Wohnen in der Zukunft
"Energienutzung: die Zukunftsfrage im Smart Home"

Michael Brettfeld ist innerhalb der Wirtschaftskammer Salzburg (WKS) der Landesinnungsmeister der Elektro-, Gebäude, Alarm- und Kommunikationstechniker. | Foto: WKS/Hechenberger
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  • Michael Brettfeld ist innerhalb der Wirtschaftskammer Salzburg (WKS) der Landesinnungsmeister der Elektro-, Gebäude, Alarm- und Kommunikationstechniker.
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Landesinnungsmeister Michael Brettfeld sagt: "Ein Trend, der sich derzeit abzeichnet, legt großen Fokus auf die Energienutzung. Das Ganze geht in Richtung Nachhaltigkeit und Energiesparen: Es geht um Energiemanagement."

SALZBURG. 750 bei der Wirtschaftskammer als aktiv erfasste Elektriker-Betriebe gibt es im ganzen Bundesland Salzburg. Die Branche bildete zuletzt auch knapp 560 Lehrlinge aus, wie Michael Brettfeld aus Elixhausen, der Landesinnungsmeister der Elektro-, Gebäude, Alarm- und Kommunikationstechniker, informierte. Für diese werden Smart-Home-Anwendungen immer wichtiger. Gemeinsam mit dem Landesinnungsmeister haben wir ein bisschen die Kristallkugel geschüttelt und in die Zukunft dieser Systeme geblickt.

Was kann Smart-Home aktuell und was ist bei solchen Systemen momentan Standard?
MICHAEL BRETTFELD:
"Das Licht geht automatisch an, wenn ein bestimmter Dunkelheitsgrad erreicht ist, und wieder aus, wenn es heller wird; die Jalousien gehen bei einer gewissen Sonneneinstrahlung herab und wieder hoch, wenn die Sonne wieder weiter wandert; die Zimmertemperatur richtet sich nach Parametern, wie etwa Uhrzeit, Außentemperatur oder reagiert auch auf externen Zuruf über das Smartphone. Letzteres ermöglicht einem auch externe Überwachung und Kontrolle über sein Smart Home, wenn man beispielsweise auf Urlaub ist. Das sind Beispiele der aktuellen Möglichkeiten. Am Ende ist es reine Programmiersache und bleibt dem Hausbesitzer überlassen, was er auf Knopfdruck haben will und wie weit das Smart Home selbstständig arbeitet und automatisierte Prozesse in Gang setzt."

Photovoltaik-Anlage. (Symbolfoto). | Foto: Peter J. Wieland
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Was glauben Sie: Wie wohnen die Salzburgerinnen und Salzburger in zehn Jahren?
BRETTFELD:
"Ein Trend, der sich derzeit abzeichnet, legt großen Fokus auf die Energienutzung. Das Ganze geht in Richtung Nachhaltigkeit und Energiesparen: Es geht um Energiemanagement – dieser Aspekt wird wohl noch intensiver betrachtet werden in den nächsten paar Jahren. Befeuert durch weltweite Ressourcenknappheit und Energiekrisen wird in den Industrieländern nach Möglichkeiten gesucht, wie mittels Smart-Home-Anwendungen die Effizienz weiter gesteigert werden kann. Vor allem in Energieüberschuss-Phasen stellt sich die Frage: wohin mit der Energie? Und in Notzeiten: Woher kommt der Strom? Am Ende geht es dabei auch immer um die Stromkosten, das ist für den Endverbraucher ein wesentliches Argument."

(Symbolfoto) Strom, Energie, Elektrizität. | Foto: Peter J. Wieland
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Woran denken Sie da konkret?
BRETTFELD:
"An vieles. Ein Beispiel: Es wird die Vernetzung unter Smart-Home-Nachbarschaften in Zukunft vermutlich intensiver werden. Ich denke hier an den reibungslosen Datenaustausch innerhalb einer Energiegemeinschaft, aber auch zwischen mehreren verschiedenen Energiegemeinschaften. Der eine Haushalt produziert mittels Photovoltaik (PV) Strom, während der andere Haushalt gerade die Waschmaschine laufen hat und Strom verbraucht; und genauso können sich ganze Energiegemeinschaften in größeren Verbänden austauschen. Smart-Home-Anwendungen erkennen Angebot und Nachfrage und setzen etwaige vorhandene Kapazitäten so effizient wie möglich ein. Energiegemeinschaften sind ein Zukunftsthema."

Welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz (KI) bei all dem?
BRETTFELD:
"Derzeit noch keine große Rolle, wird aber vermutlich wichtiger werden. Im Bereich Wohnen und Mobilität gibt es allerdings schon jetzt eine intelligente Schnittstelle zwischen dem Heim, dem Smart Home und E-Fahrzeugen. Erkennt das Smart Home eine Energie-Überproduktion – etwa mittels der PV-Anlage auf dem Dach –, so läuft der Strom direkt in die Autobatterie. Energie-Überschüsse zu speichern ist ein Riesenthema, an dem geforscht und das entwickelt wird; und es wird auch ein großes Zukunftsthema bleiben. Smart-Home-Anwendungen werden dabei bestimmt eine noch wichtigere Rolle spielen, KI vielleicht ebenfalls."

(Symbolfoto) E-Auto. | Foto: andreas160578 auf Pixabay
  • (Symbolfoto) E-Auto.
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Wie schaut es mit den Gefahrenquellen aus, wie angreifbar sind Smart Homes beispielsweise für Cyberkriminelle?
BRETTFELD:
"Derartige Systeme sind nicht allzu empfindlich gegenüber der Außenwelt. Eine etwaige Gefahr durch Cyberkriminelle ist aus meiner Sicht wohl eher vernachlässigbar. Darüber hinaus kommt man nicht zu sensiblen Daten, wie etwa für Kriminelle interessante Bankdaten: Da stellt sich also die Frage: Wer hätte Interesse daran und zöge einen Nutzen daraus?"

Was sollten die Salzburgerinnen und Salzburger noch erfahren aus Ihrem, dem Munde des Landesinnungsmeisters?
BRETTFELD:
"Passen Sie auf mit ‚Balkonkraftwerken’! Diese können einfach an die Steckdose zur Einspeisung angesetzt werden, die bestehende E-Installation ist jedoch oft nicht geeignet dafür. Es können Schäden entstehen, im schlimmsten Fall kommt es zum Brand durch Kurzschluss. Daher mein gut gemeinter Rat: Reden Sie bei der Anschaffung und Installation eines ‚Balkonkraftwerkes’ mit einem Elektriker Ihres Vertrauens."

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