trans* und Psychologie
Transsexualität/Transidentität einfach erklärt Teil 2
Was ist der Unterschied zwischen Trans*Identität und Transvestitismus?
Transidentität hat nichts mit Transvestitismus zu tun. Transvestiten schlüpfen ab und zu gerne in die Kleider und Rolle des anderen Geschlechts und erleben das mitunter als lustvoll oder auch als sexuell erregend. Sie möchten jedoch nicht im alltäglichen Lebend in der Rolle des anderen Geschlechts leben oder ihren Körper verändern. Ein Beispiel für Transvestitismus wäre der Sänger Conchita Wurst, der nur auf der Bühne als Frau auftritt, aber im Alltag als Mann lebt und sich auch als Mann definiert. Auch ein Schauspieler, der auf der Bühne oder im Film eine Rolle des anderen Geschlechts spielt, fällt unter Transvestitismus (etwa Martin Lawrence in BIG MAMA‘S HOUSE). Viele Menschen verkleiden sich zudem im Fasching als das andere Geschlecht.
Was ist der Unterschied zwischen Trans*Identität und Homosexualität?
Transsexualität hat nichts mit der sexuellen Orientierung zu tun. Unter Trans*menschen gibt es heterosexuelle, bisexuelle, homosexuelle, pansexuelle und asexuelle Menschen. Unter Trans*Personen findet sich jedoch eine erhöhte Zahl von Menschen, die in der von ihnen angestrebten Rolle eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft führen.
Ein Beispiel: Florian wird als Bub geboren und merkt schon in seiner Kindheit, dass er in der Rolle des anderen Geschlechts leben möchte. Wie die Mehrheit der Buben ist Florian heterosexuell und steht auf das andere Geschlecht.
Später lässt Florian seinen Personenstand ändern und gilt nun offiziell als Frau. Er nennt sich Flora und passt sich auch äußerlich dem anderen Geschlecht an.
Die sexuelle Orientierung hat sich natürlich nicht geändert. Flora steht nach wie vor auf Frauen und gilt nun als lesbische Frau.
Autor: Florian Friedrich
Psychotherapeut in Ausbildung unter Supervision
(Logotherapie und Existenzanalyse)
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