Drehen wie in den "Golden 20s":
Auf den Spuren von Walther Ruttmann und Karl Freund

Regisseur Maximilian Maria Kaufmann und Kameramann Markus Bachofner (v.l.) bei den Dreharbeiten zu ihrem Film "Salzburg: Eine Stadt durch das Auge der Regie" | Foto: Norbert Pany
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  • Regisseur Maximilian Maria Kaufmann und Kameramann Markus Bachofner (v.l.) bei den Dreharbeiten zu ihrem Film "Salzburg: Eine Stadt durch das Auge der Regie"
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Maximilian Maria Kaufmann und Markus Bachofner sind begnadete Cineasten und lassen sich von Klassikern der Traumfabrik inspirieren. Nicht nur deshalb verfasste Kaufmann eine Seminararbeit über die Filme von Wim Wenders, in seiner Bachelor Arbeit verglich er Fassbinder's Filme mit Matrix. Bachofner betrachtet in seiner Masterarbeit die Rolle der Frau im Western anhand von Brigitte Bardot. 

Webinar als kreativer Ansporn im Lockdown

Markus Bachofner absolvierte ein Webinar des Münchner Kameramannes und Lichttechnikers Achim Dunker, dessen Werk "Die chinesische Sonne scheint immer von unten" längst als Standardwerk in der Film- und Fernsehbrache etabliert hat. Im Webinar wurde der avantgardistische Film behandelt, unter anderem mit Werken von Chris Marker, Kenneth Anger und Walther Ruttmann. Besonders Ruttmann's Film "Berlin - Symphonie einer Stadt" ließ die beiden Filmemacher nicht mehr los. Kurz darauf beschlossen Kaufmann und Bachofner, wie anno dazumal Walther Ruttmann und sein Kameramann Karl Freund, in die Stadt aufzubrechen und einen Film in deren Stil zu drehen. Der Titel des Schwarz-Weiß Filmes lautet "Salzburg: Eine Stadt durch das Auge der Regie". 

Reaktionen in der Bevölkerung variieren 

Kaum wird eine große Kino- oder Fernsehkamera in der Stadt erblickt, so zieht diese alle Blicke auf sich. Auch bei diesem Dreh war das nicht anders. Die Reaktionen waren sehr unterschiedlich, von skeptischen Blicken über kurzes Ansprechen bis hin zu wahren Diskussionen. "Die meisten Leute fragten, ob wir vom ORF oder Fernsehen seien" so Kameramann Bachofner. "Die spannendste Begegnung war bei den Gurkerl bei den Festspielhäusern. Als wir dort mehrere Einstellungen drehten wurden wir zunächst skeptisch angesprochen, warum wir denn die Gurkerl filmten und wer sich sowas ansehen mag" erzählt Kaufmann. "Wir erklärten den Passanten, dass wir einen Experimentalfilm drehen, um für weitere Produktionen das Sehen zu schulen und zugleich eine andere Perspektive der Stadt zeigen wollen". 
Leider gibt es immer wieder Personen, denen es gar nicht gefällt, nur in der Nähe einer Kamera zu sein. "Als wir lediglich Füße filmten, die die Straße am Hanuschplatz querten, wurden wir von einer Person angesprochen, die uns mehrmals fragte, was wir treiben und ob wir "hoffentlich" nur die die Füße filmten. Das hatte schon drohenden Charakter" so die beiden Filmemacher. Dennoch wollen wir nicht wissen, welche Steine Ruttmann und Freund im Berlin der 20er Jahre in den Weg gelegt wurden und mit welchen Konfrontationen sie zu kämpfen hatten. 

Die Cadrage ist der Schlüssel für einen guten Film 

Betont werden in den Aufnahmen der beiden Kreativschaffenden vor allem grafische Linien, der Schnitt erfolgt nicht nach den idealisierten Vorgaben der Traumfabrik sondern oft viel auffälliger und markanter. "Die Arbeit als Regisseur ist besonders herausfordernd, denn man muss sich neben dem Motiv auch ständig auf die Atmosphäre konzentrieren, die einen umgibt. Teilweise ist es unmöglich, so schnell mit der Kamera auf plötzlich auftretende Aktionen zu reagieren" so Regisseur Maximilian Maria Kaufmann.
Trotz aktueller Technik greifen die beiden Filmenthusiasten auf alt bewährtes Equipment zurück. "Wir verwenden ein etwas älteres Kameramodell und Filmen in HD, ein klassisches Stativ aus dem Rundfunkbereich hat sich ebenfalls bewährt. Die große Herausforderung an der Kamera ist es, das gewünscht Bild im 4:3 Format zu kadrieren und möglichst spannend darzustellen. Um das bestmögliche Schwarz-Weiß Bild zu bekommen arbeiten wir mit einem orangenen Glasfilter von Tiffen, der die Kontraste betont. Wir wollen so wenig wie möglich in der digitalen Postproduktion machen, unser Projekt ist ein Versuch, ehrliche und echte Filme umzusetzen, die den Ansprüchen eines modernen "Film Noir" oder der "Nouvelle Vage" entsprechen", so Kameramann Markus Bachofner.

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