Schulsystem
46 Prozent der Lehrer bereits nahe am Pensionsalter
Das neue Semester beginnt und die Schulen stehen vor der nächsten großen Herausforderung: dem Lehrkräftemangel. Für NEOS steht fest, dass jetzt gehandelt werden muss. „Es ist fünf vor zwölf. Die Bundesregierung muss endlich handeln und mit längst überfälligen Reformen die Schulen ins 21. Jahrhundert bringen und dem grassierenden Lehrkräftemangel mit wirkungsvollen Visionen entgegentreten“, fordert NEOS Bildungssprecher Sebastian Huber.
SALZBURG. Für das Wintersemester 2022/23 fehlt Lehrpersonal, der seit Jahren prophezeite Lehrermangel ist schon längst Realität. „Österreichs Lehrkräfte weisen im internationalen Vergleich einen der höchsten Altersschnitte auf: 46 Prozent der Lehrer sind über 50 Jahre alt,“ erläutert Huber. Drei konkrete Maßnahmen schlagen NEOS vor, um die Schulen generalüberholt fit für die Zukunft zu machen.
Lebendigere und bessere Ausbildung gefordert
Zunächst muss dem Lehrkräftemangel entgegengewirkt werden. Dazu muss eine bessere und lebendigere Ausbildung die zukünftigen Pädagoginnen und Pädagogen praxisnah auf die Herausforderungen im Lehralltag vorbereiten. „Außerdem forderten wir NEOS Salzburg bereits 2020, dass bei der Einstellung von Quereinsteiger_innen als Vertragslehrer_innen die Anrechnung der Vordienstzeiten aus der Privatwirtschaft mitberücksichtigt werden soll“, erklärt der Bildungssprecher.
Berufsbild aufwerten
Zweitens muss der Beruf seiner großen Verantwortung entsprechend aufgewertet werden. Das Berufsbild muss attraktiver werden und mit einem Anreiz- bzw. Aufstiegssystem endlich Karrierechancen für engagierte Lehrkräfte bieten. „Als Vorbild könnten englische Lead-Teachers dienen, die in ihren Schulen mehr Verantwortung übernehmen, indem sie etwas jüngere Kolleg_innen coachen und unterstützen und dafür auch besser entlohnt werden“, so der Abgeordnete zum Landtag.
Man steigt zwar nun mit einem etwas höheren Gehalt ein, bleibt dafür aber sehr lange im gleichen Bereich stecken. Gleichzeitig gäbe es laut Gewerkschaft der Pflichtschullehrer kaum Aufstiegschancen, und auch die wenigen, die es gibt, sind nicht besonders attraktiv, da sich die Übernahme der Schulleitung nicht ordentlich im Gehalt niederschlägt. Hier müsste man auch wieder nachjustieren, um eine größere Zufriedenheit bei den Lehrpersonen zu erreichen.
Bürokratische Hürden abbauen
Drittens müssen bürokratische Hürden und Hierarchien abgebaut werden, um den Schulen größtmögliche Flexibilität und Autonomie zu garantieren. Schließlich wissen die Expert_innen vor Ort am besten, welche Maßnahmen sie benötigen. „Mit einem modernen Lehrplan, der Fächer wie Digitalisierung oder Wirtschaftliche Kompetenz beinhaltet, muss die Schule fit für das 21. Jahrhundert gemacht werden“, führt der Wissenschaftssprecher weiter aus.
Es braucht Reformen
Nur mit umfangreichen Reformen, die gezielt der Pensionierungswelle entgegenwirken und Anreizen, die die besten Köpfe vor die Tafeln bringen, ist die beste Bildung für unsere Kinder garantiert, so Huber abschließend.
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