Gesundheit
OP-Wartelisten sind jetzt online einsehbar
Aktuell(* Stand: 2. Oktober 2019) warten 1.633 Patienten bis zu zehn Wochen auf eine Augen-OP, warum es zu diesen Wartezeiten kommt – ob sie z.B. von Patienten selbst beeinflusst sind – zeigt die Listen nicht.
SALZBURG. Was Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl erstmals im Bezirksblätter Interview vom 30. August angekündigt hat, ist einen Monat später, umgesetzt. Seit 30. September 2019 können Patienten die Wartezeiten auf Operationstermine in den Salzburger Landeskliniken (Salk – darunter Hallein, Schwarzach und Tamsweg), dem Tauernklinikum, den Bamherzigen Brüdern, dem Uniklinikum Salzburg und dem Krankenhaus Oberndorf für geplante Eingriffe online nachsehen. Ausgewiesen sind die Wartelisten in den Gruppen „Augenheilkunde und Optometrie", "Orthopädie und Traumatologie" sowie "Neurochirurgie".
Die meisten warten auf Augen-OP
Dem Stand vom 2. Oktober 2019 zufolge, befinden sich derzeit die meisten Patienten auf Wartelisten für eine Augen-OP (1.633 gesamt). Die meisten warten auf diese im Uniklinikum Salzburg (1.088). Die Durchschnittliche Wartezeit auf diese Operation beträgt im Uniklinikum vier, im Tauernklinikum zehn Wochen. Die längste Wartezeit von durchschnittlich 29 Wochen gibt es im Krankenhaus Oberndorf auf eine orthopädische- oder traumatologische Operation.
Gründe für Wartezeiten nicht ausgewiesen
Wie bereits von Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl im Vorfeld angekündigt (HIER nachlesen), weist die Seite darauf hin: "Die Darstellung der mittleren Wartezeiten pro Sonderfach gibt keinerlei Auskunft über die Gründe der Wartezeit. Wartezeiten können dadurch entstehen, dass Patienten keinen früheren Termin wünschten (z.B. geplante Reisen), oder vor dem geplanten Eingriff vorbereitenden Behandlungen oder Untersuchungen zum Erreichen eines bestmöglichen Therapieerfolges notwendig sind. Auch kann es zu Verschiebungen elektiver Eingriffe aufgrund von Notfallbehandlungen kommen."
Verkürzungen oder Verschiebungen möglich
Weiter lesen Patienten: "In Ausnahmefällen kann es zu einer ungeplanten Verschiebung des Termins (z.B. aufgrund einer akuten Erkrankung des Patienten) oder aufgrund von Notfallbehandlungen kommen. Es kann auch zu einer Wartezeitverkürzung kommen, sofern andere Patienten trotz Planung ihren vereinbarten Termin nicht in Anspruch nehmen."
"Allenfalls eine allgemeine Orientierungshilfe"
Außerdem besagt die Seite: "Die kumulierte Darstellung der erfassten elektiven Operationen und invasiven Eingriffe nach Sonderfächern ist für eine Einzel- oder Gruppenanalyse ungeeignet. Sie stellt allenfalls eine allgemeine Orientierungshilfe dar und sagt insbesondere nichts über die Behandlungsqualität in den einzelnen Kliniken aus" – auch darauf wies der Gesundheitslandesrat bereits im Vorfeld hin.
Vorausgegangen sind dieser Umsetzung politische Unstimmigkeiten zwischen Christian Stöckl und der Salzburger FPÖ wie SPÖ und Arbeiterkammer. (HIER lesen Sie alle Meinungen dazu).
"Veröffentlichten OP-Wartelisten entsprechen nicht den gesetzlichen Vorschriften"
Auch jetzt, nach der Umsetzung der transparenten Warteliste, ist die Arbeiterkammer nicht zufrieden. Arbeiterkammer-Präsident Peter Eder begrüßt grundsätzlich "diesen ersten Schritt für mehr Transparenz", zeigt sich aber von der Umsetzung enttäuscht: „Die veröffentlichten OP-Wartelisten entsprechen nicht den gesetzlichen Vorschriften. Es ist nicht nachvollziehbar, weshalb auf halbem Weg Halt gemacht wird. Andere Bundesländer veröffentlichen ja auch detailliertere Listen."
"Wie lange Patientinnen und Patienten auf eine bestimmte Operation warten müssen, ist noch immer nicht ersichtlich", sagt Peter Eder, AK-Präsident.
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