Corona Impfung
Impfstoff Novavax ab 28. Dezember in Salzburg verfügbar

Die Test- und Impstation am Messezentrum erhält als einer vier ersten Stationen den Novavax Impstoff. | Foto: Land Salzburg/Neumayr/Hofer
2Bilder
  • Die Test- und Impstation am Messezentrum erhält als einer vier ersten Stationen den Novavax Impstoff.
  • Foto: Land Salzburg/Neumayr/Hofer
  • hochgeladen von Johanna Janisch

Die Europäische Arzneimittelagentur (kurz EMA) hat grünes Licht für den neuen Corona Impfstoff Novavax gegeben. Eine Empfehlung durch das nationale Impfgremium wird noch für Dezember erwartet. Wer sich in Salzburg für eine Impfung mit Novavax vormerken will, kann das ab dem 28.Dezember machen. Geplant ist der Start für den neuen Impfstoff vorerst an drei Standorten des Roten Kreuzes im Bundesland. 

SALZBURG. Das Messezentrum in Salzburg sowie die Impfstraßen in Zell am See und St. Johann werden den Impfstoff erhalten. Die Lieferungen werden für das erste Quartal 2022 erwartet. Novavax ist die mittlerweile fünfte Zulassung und basiert im Gegensatz zu den aktuell verwendeten Impfstoffen weder auf mRNA- noch Vektortechnologie. 

Der Impfstoff des US-Unternehmens Novavax trägt den Namen Nuvaxovid (NVX-CoV2373). Viele bezeichnen ihn als Totimpfstoff, ganz korrekt ist das nicht, die Impfung funktioniert auf Protein-Basis. Für die Grundimmunisierung braucht es wie bei den anderen Impfstoffen auch zwei Dosen. Geimpft werden Personen ab dem 18. Lebensjahr. Die zweite Dosis erfolgt nach 28 Tagen.

Der neue Impfstoff ist ab 28. Dezember in Salzburg verfügbar. | Foto: Symbolbild: Unsplash
  • Der neue Impfstoff ist ab 28. Dezember in Salzburg verfügbar.
  • Foto: Symbolbild: Unsplash
  • hochgeladen von Johanna Janisch

Funktionsweise von mRNA Impfungen

Alle bisher zugelassenen Impfungen nutzen zur Immunisierung das Spike-Protein, welches auf der Oberfläche des Covid-19 Virus sitzt und damit an Zellen des Köpers andockt.  Die mRNA-Impfungen Biontech/Pfizer und Modena sowie die Vektorimpfungen Modena und Johnson&Johnson funktionieren nach dem selben Prinzip: Teile des genetischen Bauplans des Spike-Proteins werden in den Körper gebracht und dazu angeregt das Spike-Protein zu bilden. Das Immunsystem erkennt das Spike-Protein als Fremdkörper und bildet Antikörper dagegen aus und ist bei einem tatsächlichen Angriff durch das Corona-Virus gewappnet.

Die mRNA lässt sich als Nachricht verstehen, die an den Zellkern geschickt wird.  Dort ist unsere DNA gespeichert mit allen Informationen über den Bau von Enzymen, Körperzellen und Eiweisen. Die Boten-Rna überbringt dem Zellkern den Baubefehl. Ein Vorgang der im Körper ständig abläuft.  Nach getaner Arbeit wird die Bauanleitung innerhalb weniger Minuten bis wenigen Stunden wieder abgebaut.

Funktionsweise der Impfungen auf Protein-Basis

Anders als mRNA-Impfungen enthält Novavax Nanopartikel (Teilchen die 1000 Mal kleiner als der Durchmesser eines einzelnen Haares sind) des Spike Proteins. Das Protein wird mit künstlichen mit künstlichen Lipid-Nanopartikeln kombiniert. Der Körper erhält also eine Kopie des Spike-Proteins und muss dieses nicht selbst bilden.  Das Immunsystem reagiert jedoch nicht so stark auf das Protein wie bei mRNA- und Vektorimpfstoffen.

Deshalb braucht es ein Adjuvans (in der Pharmazie als Hilfstoff bezeichnet) um eine entsprechende Reaktion auf den Impfstoff auszulösen. Beim Novavax-Impfstoff sind dies Nanopartikel, die unter anderem aus dem Rindenextrakt des chilenischen Seifenrindenbaumes hergestellt werden. 

