Goiserer Musikerball 2015
Lebendige Tradition des Wohlfühlens: Das Streichorchester Bad Goisern und seine Ballbesucher feierten gemeinsam ein wunderschönes Fest
Die einzigen, denen es an diesem Abend des siebten Februars nicht gut ging, saßen auf der Bühne. Zumindest kann man das vermuten, denn das Salonorchester Bad Goisern spielte ab Ballbeginn um 20:30 Uhr mit wenigen Unterbrechungen durch bis 3:00 Uhr nachts.
Als BallbesucherIn hingegen konnte man nicht anders, als sich sehr verwöhnt zu fühlen. Die Saaldekoration mit stimmungsvollen Lichteffekten, die liebevoll auf die Plakate abgestimmte, festliche Tischdeko, die sorgfältig gestalteten Damenspenden, all dies umfing die Besucher mit einer Atmosphäre der Lebensfreude.
Die Gäste hatten sich ihrerseits in Schale geworfen, je nach Geschmack in Abendgarderobe oder Tracht, und genossen den Abend sichtlich. Im Zentrum des Abends standen die perfekte, mitreißende Musik des Salonorchesters Bad Goisern und das Tanzen dazu, aber auch abseits davon fühlte man sich freundlich und fürsorglich durch den Abend geschaukelt. Das Essen war köstlich, die Eröffnungspolonaise des Orchesters, die Tortentombola, die angeleitete Mitternachtsquadrille für alle fügten sich zu einem angenehm entspannten, unterhaltsamen Programm.
Für viele Geschmäcker etwas dabei
Nachdem das Salonorchester gewohnt romantisch mit Ziehrer und Strauss begonnen hatte, wandelte sich der Schwerpunkt im Laufe des Abends: Die zwei Sängerinnen Deniz Malatyali und Teresa Preims wechselten sich mit glamourösen Soul und schwungvollem Pop ab und zogen damit jedesmal eine eigene Fangemeinde auf die Tanzfläche.
Zwei halbstündige Einlagen, eine mit Steirer und Schleuniger, spielte die „Wolfgangseemusi“; hier zeigte sich die ungebrochene Volkstanztradition des Salzkammerguts: Nicht nur, dass die TänzerInnen souverän die Schrittfolgen beherrschten, sie sangen auch textsicher und begeistert mit.
Das war beim Auftritt der „Fabelhaften Furien“ nicht mehr möglich. Dieses Frauenquartett aus Bad Goisern nahm seine Zuhörer mit viel Lebensfreude und Selbstironie mit auf eine kurze Erkundungsreise durch die Volks- und Popmusiken dieser Welt. Sie endeten mit dem verblüffenden „Cup-Song“, in dem Plastikbecher endlich ihre perkussiven Möglichkeiten zeigen können und ernteten begeisterten Applaus.
Der einzige Wermutstropfen betraf die Besucherzahl: Obwohl manche schon seit dem ersten Ball vor drei Jahren jedes Jahr einen ganzen Tisch buchen, war der Saal dieses Jahr nicht ganz ausgebucht.
Der fröhlichen Stimmung tat das aber keinen Abbruch, noch nachts um halb drei ließ sich das Salonorchester vom enthusiastischen Applaus des Tanzvolks zu mehreren Zugaben bewegen. Mit „New York State of Mind“, unvergleichlich gesungen von Deniz Malatyali klang der Abend schließlich stimmungsvoll aus. Gleichermaßen erschöpft beendeten Feiernde und Musiker einen rundum gelungenen Abend.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.