Coronavirus in Salzburg
So fühlt sich die Jugend gerade

Viele Familien leben in kleinen Wohnungen, in denen es kaum Rückzugsmöglichkeiten für die Kinder und Jugendliche gibt. | Foto: MEV
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  • Viele Familien leben in kleinen Wohnungen, in denen es kaum Rückzugsmöglichkeiten für die Kinder und Jugendliche gibt.
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Corona-Maßnahmen treffen vor allem die Jugendlichen hart – keine Freunde sehen, mit der Familie wochenlang daheim sein und keine Festivals im Sommer feiern. So geht Salzburgs Jugend damit um.

SALZBURG. Keine Freunde treffen, daheim immer die selben Gesichter, kein ausgehen am Wochenende und jetzt auch noch der Ausblick, dass wegen der Corona-Epidemie auch in den Sommermonaten keine Großveranstaltungen erlaubt sein werden. Stadtfeste, Festivals usw. fallen also flach. Was uns alle trifft, ist wohl besonders ein Schlag für die Jugend. Oder wie war das bei Ihnen, wenn Sie am Wochenende einmal nicht ausgehen konnten...? 

Kein Rückzug mehr möglich

Wir haben bei "akzente Salzburg" und Jugendzentren (JUZ) im Land nachgefragt, wie die Jungendlichen mit den Coronamaßnahmen umgehen. "Für viele erhöhen sich Spannungen in der Familie, weil sämtliche Familienmitglieder zuhause sind. Viele Familien leben in kleinen Wohnungen, in denen es kaum Rückzugsmöglichkeiten gibt. Für Jugendliche ist diese Krise und die Maßnahme, soziale Kontakte auf ein absolutes Minimum zu reduzieren, eine besondere Herausforderung", wissen die Jugendarbeiter bei akzente.

Marietta Oberrauch, Stv. Geschäftsführerin bei akzente Salzburg. | Foto: akzente Salzburg
  • Marietta Oberrauch, Stv. Geschäftsführerin bei akzente Salzburg.
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Emotionalität steigt

Regina Greisberger aus dem Jugendzentrum Taxham (Stadt Salzburg): "Wir erhalten zunehmend emotionale Nachrichten von den Jugendlichen, die jetzt immer öfter unseren Rat suchen. Die Geschichten, die uns dabei erzählt werden, berühren uns sehr.
"

Zitat aus einem Posting eines Jugendlichen: "Hier daheim ist es wie im Gefängnis."

Die Jugendlichen halten zueinander und zu den Jugendzentren vor allem über Videotelefonie und soziale Netzwerke Kontakt. "Aber wenn die ganze Familie im Internet ist, geht unser W-Lan nicht g'scheit und es kommt zu Streitereien", sagt eine 14-jährige Besucherin des Jugendzentrums Zell am See. Auch die Schulsituation sei "grade sehr komisch, weil es schwer ist, dafür Energie aufzubringen. Man lernt einfach mehr wenn man  in der Schule ist", ergänzt ein 15-jähriger Besucher. Und trotzdem: "Mit der Familie mehr Zeit zu verbringen, ist gar nicht so schlimm, wie ich gedacht hätte. Wir machen zusammen Haus- und Gartenarbeiten", sagt Youssef (17 Jahre). 

Lange darauf gefreut und jetzt abgesagt

Schlimmer sei da die Vorstellung weiterhin keine Veranstaltungen besuchen zu können. "Viele Veranstaltungen gehen den Jugendlichen jetzt schon ab – wie etwa das Maifest, das Electric Love-Musikfestival und andere regionale Ereignisse, auf die sich die Mädchen und Jungen schon lange gefreut haben", berichtet Gerda Schinagl, Diplom-Sozialpädagogin des Jugendzentrums Straßwalchen. "Ich hoffe die Sommerferien sind nicht auch so langweilig wie die letzten Wochen. Ich hoffe, es gibt wenigstens ein paar Feste in den Ferien", sagt eine JUZ-Besucherin. 

"Dass wir alle gesund bleiben"

Alternativen werden daher schon gesucht: "Da die großen Festivals leider abgesagt werden, plane ich schon mit dem Jugendzentrum Möglichkeiten für eigene kleine Parties im Sommer", so Youssef (17 Jahre). Trotz alledem, ist aber auch den Jugendlichen eines am Wichtigsten: "Dass die Krankheit weg geht und alles wieder so sein kann, wie es war" und "dass alle gesund bleiben", so Armin (13 Jahre) und Emreh (18 Jahre) vom Jugendzentrum Grödig.

Viele Familien leben in kleinen Wohnungen, in denen es kaum Rückzugsmöglichkeiten für die Kinder und Jugendliche gibt. | Foto: MEV
Marietta Oberrauch, Stv. Geschäftsführerin bei akzente Salzburg. | Foto: akzente Salzburg
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