Katholische Kirche im Salzkammergut
Predigt für Sonntag, 22. Mai, von Rudolf Kanzler

Rudolf Kanzler ist Pastoralassistent in der Pfarre Altmünster. | Foto: Pfarre Altmünster
  • Rudolf Kanzler ist Pastoralassistent in der Pfarre Altmünster.
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SALZKAMMERGUT. Die Predigt für Sonntag, 22. Mai, stammt von Rudolf Kanzler. Er ist Pastoralassistent in der Pfarre Altmünster.

Nicht verzweifeln, weiterteifeln!

Dieses Wort meines Klassenvorstandes im Gymnasium wird mich wohl ein Leben lang begleiten. Ich habe es auch schon öfters zu Menschen der Pfarre gesagt, wenn was nicht so gelaufen ist, wie geplant und gewünscht. „Weiterteifeln“, d.h. nicht stehenbleiben, weitergehen und nicht nachlassen. Durch Schwierigkeiten hindurch. In der Begegnung mit den liturgischen Texten dieses Sonntags, besonders der Lesung aus der Offenbarung, ist mir ebenfalls dieses Wort in den Sinn gekommen.

Wir brauchen Perspektive

In schwierigen Zeiten braucht der Mensch eine Perspektive; gerade dann, wenn dein Blick mutlos gesenkt ist, brauchst du die Aussicht in die Weite. Wir schauen in eine Zukunft und die Vision von einer Zukunft hilft uns dabei, nicht zu verzweifeln. In schwierigen Zeiten – und von diesen berichtet die Bibel zuhauf – entstanden apokalyptische Texte. Propheten traten auf und haben den Menschen in Not und Bedrängnis Perspektiven gegeben, die in eine Zukunft weisen, die weit voraus liegt; eine Zukunft, in der alles überwunden ist, was jetzt noch bedrohlich da ist.
Mit Pandemie und Krieg sind wir auch mit Leid in „biblischen“ Dimensionen konfrontiert. Manche sagen das auch so. Freilich scheint die Pandemie – zumindest für den Sommer – überwunden, doch wegen des Krieges ist die Freude darüber mehr als getrübt. Prophetinnen und Propheten unserer Tage, die uns und unseren Mitmenschen Hoffnung geben, sind oftmals dichtende und musikschaffende Mitmenschen, Künstlerinnen und Künstler.

Glaube trägt

Uns als Glaubenden tun die Texte aus der Johannes-Offenbarung wohl. Sie weisen weit in eine Zukunft – die uns aber allen zugesagt ist. Eine Zukunft, in der uns alle „die Herrlichkeit Gottes erleuchtet“. Aber es gelingt so selten, unsere wahre Hoffnung mitzuteilen, „rüberzubringen“. Wir Menschen brauchen den Blick auf das „Mehr“, auf das, was über die Grenzen dieses Lebens hinausgeht. Wenn dem Künstler seine Kunst versagt, so haben Glaubende Menschen eine Quelle, aus der wir schöpfen können. Eine Quelle die nicht versiegt. Eine Perspektive, die weit über diese Welt hinausweist, und zugleich die Zusage Gottes, dass er uns schon jetzt Anteil gibt an der künftigen Welt. Dass er uns auch und gerade in dieser Welt begleitet und trägt. Also: Nicht verzweifeln, weiterteifeln.

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