Interview
Linda Lorenzoni wollte schon mit 16 Jahren selbstständig sein

- Linda Lorenzoni hat mit 19 Jahren ihr eigenes Unternehmen gegründet.
- Foto: Foto: Linda Lorenzoni
- hochgeladen von Nadine von Parseval
Anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März sprach MeinBezirk mit der Jungunternehmerin Linda Lorenzoni. Für die 21-Jährige ist Gleichberechtigung ein wichtiges Thema. Im Interview erzählt sie, wie sie das Thema in der Vergangenheit erlebt hat, vor allem in Bezug auf die Selbstständigkeit.
Wie hast du den Mut gefunden, mit 19 Jahren Ihr eigenes Unternehmen zu gründen?
Natürlich. Einerseits war es natürlich auch familiär bedingt. Mein Papa ist selbst Unternehmer, daher habe ich wahrscheinlich schon früh mitbekommen, was es heißt, selbstständig zu sein. Das hat mich sehr geprägt. Ich habe schon mit 16 nach einer Idee gesucht. Was könnte ich umsetzen? In Österreich ist es aber tatsächlich ein bisschen schwierig, mit 16 selbstständig zu werden. Ich kenne viele Jugendliche und habe festgestellt: Okay, junge Leute wollen arbeiten, aber mit einem bestimmten Wertekanon und mit bestimmten Vorstellungen, die einfach erfüllt werden müssen, damit sie wirklich in den Arbeitsmarkt einsteigen. Also habe ich diese beiden Parameter einfach kombiniert. Auf der einen Seite die Gastronomen, die Personal brauchen, und auf der anderen Seite die Schüler, die sozusagen einen Job suchen. Aber zu diesem Wertekonzept. Und so entstand das „Gastro Exclusive“.
Was würdest du jungen Frauen raten, die nicht den Mut oder den Hintergrund haben, den du hast?
Also ich bin ein starker Verfechter davon, dass nicht jeder Unternehmerin oder Unternehmer sein muss. Niemand sollte sich sozusagen dazu gezwungen fühlen – auch wenn es durch Social Media oft extrem cool erscheint. Es ist einfach ein gewisses Risiko damit verbunden. Aber es hat natürlich auch sehr viele positive Aspekte und jeder muss für sich entscheiden, ob das etwas für mich als Person ist oder nicht – egal ob Mann oder Frau. Jede Frau sollte ein bisschen Vertrauen in sich selbst haben. Aber ich wünsche mir auch, dass Frauen wertgeschätzt und wahrgenommen werden. Aber, und das ist ein Appell an die Frauen: Man muss sehr stark sein und am Ende auch sagen: „Hey, ich kann das und jetzt mache ich das auch.“

- Foto: Foto: Linda Lorenzoni
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Findest du es gut, dass es einen Internationalen Frauentag gibt?
Ja, finde ich. Aber ich finde, es sollte auch einen Männertag geben. Trotzdem finde ich, dass man das, was Frauen über die Jahre und Jahrzehnte hinweg erreicht haben, würdigen sollte. Es gibt so viele bewundernswerte Frauen, die sich einfach aufgemacht haben und wirklich für ihre Rechte gekämpft haben. Und das finde ich persönlich bewundernswert, weil es gerade früher extrem schwierig war, als Frau etwas zu erreichen, sich als Frau zu beweisen.
Hast du eine Botschaft an die Frauen da draußen?
Glaubt einfach an euch! Am Ende des Tages geht es darum, das zu tun, was man liebt, dahinter zu stehen, seine eigenen Stärken zu kennen und einfach mal einen Schritt nach vorne zu wagen – auch wenn man Fehler macht. Ich sage immer, wenn man keine Fehler macht, macht man gar nichts. Letztendlich geht es darum, Fehler zu machen. Man lernt aus ihnen und lernt, wieder aufzustehen und die Krone geradezurücken und sich nicht aufhalten zu lassen und für das zu kämpfen, wofür man letztendlich steht, und seine Träume zu verfolgen.
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