Krebsreport 2021
Immer mehr Menschen leben mit Krebserkrankung
In den vergangenen zehn Jahren stieg die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen von rund 39.000 auf über 42.000, und die Überlebenswahrscheinlichkeit nahm zu. Diese Zunahme ist auf die Alterung sowie steigender Lebenserwartung der Bevölkerung zurückzuführen, da mit höherem Lebensalter das Risiko für eine Krebserkrankung steigt.
SALZBURG. In Salzburg erkranken mehr Männer an Krebs als Frauen. Das zeigt der zwei Jahresschnitt der Statistik Austria. Jährlich erkranken zwischen 200 bis 300 Personen in Salzburg an Krebs. Das Risiko, im Laufe seines Lebens eineKrebserkrankung zu erleiden, nimmt mit dem Alter deutlich zu Fast jeder dritte Mensch, erleidet im Laufe seines Lebens eine Krebserkrankung.
Während das Risiko für Brustkrebs ab den jungen Lebensjahren eher linear zunimmt, kommt es beim Prostatakrebs ab dem 60. Lebensjahr zu einem sprunghaften Anstieg. Auch Darmkrebs und bösartige Blutkrebserkrankungen nehmen mit dem Alter verstärkt zu. Die Wahrscheinlichkeit, im Laufe seines Lebens mit der Diagnose Darmkrebs, Lungenkrebs
oder einer Blutkrebserkrankung konfrontiert zu werden, beträgt für jede dieser Erkrankungen weniger als fünf Prozent.
Jeder 40. ist bei seiner Diagnose unter 45 Jahre alt
Die epidemiologischen Daten haben nicht nur Implikationen für das erforderliche medizinische Leistungsangebot in den Spitälern, sondern dienen auch als Berechnungsgrundlage für das erforderliche medizinische Leistungsangebot bis hin zur Tumornachsorge. Es ist wichtig festzuhalten, dass Krebs auch im jüngeren Lebensalter nicht selten ist: 2,5 Prozent, das heißt jeder 40. Mensch im Alter unter 45 Jahren, ist von einer Krebserkrankung betroffen oder 61 von 100.000 Personen dieser Altersgruppe.
Per Definition gilt eine Krankheit als „seltene Erkrankung“, wenn weniger als 6 von 100.000 Personen davon betroffen sind. Jeder neunte Mensch erhält bis zum 60. Lebensjahr die Diagnose Krebs. Absolut gesehen sind durchschnittlich je Jahr in Österreich knapp unter 3.000 Menschen bis zum 45. beziehungsweise knapp unter 12.000 bis zum 60. Lebensjahr von der Diagnose Krebs betroffen. Diese Daten sind unter anderem für die Gestaltung eines optimalen supportiven Angebotes zum Beispiel onkologische Rehabilitation und Berufswiedereingliederung, wichtig.
Häufigste Krebserkrankung bei Frauen ist der Brustkrebs
Etwa 29 Prozent aller Krebserkrankungen mach der Brustkrebs aus. In diesem Zusammenhang alarmierend ist das während der Corona-Pandemie die Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen wie die Mammographie (Röntgenuntersuchung der Brust) und Sonografie (Unterschalluntersuchung der Brust) im Monat März um rund 56 Prozent eingebrochen sind und im Monat April sogar um 86 Prozent. Das entspricht 41.000 Frauen, die keine Vorsorgeuntersuchung in Anspruch genommen haben. Bei Männern ist die häufigste Krebserkrankung der Prostata-Krebs.
Deutlicher Rückgang bei Operationen während Lockdown
Ebenfalls deutlich zurückgegangen sind die operativen Behandlungen von Krebs. Das ist auf die Belastung der Spitäler zurückzuführen. Aufgrund der Corona-Pandemie mussten Operationstermine verschoben werden. Fast 20 Prozent weniger Operationen waren es im Zeitraum 2019 auf 2020.
Positiv: Die Versorgung in Österreich ist gut
In Österreich gelingt es in den meisten Bundesländern, innovative Medikamente in der breiten Patientenversorgung einzusetzen.In Österreich werdenPatienten und Patientinnen auf höchstem internationalen Niveau nahezu ausschließlich an großen Zentren radioonkologisch behandelt.
Die Daten spiegeln auch wider, wie dank der steten Forschungsfortschritte, insbesondere in der Pharmakologie, zielgerichtete Therapien zunehmend und erfolgreich zum Einsatz kommen. Durch diese maßgeschneiderte Anwendung kann die Lebenszeit von Erkrankten in vielen Fällen verlängert werden und das bei Erhalt einer bestmöglichen
Lebensqualität.
Außerdem muss niemand mit seiner Erkrankung alleine bleiben: Die Salzburger Krebshilfe berät bei Fragen zur Erkrankung und Behandlung. Oftmals bleiben nach der Diagnose offene Fragen zurück, Betroffene können die Beratung der Krebshilfe kostenlos in Anspruch nehmen.
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