Psychoonkologie, Psychotherapie
Diagnose Krebs - eine existenzanalytische Betrachtung

Eine Krebsdiagnose stellt fast immer eine massive existentielle Erschütterung im Leben eines Menschen dar. Depressionen, starke Ängste, Gefühle der Leere, innere Unruhe, Wut und Trauer können einander abwechseln. Auch Schlafstörungen und Konflikte mit Angehörigen können auftreten. Die Diagnose Krebs wird fast immer als Grenzerfahrung erlebt und konfrontiert uns mit unserer Endlichkeit und dem Tod.
Zudem ranken sich zahlreiche Mythen um Krebserkrankungen und gutgemeinte Kommentare, wie „Du musst nur positiv denken, dann schaffst Du das schon!“ oder „ernähre Dich halt jetzt besser!“ stellen zusätzliche Belastungen dar.
Psychotherapie kann hier Hilfe bieten, die Erkrankung in das eigene Leben zu integrieren und belastende Emotionen auszuhalten, anzunehmen und durch sie hindurchzugehen. Auch Angehörigenberatung kann Erleichterung verschaffen.

In dieser Erschütterung des Lebens liegen auch personale und existentielle Spuren, einen neuen Blick auf das Leben und seine sinnstiftenden Möglichkeiten zu finden. Trotz starker Emotionen wie Todesangst, Depression und innerer Unruhe kann im therapeutischen Prozess neuer Lebensmut gefunden werden und der/die Betroffene kann sich dem Leben neu zuwenden und in Beziehung zu ihm treten.

Das Ziel der Psychotherapie bzw. psychologischen Beratung ist es dabei nicht, keine Angst mehr zu fühlen, sondern die Erfahrung zu machen, Möglichkeiten zu entdecken, um gut mit der Angst sein und leben zu können. Die Erkrankung Krebs trägt ja immer beide Möglichkeiten in sich: Es könnte sein, dass ich überlebe oder dass ich sterbe . Es gilt dann mit der Angst den Mut finden, in die Zukunft zu gehen. Mut kann dort entstehen, wo ich spüre, dass das Leben noch nicht zu Ende ist, es ist nicht aus und damit auch nicht ausgeschlossen, dass ich damit leben kann – auch wenn es noch so schmerzhaft und schrecklich ist, wenn es Verlust bedeutet und mich an meine Grenzen bringt.
So kann etwa Angst zu Zuversicht werden und der betroffene Mensch kann mit der Erkrankung Krebs und der Konfrontation mit der eigenen Sterblichkeit „Ja!“ zum Leben sagen.

Autor: Florian Friedrich
Psychotherapeut in Salzburg / Hamburg
(Existenzanalyse)

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