Das Beinhaus in Hallstatt

- Bemalte Schädel in Hallstatt.
- hochgeladen von Sonja Hochfellner
"Was du bist, bin ich einmal gewesen. Was ich jetzt bin, wirst auch du einmal sein."
Wer sich in dieses Beinhaus begibt, wird sich dessen bewusst. Ein gruseliger Besuch an einem nicht alltäglichen Ort. Dem Beinhaus mit der größten Schädelsammlung in Europa. Dennoch muss man wissen, dass dies früher durchaus nichts mit Morbidität, sondern eher mit liebevollem Andenken zu tun hatte. Die Menschen hatten eine andere Beziehung zu Sterben und Tod.
1200 Schädel zeugen von Vergänglichkeit
Im Beinhaus in Hallstatt kann es einem schon mulmig werden. Man fühlt sich von den Schädeln umringt und beobachtet. Da sind diese Köpfe bemalt mit Efeu und Kreuzen, mit Namen beschriftet. Ganze Familien kann man anhand derer erkennen. Und man ist beim Verlassen des Hauses nachdenklich gestimmt - sind wir doch als Menschen alle vergänglich.
Bemalte Schädel
Der Brauch der Schädelmalerei kam um das Jahr 1720 auf, es werden jedoch seit Beginn des 17. Jahrhunderts Totenköpfe im Beinhaus als eine Art zweiter Bestattung aufbewahrt. Vermutlich begann dies mit einer Familie und wurde dann fortgesetzt. Allgemein bleiben Verstorbene 10-20 Jahre auf dem Friedhof ehe sie auf besonderen Wunsch ins Beinhaus kommen können. Von den 1200 Schädeln die aufbewahrt werden sind ca 700 bemalt.
Mut zur Öffentlichkeit
Das Beinhaus ist öffentlich zugänglich. Viele Menschen haben es sich schon angesehen und sind eher erstaunt als geschockt von den kunstvoll bemalten Schädeln. Schaurig und doch interessant. Pietät sollte man allerdings schon mitbringen. Es ist und bleibt ein Friedhof.
Beschäftigt man sich mit Geschichte gehört auch dieses Thema dazu. Schliesslich sind Kirchen und Friedhöfe meist die ältesten Bauwerke in einer Stadt oder einem Dorf. Da kann man sich auf eine spannende Spurensuche unserer Ahnen begeben.






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