Bundesministerin zu Besuch in Salzburg
Interview mit Leonore Gewessler
Bundesministerin Leonore Gewessler besuchte gestern im Rahmen ihrer Sommertour durch die Bundesländer einige Vorzeigeprojekte in Salzburg. Dabei nahm sie sich auch kurz Zeit für ein Interview mit den RegionalMedien Salzburg in Strobl.
SALZBURG/STROBL. Die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie besuchte am Dienstag die Holzbaustelle „Am Hirschengrün" in Salzburg, das Holzwärmekraftwerk in Strobl, das Trinkwasserwerk in Strobl sowie auch den Blinklingmoos Hochmoor in Strobl. Mit dabei war auch der Landesgeschäftsführer der Salzburger Grünen Simon Heilig-Hofbauer.
Zu Besuch "Am Hirschengrün" in Salzburg
Start war gestern, am Dienstag, den 22. August, bei der größten Holzbaustelle in der Stadt Salzburg beim „Hirschengrün". Das Projekt zwischen der historischen Altstadt und dem Bahnhofsviertel gilt als besonders nachhaltig und flächenschonend. Ziel ist ein progressives Wohn-und Hotelquartier. Die beiden Bauherren Katharina und Nikolaus Richter-Wallmann bezeichnen das Projekt als „eine harmonische Symbiose zwischen modernem Wohnen und ökologischer Verantwortung". Sie freuten sich über das große Interesse der Bundesministerin.
„Das Projekt Am Hirschengrün ist ein wahrlich tolles Leuchtturmprojekt für klimafreundliches Bauen und Sanieren und sorgt mit schönen Grünflächen für einen nachhaltigen Mehrwert in der ganzen Nachbarschaft. Es zeigt vor, wie höchste architektonische Qualität, Klimaschutz und Energieeffizienz in Einklang gebracht werden kann und setzt wichtige Impulse für die Sanierung vergleichbarer Gebäude.“
Leonore Gewessler, Bundesministerin
Kraftwerksbesuch in Strobl
In Strobl stand dann am Nachmittag als erstes ein Besuch des örtlichen Holzwärmekraftwerks an. Das 2004 gebaute Biomassekraftwerk gilt als regionales Vorzeigeprojekt und wurde auch schon vom Bundesministerium für Klimaschutz ausgezeichnet. Wie Heizwart Andreas Maierhofer im Gespräch mit der Ministerin erklärte, wird sowohl das für die Energiegewinnung verbrannte Holz lokal von Waldbesitzern bezogen, als auch die Heizenergie wieder regional an Haushalte und Betriebe weitergegeben. Auch vor Ort war der Besitzer eines Strobler Sägewerks Rainer Wienerroither und die Grüne Landtagskandidatin Astrid Stockinger. Gemeinsam arbeiten die drei an der Gründung einer Energiegenossenschaft in Strobl. Auch die Erweiterung des Heizkraftwerks an einem zweiten Standort ist geplant.
Trinkwasserversorgung aus Leidenschaft
Nach dem Heizkraftwerk ging es dann weiter zum Trinkwasserwerk der Wassergenossenschaft Strobl. Das Kraftwerk ist seit 2019 in Betrieb und liefert eine jährliche Strommenge von 450 000 kWh (Bedarf von 140 Haushalten). Das Wasser gelangt mit ungefähr 11 bar von der circa acht Kilometer entfernten Kaltwasserquelle in das Turbinenhaus. 55 Liter liefert die Quelle im Schnitt pro Sekunde. Obmann Christian Pugl-Pichler und der Betriebsleiter, sein Sohn Christian Pugl-Pichler führten die Bundesministerin durch das Kraftwerk.
Das Trinkwasserkraftwerk gehört zur Wassergenossenschaft Strobl. Diese wurde 1905 gegründet und versorgt seitdem den Ortskern mit Trink-und Nutzwasser. Circa 550 Personen sind Mitglied. Wie Christian Pugl-Pichler senior berichtet, ist man derzeit auch in ein Trinkwasser Projekt in Tansania involviert. Pater Vitalis war im September 2022 in Strobl auf Besuch und zeigte sich vom Trinkwasserwerk begeistert. Für jeden Punkt der Wassergebühren will die Genossenschaft 50 Cent für das Projekt spenden. Ungefähr 5.000 Euro sollen so für den guten Zweck aufgewendet werden.
Wahre Vorzeigeprojekte
Im Interview mit uns betonte Bundesministerin Leonore Gewessler heute die Wichtigkeit solcher Projekte.
„All diese Projekte haben gemeinsam, dass es engagierte Menschen gibt, die einen Beitrag leisten wollen zum Umweltschutz und zum Klimaschutz. Sie packen an, helfen mit und wollen ihren Beitrag leisten. Ob es jetzt eine wirklich tolle Sanierung und ein Neubau eines Hotel-und Wohngebäudes ist, welches ein ganzes Quartier neu beleben wird. Ob es jetzt ein Biomassekraftwerk ist, eine Nahwärmeversorgung für Strobl, die schon vor zwanzig Jahren richtig war und jetzt erst die richtige Wertschätzung erlangt hat, oder auch die offenbar recht simple Idee eines Trinkwasserkraftwerks, also die Trinkwasserleitung zu nutzen, um auch Strom zu gewinnen. All das sind tolle Beiträge zum Umwelt- und Klimaschutz.
Leonore Gewessler, Bundesministerin
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