Rubrik Schon gewusst aus Salzburg
Bayerns Monarchie endete in Anif

Weltpolitik in Anif: Eine Entbindungserklärung für Beamte und Militärs auf den bayerischen "Kini" wurde bewusst missverstanden und als Abdankungsdekret umgedeutet. | Foto: Salzburger Landesarchiv
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  • Weltpolitik in Anif: Eine Entbindungserklärung für Beamte und Militärs auf den bayerischen "Kini" wurde bewusst missverstanden und als Abdankungsdekret umgedeutet.
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Weltgeschichte im Schloss Anif: der Bayern "Kini" Ludwig III. beendete die 753 Jahre Wittelsbacher-Herrschaft über Bayern im Wasserschloss Anif. Dabei wurde eine Entbindungserklärung für Beamte und Militärs auf den bayerischen "Kini"  bewusst missverstanden und als Abdankungsdekret umgedeutet.

ANIF. Das Wasserschloss Anif wurde 1918 Schauplatz des letzten Aktes von Bayerns. Im neugotischen Wasserschloss Anif Endete 1918 formell die bayerische Monarchie. König Ludwig III.  (7. Januar 1845 in München - 18. Oktober 1921 auf Schloss Nádasdy in Sárvár, Ungarn), seit 1912 "Kini" der bayerischen Nachbarn, war vor der Novemberrevolution in Deutschland über Schloss Wildenwart bei Rosenheim und vom Hintersee bei Berchtesgaden in das Schloss des bayerischen Reichsrats Ernst Graf von Moy südlich von Salzburg geflüchtet.

Anifer Erklärung als Abdankungsdekret

Seine "Anifer Erklärung", in der er Beamte und das Militär vom Amtseid auf die Krone entband, wurde als Abdankung angesehen und im Sinne der neuen Machthaber so umgedeutet.  

Mit Ludwig III., König von Bayern, endete am 7. November 1918 die 738 Jahre andauernde Herrschaft der Wittelsbacher-Dynastie über Bayern. Ludwig der III. war ab 1912 Prinzregent und von 1913 bis 1918 der letzte König von Bayern. 17 von 22 Monarchen Deutschlands dankten nach dem Ersten Weltkrieg formell ab. Nicht so der Bayerische König Ludwig III., der aber keine Restauration versuchte.

Das Entbindungsschreiben wurde im vollem Wortlaut in der damals erscheinenden Staatszeitung und den bayerischen Medien veröffentlicht. Laut den historischen Quellen wurde das Original des Schreibens vom damaligen Sozialistische Innenminister Erhard Auer (22. September 1874 - 20. März 1945, SPD) zur sicheren Verwahrung übernommen, da er den amtierenden Ministerpräsidenten Kurt Eisner (14. Mai 1867 - 21. Februar 1919; Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, USPD) nicht traute. 

Auf Schloss Anif entband Ludwig III, der letzte regierende Monarch Bayerns, Militär und Verwaltung vom Treueeid. (Quelle: Salzburger Landesarchiv) | Foto: Salzburger Landesarchiv
  • Auf Schloss Anif entband Ludwig III, der letzte regierende Monarch Bayerns, Militär und Verwaltung vom Treueeid. (Quelle: Salzburger Landesarchiv)
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Das Original des Schreibens ging beim versuchten Hitlerputsch in München vom 8. und 9. November 1923 verloren, da Putschisten die Wohnung von Auer verwüsteten.
Quellen: "Salzburger Grenzfälle", Landesarchiv Salzburg; Deutsche Nationalbibliothek; Salzburg Info


Der Schauplatz, das Wasserschloss Anif 

Das Wasserschloss Anif befindest sich an einem künstlich angelegten Weiher in der Salzburger Gemeinde Anif (Wortursprung aus dem keltischen für Sumpfwasser) am südlichen Stadtrand von Salzburg (Flachgau).

Das Schloss zählt zu den bedeutendsten Schlossbauten des romantischen Historismus in Österreich. In den sechziger- und siebziger Jahren diente es mehrfach als Ort für Spielfilme. Die Eigentümer ist weiterhin die Familie Moy.

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