Arbeitsmarkt Salzburg

"Run" auf Lehrlinge und Langzeitarbeitslose

Lehrstellensuchende in Salzburg haben derzeit die Qual der Wahl: Sie können aus etwa vier offenen Stellen aussuchen. Auch Fachkräfte sind nach wie vor gefragt und die Langzeitbeschäftigungslosigkeit hat sich im August im Bundesland fast halbiert.

SALZBURG. Im Bundesland Salzburg waren dem Arbeitsmarktservice (AMS) Salzburg Ende August 8.668 Personen arbeitslos gemeldet; das sind um 1.520 weniger als im August des Vorjahres, also um -14,9 Prozent mehr. Die geschätzte Arbeitslosenquote – die genauen Zahlen liegen erst Mitte des Monats vor – beträgt in Salzburg 3,1 Prozent. Rückläufig im Vergleich zum Vorjahr sei die Arbeitslosigkeit dabei quer durch alle Branchen, von der Herstellung von Waren (derzeit 826 arbeitslos gemeldete Personen, -19,8 Prozent), über den Handel (1.530 Personen, -18,7 Prozent), über die Herstellung von Waren und bis hin zur Beherbergung und Gastronomie (1.093 Personen, -12,8 Prozent).

Um eine Drittel mehr offene Stellen

Auf Grund der wirtschaftlich guten Gesamtsituation bleibe auch die Nachfrage nach Arbeitskräften auf einem weiterhin hohen Niveau. 12.241 offene Stellen sind derzeit beim AMS Salzburg gemeldet, das ist ein Plus von 29 Prozent gegenüber vor einem Jahr. Zeitgleich seit aber auch Zahl der unselbständig Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahr um 5.000 auf 272.000 Personen gestiegen.

Langzeitarbeitslosigkeit nahezu halbiert

Rückläufig sei – so das AMS – auch die Anzahl der Langzeitbeschäftigungslosen, von 3.299 Personen vor einem Jahr auf nun 1.820, also um 44,8 Prozent weniger. Im Österreichschnitt betrage der Rückgang 33,8 Prozent. „Hier zeigt sich, wie wichtig die zahlreichen Betriebsbesuche und die damit verbundenen Beratungen sind. Personal finden und halten und das gesamte Potential ausschöpfen waren die wichtigsten Botschaften an die Salzburger Betriebe", erklärte AMS-Landesgeschäftsführerin Jacqueline Beyer. "Langzeitbeschäftigungslosen Personen Mut zu machen und mit der nötigen Qualifizierung zu unterstützen ist ein wichtiger Beitrag der AMS Experten. Die Eingliederungsbeihilfe ist ein wichtiges Instrument bei der Wiedereingliederung nach langer Arbeitslosigkeit. Mit der Eingliederungsbeihilfe der Aktion ‚Sprungbrett‘ waren über 66 Prozent der geförderten Personen auch nach drei Monaten nach Beendigung der Förderung noch in Beschäftigung. Das Bundesland Salzburg ist hier im Österreichvergleich an erster Stelle“, betonten die AMS-Landesgeschäftsführerin.

„Für die Monate Jänner bis August 2022 beträgt die Arbeitslosenquote für Salzburg 3,6 Prozent, österreichweit ist er mit 6,3 Prozent deutlich höher. Der Gesamtwert von Jänner bis August bedeutet Platz 1 im Bundesländervergleich und es zeigt gemeinsam mit den guten Augustzahlen, dass wir in Salzburg sehr gut dastehen“
_{Wilfried Haslauer, Landeshauptmann und ressortzuständig für Wirtschaft und Arbeit}

Der für Wirtschaft und Arbeitsmarkt ressortzuständige Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer meinte angesichts der Entwicklung am Arbeitsmarkt: „In unserem Bundesland herrscht de facto Vollbeschäftigung. Das ist wichtig für den heimischen Wirtschaftsstandort und für alle Salzburgerinnen und Salzburger, wenngleich auch der Lehrlings- und Fachkräftemangel Sorgen bereitet."

"Run" auf Lehrstellensuchende

So etwa seien im August die offenen Lehrstellen um rund zehn Prozent angestiegen. Aktuell gibt es laut dem Land Salzburg im Bundesland 348 Lehrstellen-Suchende. Ihnen stünden 1.530 offene Lehrstellen zur Auswahl. Ein Lehrling könnte sich theoretisch 4,4 Ausbildungsstellen aussuchen, ohne Fremdenverkehrsberufe betrage diese Verhältnis 2,8. „Mit einer Lehre haben gerade junge Menschen alle Trümpfe in der Hand. Sie sind die Fachkräfte unserer Zukunft und gerade jetzt gefragter denn je. Das Land verfolgt weiterhin konsequent den Weg, Salzburg zum lehrlingsfreundlichsten Bundesland zu machen. Die aktuelle Statistik ist für uns ein deutlicher Auftrag, hier weiter zu arbeiten“, meinte der Landeshauptmann.

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