Bildung
"Habe Kinder gegen Planstellen getauscht"

<f>Bildungsdirektor Rudolf Mair</f> und Eva-Maria Engelsberger (Stabstelle Kommunikation) im Gespräch mit BB-Chefredakteurin Julia Hettegger (re).
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  • hochgeladen von Julia Hettegger

Salzburgs neuer Bildungsdirektor Rudolf Mair spricht über "schneefrei", das aus für Schulinspektoren und über Qualitätsmanagement im Bildungsbereich.

SALZBURG. Seit gut zwei Wochen ist die neue Salzburger Bildungsdirektion im Vollbetrieb und muss schon mit einer echten Ausnahmesituation umgehen. Die heftigen Schneefälle im ganzen Land fordern rasche Entscheidungen in der neuen Behörde: Welche Schulen bleiben trotz angespannter Wettersituation offen und wo wird der Unterricht vorübergehend eingestellt?

Kompetenz liegt im Ort

"Grundsätzlich entscheiden wir nach dem Sicherheitsaspekt. Wo der Schul- und Berufsweg sowie das Schulgebäude sicher sind, bleibt der Unterricht aufrecht. Wo der Schulweg durch gesperrte Straßen oder auch aufgrund der besonderen Gefährdung nicht zumutbar ist und das Gebäude gefährdet ist, sind Kinder wie Lehrer begründet entschuldigt", sagt der neue Bildungsdirektor Rudolf Mair. "Da die Situation regional sehr unterschiedlich ist, vertrauen wir auf die Einschätzung von Schulleitern und Bürgermeistern vor Ort."

Auch für zwei Kinder geöffnet

Meist sei es so, dass der Schulweg nur für einige Kinder wie Lehrer nicht gefahrlos zu absolvieren ist, der Rest aber problemlos in die Schule kommen kann. "Dann bleibt der Unterricht natürlich aufrecht. Wir haben schon von Schulen gehört, in die morgens nur zwei Kinder gekommen sind. Mit denen wurde dann ein Lesetag abgehalten", sagt der neue Bildungsdirektor. Seit Juni 2017 übt der ehemalige Landesschulinspektor für den Bereich Sonderpädagogik dieses neu installierte Amt in Salzburg aus. Seit 1. Jänner läuft die neue Bildungsdirektion im Vollbetrieb. "Größte Herausforderung bisher war der Aufbau dieser neuen Behörde mit ihren Abteilungen und Referaten", so Mair, der damit die größte Behörde in Salzburg leitet. Diese ist zuständig für 363 Schulen, knapp 74.000 Schüler, rund 9.000 Lehrer sowie ein Jahresbudget von rund 480 Millionen Euro.

Keine Schulinspektoren mehr

"Mit der von Landeshauptmann Wilfried Haslauer federführend verhandelten Bildungsreform ist es nach Jahrzehnten des Stillstands gelungen, die Landes- und Bundesverwaltung zusammenzuführen", berichtet Mair über die größte Änderung. "Durch die Zusammenlegung können wir den Weg der Schüler jetzt ganzheitlicher überblicken. Es gibt keine Schulinspektoren für einzelne Schultypen mehr, die sich nur die Volksschulen oder nur die Berufsschulen anschauen. Die neuen Schulqualitätsmanager überblicken die komplette Bildungsbiografie der jungen Salzburger, können diese damit besser nachvollziehen und die Schülerströme lenken", erklärt der Pädagoge.

Gymnasium oder Mittelschule

Man wolle dazu bereits in der Volksschule mit der Beratungsoptimierung bei den Eltern beginnen, denn in der vierten Klasse werde schon die erste wichtige Entscheidung getroffen: "Diese Schulstufe wurde bis dato komplett ausgeklammert. Ob das Kind allerdings in ein Gymnasium, in eine Mittelschule oder in eine Mittelschule mit Schwerpunkt Sport oder Musik geht, prägt die Bildungsbiografie nachhaltig", so Mair. Weitere Ziele der Bildungsdirektion seien es, durch gezielte Beratung die Lehre als möglichen Bildungsweg zu stärken, Benachteiligungen von Mädchen und Kindern mit Migrationshintergrund aufzuheben und das Interesse am MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) zu fördern.

"Behörde ist jetzt effizienter"

Aber auch indirekt könne die neue Behörde zur Verbesserung des Schulwesens beitragen: "Ich bin überzeugt, dass durch die Zusammenführung der Bundes- und Pflichtschullehrer der Ablauf in der Verwaltung harmonisiert wird. Diese Behörde ist effizienter und effektiver und das wirkt sich positiv auf Lehrer, Schüler und Eltern aus", so Mair, der sich schon gut im Amt eingelebt hat. "Aber die Kinder vermisse ich schon. Ich habe ja quasi die Kinder gegen Planstellen, Realstunden und das Budget getauscht – das schmerzt schon", lacht Mair.

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