu schaffen, ist die Nachverdichtung mit Augenmaß. Im kommenden Budget sind 7,5 Mio. Euro vorgesehen, damit die Stadt selbst Grundstücke kaufen kann. Wenn wir als Stadt diese Grundstücke im Baurecht an die Wohnbauträger vergeben, fallen für die Wohnbauträger die Grundkosten weg und die Mietkosten sinken."
Kay-Michael Dankl (KPÖ Plus)
„Der Schlüssel, um die steigenden Wohnkosten in den Griff zu bekommen, ist der gemeinnützige Wohnbau. Hier sind Mieten gesetzlich gedeckelt, anstatt für den maximalen Gewinn immer weiter nach oben zu klettern. Am besten ist, die Stadt baut selbst leistbare Wohnungen. Leider haben die etablierten Parteien es verschlafen, Grundstücke zu sichern. Städte wie Linz haben einen doppelt so hohen Anteil an geförderten Mietwohnungen. Und: vorhandenen Wohnraum besser vor Spekulation und Leerstand schützen."
Anna Schiester (Grüne)
„Salzburg braucht einen wohnungspolitischen Kurswechsel. 2.000 neue Wohnungen in fünf Jahren, etwa durch Bebauung von versiegelten mindergenutzten Flächen in Gewerbegebieten, sensible Nachverdichtung von Bestandsgebäuden und Überbauung von Supermärkten. Aber: Nein zum Griff ins geschützte Grünland. Und: Vorrang für geförderten Mietwohnbau. Um Eigentum zu ermöglichen, setzen wir auf den Bau von Mietkaufwohnungen. Und wir wollen Generationen-Wohnprojekte fördern."
Lukas Rupsch (NEOS)
„Es gibt nicht die eine Lösung, um die Wohnkosten für alle sofort zu senken. In erster Linie muss mehr Angebot geschaffen und mehr gebaut werden, die Politik muss dafür Rahmenbedingungen schaffen. Es muss höher gebaut werden dürfen. Gerade bei Supermärkten/Gewerbeflächen würden Aufstockungen extrem viel Potenzial bieten, Wohnungen zu schaffen, ohne neue Flächen zu versiegeln."
Christoph Ferch (SALZ)
„Um Druck aus dem Markt zu nehmen, setzen wir uns dafür ein, dass bis 2045 mehr Wohnungen gebaut werden als von den Raumplanern und der ÖVP vorgesehen. Bei einem Leerstand von circa 5.000 Wohnungen sehen wir die Chance, dass durch die höheren Kredit-Zinsen und Leerstände über teuren Geschäftslokalen sich die Hauseigentümer verstärkt bemühen werden, Wohnungen zu vermieten."
Henning Dransfeld (MFG)
„Salzburg ist attraktiv, aber die Wohnkosten müssen im Rahmen bleiben. In Härtefällen ist die Mehrwertsteuer auf den Mietzins auszusetzen. Wir kämpfen derzeit gegen eine Verknappung des Wohnangebots auch durch verschärfte "Airbnb"-Regeln. Sanierung und Ausbau von öffentlichen Wohnungen und Kontrolle der Betriebskosten vor allem für Strom sind zentrale Hebel."
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