Benefizkonzert von Michelle Knoll setzt Bekenntnis zur Menschlichkeit wie man es sich deutlicher nicht wünschen kann

Ein Bekenntnis zur Menschlichkeit wie man es sich deutlicher nicht wünschen könnte, lieferte vor kurzem die 18-jährige Schülerin Michelle Knoll aus Bad Goisern. Mit einem Benefizkonzert für Straßenkinder in Bolivien füllte sie den Festsaal in Bad Goisern und erreichte so, dass 1200€ eingenommen und für den Bau neuer Gebäude nach Bolivien gesandt wurde. Wir trafen die junge Dame zum Interview:

Redaktion: Guten Morgen Frau Knoll, Sie haben in den letzten Jahren an einigen Castingshows teilgenommen, verbringen auch sonst viel Zeit im Tonstudio und produzieren regelmäßig neue Lieder. Wie lässt sich das mit der Schule vereinbaren?

Michelle: Erstmal, Sie können ruhig „Du“ zu mir sagen. Für mich steht klar die Schule an erster Stelle, denn Musik ist zwar meine Leidenschaft, doch sie kann in naher Zukunft wahrscheinlich keinen festen Beruf für mich darstellen. Ich werde jedoch nach Absprache mit dem Direktor für Auftritte öfters vom Unterricht befreit, wofür ich sehr dankbar bin. Meine Freundinnen streichen in dieser Zeit alles für mich mit und ich muss dann nur noch nachlernen.

Redaktion: Und das geht?

Michelle (lacht): Das geht… das muss gehen.

Redaktion: Du hast dir ja nun schon in der Umgebung um das Salzkammergut einen Namen gemacht. Würdest du dich selbst bereits als Künstler bezeichnen?

Michelle (lacht): Auf gar keinen Fall! Viele Menschen bezeichnen sich selbst als Künstler. Doch ich finde, nur weil man eine Gitarre zuhause hat, ist man kein Musiker oder nur weil man gerne Gedichte schreibt, ist man nicht direkt ein Poet. Für mich gehört zu einem Künstler viel mehr dazu. Oft sieht man Musikvideos, in denen Mädels im Minirock herumlaufen, jedoch mit ihren Liedern niemanden berühren. Wenn das also die Künstlerszene ist, bin ich froh, nicht dazuzugehören. Ich schreibe zuhause meine eigenen Lieder, die ich anschließend in einem kleinen Tonstudio aufnehmen darf. Reich werde ich dadurch nicht, aber glücklich.

Redaktion: Was bedeutet die Musik für dich?

Michelle: Musik ist mein Ein und Alles, denn sie ist das was bleibt, wenn alles andere geht. Die Zeit, die ich im Tonstudio verbringen darf oder das Gefühl auf einer Bühne zu stehen, ist unbezahlbar. Unser gesamtes Team dort ist wie eine große Familie. Mein Wunsch ist es die Menschen mit meinem Gesang zu begeistern und sie zu bewegen. Ich liebe es vor Zuschauern zu singen und sie mit meiner Stimme ganz tief in ihrem Inneren zu erreichen. Es gibt für mich kein schöneres Gefühl, als andere Menschen mit meinem Gesang emotional zu berühren.

Redaktion: Davon konnten wir uns bei deinem letzten Auftritt, einem Benefizkonzert für Straßenkinder in Bolivien, bereits selbst überzeugen. Wie war der Abend für dich?

Michelle: Für mich persönlich war es ein großes Anliegen, dass dieses Konzert stattfindet und umso mehr freut es mich, dass so viele Menschen gekommen sind. Manchmal ist es ganz leicht, etwas Gutes zu tun und so das Leben vieler Menschen zu verändern. Jeder, der zur Benefiz-Veranstaltung gekommen ist, ist auf diese Weise ein Streetlight im Leben eines Straßenkindes in Bolivien.

Redaktion: Eine solche Einstellung ist in deinem Alter sehr selten, du kannst wirklich stolz auf dich sein! Zum Schluss bitte ich dich noch die folgenden Sätze zu vervollständigen:

Glücklich bin ich wenn…. ich Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden verbringen darf.
Der letzte Song, den ich auf meinem MP3-Player gehört habe, war…. Say Something
Beschreibe dich mit einem Wort: emotional
Musik bedeutet für mich: Leidenschaft
Mein Traummann(außer der eigene) ist: Der Mensch, der mich ergänzt und mich liebt wie ich bin.
Mein Lebensmotto lautet: Am Ende ist alles gut, ist es noch nicht gut, so ist es noch nicht das Ende.

Redaktion: Vielen Dank für das nette Interview und noch viel Erfolg für deinen Lebensweg!

Michelle: Danke, dass ich da sein durfte.