Nach Meldung über endgültiges Aus
Almtal will Kasberg nicht aufgeben
Entsetzen, Fassungslosigkeit: Das beschreibt die Stimmungslage im Almtal wohl derzeit am besten. Gestern, Mittwoch, haben Medien darüber geschrieben, dass ein Insolvenzantrag der Kasberg-Betreibergesellschaft vorliege - was ein "Aus" für das beliebte Skigebiet bedeuten würde.
GRÜNAU IM ALMTAL. Laut den Berichten sei das Ende der Bergbahnen bereits besiegelt. Wie mehrfach in der BezirksRundSchau Salzkammergut berichtet, wurde in den letzten Monaten über eine Neuausrichtung des Kasbergs nachgedacht. Es wurde an einem ausführlichen Masterplan für den Erhalt gearbeitet. Es haben sich neben Vertretern der Gemeinde, Unternehmen oder Vereinen auch Schulen und Kindergärten daran beteiligt. Am 13. Juli sollte dieser, mithilfe einer professionellen Agentur ausgearbeitet, Landesrat Markus Achleitner präsentiert werden. Gestern, Mittwoch, wurde in einer Gesellschafter-Versammlung noch die Liquidität bis Ende Juli beschlossen. Groß war daher die Überraschung vieler, die an der Sitzung teilgenommen haben, als das "Aus" für den Kasberg über Medien kundgetan wurde.
"Geben Brief auf, aber nicht Kasberg"
"Wir im Almtal geben einen Brief auf, aber nicht den Kasberg", sagt ÖVP-Landtagsabgeordneter und Bürgermeister in der Nachbargemeinde Scharnstein, Rudolf Raffelsberger. Das "Aus" für den Kasberg würde für das ganze Almtal wirtschaftlich und touristisch nichts Gutes bedeuten. Fast kein Unternehmen hängt nicht am Leitbetrieb in der Region - sei es der Tischler, der Lebensmittelmarkt oder der Fliesenleger. Die sportliche und soziale Komponente kritisiert die Initiative "Rettet den Kasberg" scharf. Erst kürzlich wurden 30.000 Unterschriften für den Erhalt des Kasbergs an Landtagspräsident Max Hiegelsberger übergeben – er übernahm sie in Vertretung für Landeshauptmann Thomas Stelzer und Achleitner. "Für uns ist es sehr, sehr schade, dass das Land OÖ. die 30.000 Unterschriften nicht ernst nimmt. Bei der Überreichung wurden noch Zusagen, alles Mögliche daran zu setzen, den Kasberg zu erhalten, getätigt. Das waren offensichtlich leere Worte", so der Sprecher der Initiative, Bernhard Altmanninger. Er vermutet sogar, dass das Land bereits vor zehn Jahren kein Interesse daran hatte, den Kasberg weiterzuführen – und jetzt werde der "Schwarze Peter" der Region und den Grundstückseigentümern zugeschoben. Für die Initiative ist die derzeitige Situation schwer zu akzeptieren, es werden derzeit weitere Aktivitäten abgestimmt. "Es hat im letzten halben Jahr von Seiten des Landes keinen Versuch gegeben, mit uns in Kontakt zu treten. Wir werden aber nicht aufgeben!", so Altmanninger.
Auch Bürgermeister enttäuscht
"Das ist ein Wahnsinn, ich bin baff", sagt auch der Grünauer SPÖ-Bürgermeister Klaus Kramesberger. Er besteht auf den Präsentationstermin am 13. Juli. "Ich habe alle Beteiligten mehrfach gebeten, uns bis dahin noch die Stange zu halten. Mein großer Dank gilt Alfred Bruckschlögl als Berater, den Gemeinde-Mitarbeitern, Vertretern des Tourismus, Wirtschaftstreibenden, Vereinen, Schulen und Kindergärten. Sie alle haben am Masterplan mitgearbeitet. Danke für den großen Zusammenhalt und für das, was bisher geschaffen wurde", so Kramesberger. Er zeigt sich auch enttäuscht, dass er das offensichtlich fixe "Aus" über Medien erfahren musste.
"Fahrplan war ein anderer"
Auch Stefan Schimpl von der Ferienregion Traunsee-Almtal war bei der gestrigen Sitzung der Betreiber-Gesellschaft dabei und wurde von der Meldung am Abend überrascht. "Mein Wissensstand und unser Fahrplan ist und war ein anderer. Der Termin am 13. Juli hätte wichtige Erkenntnisse gebracht – wie kann man jetzt etwas vermelden, was noch gar kein Ergebnis sein kann? Das ist derzeit für das Almtal und den Kasberg eine extrem angespannte Situation, es geht wirklich um alles!", so Schimpl.
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