Enorme Arbeitsleistung
Bergrettung Gmunden musste im Vorjahr 35 Mal ausrücken

Abtransport eines Schwerverletzten bei schlechtesten Witterungsverhältnissen am Naturfreundesteig | Foto: Wolfgang Ebner
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  • Abtransport eines Schwerverletzten bei schlechtesten Witterungsverhältnissen am Naturfreundesteig
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35 Hilfeleistungen waren im Einsatzjahr 2018 zu absolvieren - Der enorme Besucherandrang auf das beliebte Erlebnis- und Wanderziel Grünberg spiegelt sich auch in der Statistik der heimischen Bergrettung wider.

GMUNDEN. Drei Totenbergungen und ein zeitaufwendiger Abtransport eines Schwerverletzten über den Naturfreundesteig stechen im Bericht von Bergrettung Gmunden-Ortsstellenleiter Bernhard Ebner besonders hervor. Er
konnte bei der diesjährigen Hauptversammlung fast alle 40 Mitglieder der Ortsstelle in der neuen Einsatzzentrale am Fuße des Traunsteins herzlich willkommen heißen. Insgesamt rückten die Gmundner Bergretter im  abgelaufenen Einsatzjahr 35 Mal aus und aus der Statistik ist zu erkennen, dass sich viele der Einsätze vom Traunstein mehr und mehr hin zum Grünberg- und Laudachseegebiet verschoben haben. Ebner führt die teilweise Verlagerung der Hilfeleistungen vor allem auf den enormen Andrang auf den Grünberg zurück, der mit der neuen Seilbahn und der Eröffnung des Baumwipfelpfades zu einem gerne besuchten Ausflugsziel und im vergangenen Winter zu einem wahren Eldorado für Skitourengeher geworden ist. Aber auch der Traunstein forderte seine Opfer und auf allen drei markierten Anstiegswegen wurde die Gmundner Bergretter zu Einsätzen gerufen. In vielen Fällen, so Ebner, erfolgt die Hilfeleistung in Zusammenarbeit mit den Besatzungen der Rettungshubschrauber der Flugpolizei, des ÖAMTC und vom RHS „Martin III“ aus Scharnstein, die mit Taubergungen und Rettungsflügen so manche Bergung und den raschen Transport der Unfallopfer ins nächstgelegene Krankenhaus garantierten. Gedankt hat der Ortsstellenleiter bei seinem Rechenschaftsbericht auch den Mitgliedern der Alpinpolizei, die von verschiedenen Polizeiinspektionen des Bezirks abkommandiert immer die Einsätze in Gmunden unterstützen.

Einsatzbereitschaft zu garantieren wird immer schwieriger

Obwohl der Ortsstelle Gmunden 40 ausgebildete Bergretter angehören, wird das Zusammentrommeln der Mannschaft im Ernstfall immer schwieriger, sagt Einsatzleiter Wolfgang Socher. Im Schnitt sind es im abgelaufenen Einsatzjahr sieben Mann gewesen, die sich bei einem Einsatz nach der Alarmierung sofort eingefunden haben. Dass Bergretter so ohneweiters ihren Arbeitsplatz auf
die Minute verlassen können, das gehört der Vergangenheit an, so  Ortsstellenleiter Ebner ergänzend. Nicht jeder Arbeitgeber hat nämlich Verständnis für das ehrenamtliche Engagement seines Mitarbeiters. Im Berichtszeitraum sind bei den 35 Einsätzen 457 Arbeitsstunden mit einer Beteiligung von 241 Mann angefallen. Das ergibt im Schnitt die erwähnten sieben Bergretter pro Einsatz. Der Mannschaft wird aber von Einsatzleiter Wolfgang Socher großes Lob gezollt, sind doch bei den insgesamt 15 Übungen und Fortbildungsabenden 814 Stunden geleistet und von 284 Personen
besucht worden. Das ergibt einen Durchschnitt von 19 Personen pro Übung, so Socher. Die rege Beteiligung am Übungs- und Fortbildungsangebot trägt dazu bei, dass der Ausbildungsstand jedes einzelnen Bergretters enorm hoch ist und dass jede gestellte Herausforderung am Berg binnen kürzester Zeit bewältigt werden kann, so Socher.

Neue Einsatzzentrale ein Meilenstein in der Ortsstellengeschichte

Als eine der letzten Ortsstellen Oberösterreichs haben die Gmundner Bergretter im Vorjahr ihre neue Einsatzzentrale am Fuße des Traunsteins in Betrieb nehmen können. Der Dank des Ortsstellenleiters Bernhard Ebner richtet sich deshalb bei der Jahreshauptversammlung nochmals an die verantwortlichen Politiker des Landes Oberösterreich und der Stadtgemeinde Gmunden. Auch an die Verantwortlichen beim Land und bei der Stadtgemeinde, die schon aus ihren politischen Ämtern geschieden sind, bei der jahrelangen Planung und Vorbereitung aber immer die Anliegen der Gmundner Bergretter unterstützt haben. Ohne deren Hilfestellung und der Zusage von Finanzierungsbeiträgen wäre ein Neubau in dieser Form von den Gmundner Bergrettern alleine nicht zu „stemmen“ gewesen. Wie dringend und wichtig diese Einsatzzentrale war und ist, hat sich bei den vielen Ausrückungen im Berichtszeitraum schon gezeigt.

2020 ist Jubiläumsjahr "100 Jahre Bergrettung Gmunden"

1920 ist das Gründungsjahr der Gmundner Bergrettung und sie ist somit eine der ältesten Einsatzorganisationen im Bundesland. Dieses Fest wollen die Gmundner Bergretter in würdiger Form feiern und eine geplante Festschrift soll Einblick in die Arbeit dieser Rettungsorganisation geben. Einblick gewähren die Bergretter auch in ihre Arbeit, die meistens unbeachtet von
der Öffentlichkeit weit oben am Berg oder im unwegsamen Gelände, vonstatten geht. Gedacht ist an eine nicht alltägliche Schauübung, die abseits der Traunsteinfelsen irgendwo auf einem markanten und für Jedermann(frau) leicht zugänglich Platz in Gmunden sein soll.

Hauptdarsteller in der ORF Doku „Land der Berge“

Zu besonderen Ehren kommt die Gmundner Bergrettung in der ORF-Dokumentation „Land der Berge“. Die Journalistenlegende Lutz Maurer stellt in seiner vierzigminütigen Dokumentation den Traunstein und die Gmundner Bergretter in den Mittelpunkt seines Films. Gedreht hat man fasst
ein Jahr und der Traunstein, seine Bewohner (Wild), seine Besteiger und seine Retter spielen dabei die Hauptrollen. Die Vorpremiere des Films wird im Gmundner Stadttheater sein, einige Tage später wird die sicherlich sehenswerte Dokumentation im ORF Hauptabendprogramm ausgestrahlt.

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