Keine Lagerung bei Tieftemparaturen notwendig

Im Gegensatz zu den mRNA-Impfungen muss Novavax nicht bei -70 Grad gelagert werden, sondern kann in einem herkömmlichen Kühlschrank kühl gehalten werden. Dadurch ist der Impfstoff besonders für weniger wohlhabende Länder außerhalb von Nordamerika und Europa geeignet. Bevor es zur Entwicklung der mRNA- und Vektorimpfstoffen gekommen ist waren Proteinimpfstoffe neben Totimpfstoffen die modernste Ausführung einer Impfung. 

Hohe Wirksamkeit gegen Virus-Varianten

Bereits im Juni hat Novavax die Ergebnisse ihrer Phase 3 Studie eingemeldet. Die Wirksamkeit des Impfstoffes wurde da mit 90,4 Prozent angegeben. Das bedeutet das bei den Testpersonen um 90 Prozent weniger eine Erkrankung am Corona-Virus auftrat als bei der Kontrollgruppe ohne Impfstoff.

Der Schutz gegen schwere Verläufe soll sogar bei 100 Prozent liegen. Wie bei anderen Impfstoffen auch kam es zu harmlosen Impfreaktionen wie Kopfschmerzen, Schmerzen an der Einstichstelle, Fieber und Müdigkeit. 

Angesichts der geringen Zahl der Probanden kann man über die generell seltenen schweren Nebenwirkungen bei Corona-Impfstoffen derzeit noch keine Aussagen treffen. An der Studie haben 30.000 Personen in Großbritannien teilgenommen.  Zum Vergleich der Impfstoff von Biontech/Pfizer wurde in Phase 3 an 43.661 Personen getestet und erzielt eine Wirksamkeit von 95 Prozent. 

EMA prüft Impfstoff seit März 2021

Bereits Ende Oktober hatte der US-Hersteller eine Zulassung in Großbritannien beantragt - am 17. November folgte der Zulassungsantrag für die europäische Union. Bei der EU-Arzneimittelbehörde EMA wird das Vakzin seit Anfang März 2021 im sogenannten Rolling-Review-Verfahren geprüft. Dabei werden erste Ergebnisse wissenschaftlicher und klinischer Tests nach und nach analysiert, bevor alle für eine Zulassung nötigen Daten vorliegen.

Bei allen bisher zugelassenen Corona-Impfstoffen war die EMA ebenso vorgegangen. Anfang August traf die Europäischen Kommission mit Novavax eine Vereinbarung über den Kauf von bis zu 200 Millionen Dosen des Impfstoffs bis zum Jahr 2023.

In der USA hat der Hersteller die Zulassung bereits mehrmals verschoben. Anfang November kündigte das Unternehmen an den Impfstoff bis Ende des Jahres 2021 bei der FDA einreichen zu wollen.

Das könnte euch auch interessieren
Für mehr Sicherheit an den Feiertagen testen gehen
Einblick in den Alltag auf Covid-Stationen

Die Test- und Impstation am Messezentrum erhält als einer vier ersten Stationen den Novavax Impstoff. | Foto: Land Salzburg/Neumayr/Hofer
Der neue Impfstoff ist ab 28. Dezember in Salzburg verfügbar. | Foto: Symbolbild: Unsplash
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Foto: Stefan Schubert

Traumjob gefällig?
Wir suchen Physios mit Herz und Hirn für unser Team!

Ein inspirierendes Arbeitsumfeld? Check. Ein innovatives Arbeitsklima? Check. Spannende Fortbildungsmöglichkeiten? Check. Attraktive Benefits? Check. Viele nette Kolleginnen und Kollegen? Doppelcheck. Das Alpentherme Gastein Gesundheitszentrum liegt in der Mitte des Gasteinertals – genau gesagt im malerischen Bad Hofgastein. Wir arbeiten als private Krankenanstalt in Form eines selbständigen Ambulatoriums für Kur, Rehabilitation und Sportmedizin. Mit einem vielfältigen Therapie- und...

  • Salzburg
  • Pongau
  • Magazin RegionalMedien Salzburg

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Salzburg auf MeinBezirk.at/Salzburg

Neuigkeiten aus dem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Newsletter abonnieren und wöchentlich lokale Infos bekommen

MeinBezirk auf Facebook: Salzburg.MeinBezirk.at

MeinBezirk auf Instagram: @salzburg.meinbezirk.at

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.