Hitze und Sonnenschein wirken auf die Luftgüte
Großbaustelle an der A10 Tauernautobahn zwischen Urstein und Hallein macht der Luftgüte zu schaffen.
SALZBURG. "Die Luftgüte im Land Salzburg verbessert sich seit 1994 stetig. Die Maßnahmen, die vom Land gesetzt werden, greifen", sagt Alexander Kranabetter, vom Referat Immissionsschutz im Land Salzburg. Bei der Feinstaubbelastung wurden bereits große Erfolge erzielt. "Wir lesen aus den Daten, die seit über 30 Jahren rund um die Uhr gesammelt werden, dass die Dieselpartikelfilter ihre Wirkung zeigen. Der Rußanteil ist seither um 75 Prozent zurückgegangen." Auch die Feinstaubbelastung sei in Salzburg kein großes Thema mehr. Seit sieben Jahren werde landesweit der Grenzwert für Feinstaub (PM10) eingehalten.
Erhöhte Feinstaubwerte durch Großbaustelle
Aktuell mache aber die Großbaustelle an der A10 Tauernautobahn zwischen Urstein und Hallein der Luftgüte zu schaffen. "Der Feinstaubwert ist erhöht, was im Sommer ungewöhnlich ist", sagt Kranabetter und erklärt: "Der Feinstaub ist ein typischer Winterschadstoff. Im Sommer erhöht normalerweise nur Saharastaub die Messwerte in Salzburg. Da die Arbeiten an der Baustelle aber in der Nähe der Mess-Station laufen, wurde die Tagesgrenze für Feinstaub (Anm. d. Red.: 50 Mikrogramm pro Kubikmeter) im Juli zwei Mal überschritten", weiß Kranabetter.
Zudem sorgte der Urlauberreiseverkehr an der Tauernautobahn für erhöhte Konzentrationen an Stickstoffdioxid. Während der gesamten Baustellenzeit ist daher der "IGL-Hunderter" aktiv.
Höhere Mittelwerte bei Ozon
Ein weiterer Schadstoff, der gemessen und regelmäßig ausgewertet wird, ist Ozon. Dieser erhöht sich bei längeren Schönwetterperioden, mit viel Sonnenschein und in Verbindung mit Kohlenwasserstoffen sowie Stickstoffoxiden. "Durch Einschränkungen von Lösungsmitteln und die Einführung von Gaspendelsystemen bei Tankstellen sind die Maximalwerte der Ozonbelastung bei uns zurückgegangen. Die mittlere Ozonbelastung ist aber durch die warmen und sonnenscheinreichen Sommer der letzten Jahre leicht angestiegen" , weiß Kranabetter.
Grenzwerte ein Mal überschritten
Wegen der Hitze und des vielen Sonnenscheins im Juli wurde im Land Salzburg sogar einmal die Informationsstufe wegen Überschreitung des Grenzwertes (180 Mikrogramm pro Kubikmeter) ausgerufen. "Die im gemeinsamen Überwachungsgebiet 3 – nördliches Salzburg und Oberösterreich – liegende Mess-Stelle in Wels war der Auslöser für die Informationsstufe. Es wurde daher gemeinsam mit Oberösterreich die Informationsstufe ausgerufen, obwohl in Salzburg der Grenzwert knapp eingehalten wurde." Generell lag die mittlere Ozonbelastung im Juli aber auch in Salzburg über den langjährigen Vergleichsdaten.
Handlungsbedarf beim Verkehrsaufkommen
Seit 1994 beobachtet Alexander Kranabetter die Luftschadstoffe im Land Salzburg und sagt: „Wir sind auf einem guten Weg, die Luftqualität hat sich in den letzten Jahre deutlich verbessert." Handlungsbedarf sieht er im weiterhin steigenden Verkehrsaufkommen, das nicht nur Auswirkungen auf die Luftqualität habe, sondern auch zur Klimaerwärmung beitragen würde.
Tipp des Experten: Öfters zu Fuß gehen oder mit Fahrrad fahren: ist gesund und schont die Umwelt.
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