Tourismusstrategie
Doppelt so viele Touristen sollen mit dem Zug anreisen
Die Salzburger Tourismusstrategie stellt Nachhaltigkeit und Mobilität in den Fokus. 800.000 Euro werden heuer für die bisher größte Bahn-Kampagne im heimischen Tourismus eingesetzt. Das soll dazu führen, dass sich die Anzahl der Anreisenden mit der Bahn in den kommenden fünf Jahren verdoppelt.
SALZBURG. Der Winter 2022/23 brachte touristisch gesehen das viertbeste Winter-Ergebnis in Salzburg aller Zeiten. 11,2 Millionen Nächtigungen wurden zwischen November und Februar verzeichnet. Auch der Ausblick auf die kommende Sommersaison sei vielversprechend, sagt Leo Bauernberger, Geschäftsführer der Salzburger Land Tourismus Gesellschaft (SLTG).
40.000 Arbeitsplätze hängen am Tourismus
Dass sich der Tourismus nach der Corona-Pandemie so schnell erholt habe, sei für Salzburg besonders wichtig: „Der Tourismus ist ein starker Pfeiler unserer Wirtschaft, er steuert mit einer Wertschöpfung von rund 4,5 Milliarden Euro ein Viertel zum Bruttoregionalprodukt bei und schafft 40.000 Arbeitsplätze", sagt der ressortzuständige Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP).
Image als Premium-Destination stärken
Damit das so bleibt, wollen die SLTG und das Land das Image als Premium-Destination weiter ausbauen. Die Tourismusstrategie des Landes sieht dafür fünf Leitthemen und vier Impulsfelder vor:
Leitthemen:
- Naturerlebnis
- Sport und Bewegung
- Gesundheit
- Wohlbefinden
- Kulturerlebnis
Impulsfelder:
- Touristische Arbeitswelt
- Qualität, Regionalität und Authentizität
- Innovation und Digitalisierung
- Nachhaltigkeit und Mobilität
Sieben Millionen Deutsche kommen fix nach Österreich
Vor allem deutsche Urlauber fallen in die Fokusgruppe der Tourismusstrategie: „Österreich bleibt bei den Deutschen unter den beliebtesten Auslandszielen und rangiert gleich hinter Spanien, Italien und der Türkei auf dem vierten Platz – sogar noch vor Kroatien“, sagt Bauernberger. Die Voraussetzungen für den kommenden Sommer seien in diesem entscheidenden Markt ebenfalls schon vielversprechend: „Acht Prozent und damit rund sieben Millionen Deutsche haben Österreich als Reiseziel in diesem Jahr schon fix eingeplant. Ein Viertel der Befragten gibt an, dass sie zwar noch nicht fix entschieden haben, wohin die Reise geht, aber unser Land bei ihrer Reiseplanung in Erwägung ziehen.“
13 Prozent kommen mit dem Zug
Laut dieser Studie spiele Nachhaltigkeit bei der Urlaubsplanung bereits eine bedeutende Rolle. Was die Wahl des Reisemittels für den Urlaub im Salzburger Land betrifft, zeigt die Gästebefragung "Tourismus Monitor Austria", dass die Bahn weiter auf dem Vormarsch ist. "Mittlerweile kommen rund 13 Prozent der Gäste mit dem Zug bei uns an. Das ist der beste Wert aller österreichischen Bundesländer", so Bauernberger. Ziel sei es, diesen Wert in den kommenden fünf Jahren zu verdoppeln.
Größte Bahn-Kampagne im heimischen Tourismus
Vor dem Hintergrund der neuen Tourismusstrategie startet die SLTG zur bevorstehenden Sommersaison mit der Deutschen Bahn (DB), den ÖBB und den Regionspartnern Gastein, St. Johann, Zell am See-Kaprun und der Stadt Salzburg eine umfangreiche Kampagne. „Wir setzen insgesamt 800.000 Euro für die bisher größte Bahn-Kampagne im heimischen Tourismus ein“, so der SLTG-Geschäftsführer. Alle Kampagnen-Partner, sowie auch das Land Salzburg mit einer Sonderförderung von 100.000 Euro, tragen zum Gesamtbudget bei.
Mehr Tickets als 2019 verkauft
„Wir sehen hier aktuell eine stark steigende Nachfrage. Für dieses Jahr haben wir bereits mehr Tickets ins Salzburger Land verkauft als im vergleichbaren Zeitraum des Rekordjahres 2019“, sagt Hans-Joachim Luhm, Bereichsleiter Preis- und Erlösmanagement bei der Deutschen Bahn.
17 Mal direkt nach Salzburg
Allein 17 tägliche Direktzügen bringen Deutsche Gäste nach Salzburg. "Dazu gibt es zahlreiche einfachste Umsteigeverbindungen in die Salzburger Ferienregionen“, so Luhm. Als besonderes Zuckerl fahren Kinder mit der Deutschen Bahn immer kostenlos.
Letzte Meile macht Probleme
Bei der öffentlichen Mobilität der Urlauber direkt am Urlaubsort gäbe es aber noch Herausforderungen zu bewältigen. "Im Winter funktioniert der öffentliche Verkehr in den Tourismusregionen mit den Skibussen ganz gut. Im Sommer ist die letzte Meile eine Herausforderung. Car Sharing, E-Bikes und Shuttle Busse der Betriebe selbst, schaffen oft Abhilfe. Hier tut sich aber viel in den Regionen", so Bauernberger.
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