Alina Lindermuth in Bad Ischl
Eine Geschichte, ein Fahrrad und eine kraftvolle Frau
Fahrräder im Foyer der Bibliothek? Ja, das kommt mitunter vor! Nicht nur einige Frauen vom Bibliotheksteam Bad Ischl kamen an diesem verregneten Sonntagabend mit dem Fahrrad, auch die Schiftstellerin, die zu Gast war. Alina Lindermuth machte auf ihrer Fahrrad-Lese-Reise durch Österreich am 6. August Station in Bad Ischl, um aus ihrem neuen Buch „Fremde Federn“ vorzulesen.
BAD ISCHL. Schnell entstehen beim Zuhören Bilder rund um Tom, den jungen Protagonisten des Romans. Er zieht bei seiner Oma ins Haus ein, um einen Positions- und damit verbundenen Standortwechsel innerhalb seiner Firma annehmen zu können. Das Produkt dieses Start-up-Unternehmens ist nicht für jeden leichte Kost: Nahrungsmittel, die mit Proteinen angereichert sind, gewonnen aus Mehlwurmzucht. Nach einem Sturz ist bei der Großmutter zunächst eine Hüftoperation notwendig, dann breiten sich Anzeichen von Demenz aus. So führt die Geschichte zu einem Thema, mit dem wohl die meisten, wenn sie sich’s aussuchen könnten, lieber nicht konfrontiert sein möchten: körperliche und mentale Gebrechlichkeit und das Lernen, damit umzugehen. Die kleinen Fenster auf die Geschichte von Tom machten jedenfalls neugierig auf das Buch, aber nicht nur sie sind Thema an diesem Abend.
Alina Lindermuth erzählte von ihrem Werdegang als Autorin und als Unternehmensberaterin, dass sie in den naturwissenschaftlichen Fächern in der Schule heimlich Geschichten geschrieben hat und dass sie auch Projekttage anbietet für Firmen, an denen sie die Teilnehmenden selbst Geschichten schreiben lässt, die sie dann zu einem für das Unternehmen nützlichen Buch zusammenführt.
Sie erzählte auch davon, wie die Idee zu einer Lese-Reise mit dem Rad entstanden ist und über zwei Pannen gleich zu Beginn in Wien und in Niederösterreich, die ihr beinahe den Mut für ihr Fahrrad-Projekt geraubt hätten. Aber nur beinahe. Die Reifenpanne konnte behoben werden, das gebrochene Schaltauge auch, und trotz widriger Wetterbedingungen war Lindermuth bestens gelaunt und freute sich über die zahlreich besuchte Lesung in der Bibliothek Bad Ischl.
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