Körperliche Problemfelder
Der menschliche Körper ist auf Bewegung programmiert
Von der Entwicklungsgeschichte her ist unser Körper auf Bewegung programmiert. In der heutigen Zeit sind viele Menschen in der Situation eine überwiegend sitzende Tätigkeit auszuüben. Bereits kleine Veränderungen im Alltag helfen dagegen. Bei stehenden Berufen sollte vor allem auf ein guter Schuhwerk geachtet werden.
SALZBURG. Für stundenlange "Sitzmarathons" ist der menschliche Körper nicht geschaffen. Er braucht Bewegung. "Regelmäßige, gezielte Bewegung also sportliche Betätigung ist der effektivste und wichtigste Weg unsere Gesundheit zu fördern und aufrecht zu erhalten", betont Christian Walterscheid-Müller, Physiotherapeut in der Praxis "pteins" in Salzburg. Diese Bewegung verhindert die gesundheitlichen Probleme, die damit einhergehen.
Muskelmasse geht verloren
Zum einen wird das Herz-Kreislaufsystem weniger leistungsfähig und sämtliche Stoffwechselvorgänge wie der Fett- und Zuckerstoffwechsel im Körper werden negativ beeinflusst. Nicht nur, dass der Körper Muskelmasse verliert, sondern es entstehen auch Muskelverspannungen durch die Minderdurchblutung der Muskulatur. Dies betrifft vor allem den Schulter-Nacken-Gürtel und "die Probleme reichen von Bewegungseinschränkungen bis hin zu muskelbedingten Schmerzen. Auch Spannungskopfschmerzen treten nicht selten auf", erklärt der Salzburger Physiotherapeut. Durch das zu lange Sitzen wird auch die Bauchmuskulatur schwächer und eine Folge davon ist die Volkskrankheit "Rückenschmerzen". Zu wenig Bewegung begünstigt zudem chronische Krankheiten wie Diabetes und Bluthochdruck.
Kleine Änderungen mit großen Auswirkungen
Die Treppe statt dem Lift zu nehmen, das Auto stehen lassen und stattdessen mit dem Fahrrad Wege zurück zu legen, sind kleine Veränderungen im Alltag, die einiges bewirken. "Beim Sitzen gilt der Grundsatz: 'Die nächste Position ist immer die Beste.' Soll heißen, Abwechslung ist gefragt. Wechselnde Sitzpositionen und -möglichkeiten helfen uns locker zu bleiben", sagt Walterscheid-Müller. Er empfiehlt mindestens 150 Minuten pro Woche aktiv zu gestalten mit mittlerer Intensität oder 75 Minuten mit höherer Intensität. Und vor allem die Bewegung auf möglichst viele Tage in der Woche zu verteilen.
Sitzpausen gönnen bei stehenden Berufen
Die Belastung der Beine und Füße ist das entscheidende Problem Beis stehenden Berufen. Venen, Sehnen, Bänder und vor allem Muskeln der unteren Extremität leiden unter der ständigen Stehbelastung. Das größte Problem sind dabei Durchblutungsstörungen und die Folgen davon schwere Beine, brennende Füße oder Krampfadern. Zwar gelten auch hier die gleichen Grundsätze wie bei sitzenden Berufen, allerdings sollten sich auch kurze Sitzpause gegönnt werden. Der Salzburger Physiotherapeut empfiehlt gutes Schuhwerk – wie auch bei gehenden Berufen (wie z.B.: Kellner) – und in manchen Fällen auch Kompressionsstrümpfe.
Kurze Fitnessübungen helfen ebenfalls gegen die negativen Auswirkungen von zu vielem Sitzen.
Auf den folgenden Links finden Sie einige Übungen + Videos dazu:
Übung – die Rumpfrotation
Übung – die Brücke
Übung – der modifizierte Stütz
Übung – Lendenwirbelsäule (LWS) Rotation
Übung – die Kniebeuge
Übung – der modifizierte Stütz – Becken heben
Übung – Rudern mit dem Theraband
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