Erster Erfolg der SOKO Ohlsdorf – Stoff als Verursacher ausgeforscht
OHLSDORF.
Nun dichte Probenserie zur räumlichen Abgrenzung sowie längerfristige und quantitative Kontrollen
Die Arbeit der SOKO Ohlsdorf zur Ursachenerforschung der Geruchs- und Geschmacksprobleme bei Teilen des Trink- bzw. Grundwassers in Ohlsdorf hat einen wichtigen ersten Erfolg zu verzeichnen: Jener Stoff, der das Geruchsproblem verursacht hat, konnte nach fieberhafter Forschungstätigkeit von den Landesexpert/innen in Kooperation mit den Spezialist/innen der TU Graz festgestellt werden. Es handelt sich um die chemische Verbindung Dichlordimethoxybenzol.
Diese Verbindung kann etwa durch ein Schädlingsbekämpfungsmittel, das allerdings in Europa nicht zugelassen ist, oder aber durch einen natürlichen Abbauprozess ins Grundwasser gelangt sein.
Nach Aussage der Expert/innen liegt keine Gesundheitsgefährdung vor.
Die gemessenen Werte liegen um ein Vielfaches unter den üblichen Nachweisgrenzen. Das heißt: Es wurde der Radar der Messungen laufend verschärft, da bei den herkömmlichen Analysen nichts gefunden wurde - bis durch das laufende Absenken der Nachweisgrenzen das Ergebnis festgestellt wurde.
Dies erleichtert nun die zukünftige Arbeit: Als nächster Schritt wurde in einer Gesprächsrunde mit den Vertreter/innen der Gemeinde Ohlsdorf am Dienstagabend festgelegt, dass nun ein breites Probenetz eingerichtet wird, um das Vorkommen des Stoffes regional abzugrenzen und die Entwicklung der Werte zu beobachten und zu kontrollieren. Das kann durchaus zeitaufwändig werden. Das Programm wird vorerst auf ein halbes Jahr ausgerichtet. Sobald die regionale Abgrenzung belegbar erfolgt ist, kann die Gemeinde Ohlsdorf die Suche nach einem Ersatzbrunnen intensivieren.
Wasser-Landesrat Rudi Anschober: "Oberösterreich hat ein wunderbares Trinkwasser. Wo es dennoch zu Belastungen kommt, kann in 99,9 Prozent der Fälle sehr rasch die Ursache festgestellt werden. Ohlsdorf ist ein Sonderfall, der in dieser Form auch in der Literatur nicht bekannt ist.“
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