Porträt Eva Schönleitner
"Europa und USA sind grundverschieden"

Eva Schönleitner lebt heute in der Schweiz. | Foto: Privat
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  • Eva Schönleitner lebt heute in der Schweiz.
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GMUNDEN. Eva Schönleitner ist gebürtige Gmundnerin und eine wahre Globetrotterin. Die Managerin ist Tochter von Florian und Luise Schönleitner, die in Gmunden das gleichnamige Modehaus geleitet haben. Das Geschäft wird derzeit von ihrer Schwägerin Irene Schönleitner geleitet. Nach der Matura am BRG Gmunden studierte Schönleitner Chemie und Mathematik an der Johannes Kepler Universität in Linz, danach absolvierte sie den MBA an der Emory University in Atlanta (USA). "Nach meinem MBA plante ich noch etwa drei Jahre in den USA zu bleiben, um mehr international Erfahrung zu bekommen. Ich fing im Management Consulting beim IBM an und war dort drei Jahre in deren Consumer Packaged Goods/Retail und wohnte in Washington DC. Anstatt dann wieder zurück zu kommen, sind mein Mann und ich nach Seattle gezogen. Dort bin ich bin zu Deloitte Consulting als Leiterin der digitalen Praxis für die Nordwestliche Region gewechselt. Die Idee war, dass ich weniger rumfliegen musste und wir mehr sesshaft werden konnten", erzählt die gebürtige Gmundnerin. 2001 wurde sie in Seattle von Microsoft rekrutiert – dort leitete sie "globale digitale Partnerschaften". "Das war mein Traumjob zu der Zeit und dazu konnte ich nicht nein sagen", so Schönleitner. Sie war insgesamt elf Jahre bei Microsoft und wurde dort schließlich Senior Director. 2010 ist sie für Microsoft wieder zurück nach Europa um von München aus das Windows Produktportfolio in Zentral und Osteuropa – das sind über 30 Länder – zu leiten.

2012 Rückkehr in die Schweiz

2012 wechselte Schönleitner zu VMware, dort war sie Leitern Marketing für Zentral- und Osteuropa inklusive Deutschland, Österreich und Schweiz. "2014 hat es meinen Mann und mich wieder in die USA getrieben. Wir lebten in etlichen Städten gleichzeitig, hatten ein schönes Haus in Seattle und ich bin zwischen Victoria/Kanada und Irvine sowie San Diego (Kalifornien) gependelt. In 2017 bin ich beruflich zur ABB gewechselt um die globalen digitalen Partnerschaften von Grund aufzubauen. Mit der neuen Position sind mein Mann und ich nach Zürich gezogen, wo wir bis jetzt wohnen. Im Herbst 2020 übernahm ich die CEO Position für Crate.io. Das ist ein Technologie Start-Up, das in Dornbirn gegründet wurde. Mein Job ist es, die Firma kommerziell zu skalieren und auch – in Kürze – in die USA und Asien auszuweiten", so die Globetrotterin.

"Früher gab es in den USA keinen guten Kaffee"

Die geborene Gmundnerin kennt viele Einstellungen, Lebensweisen und Bräuche: "Europa und die USA sind grundverschieden in der Lebensweise, dem Arbeitsstil, und den persönlichen Werten. Als ich zuerst nach Atlanta gezogen bin, gab es dort nicht einmal ordentliches Brot oder einen guten Kaffee, vom Schnitzerl gar nicht zu sprechen. Das war schon eine große Umstellung. Durch die Globalisierung sind heute viele Dinge verfügbar – guter Kaffee in den USA und globale Filme überall zur gleichen Zeit". Auch Weihnachten wird unterschiedlich gefeiert. "Weihnachten ist immer ein spezielles Fest – ganz egal wo man ist. In den USA gibt es Santa Claus, der die Geschenke bringt – wohlgemerkt in der Nacht vom 24. auf 25. Dezember, sodass man sie erst am Morgen des 25. findet. Bei uns ist es das Christkind, das bei mir zu Hause immer am 24. Dezember spät nachmittag vorbei geschaut hat und hoffentlich heuer auch wieder kommt. Zu essen gibt es bei immer, was mir schmeckt – ganz egal wo ich bin. Und das ändert sich auch jedes Jahr je nach Inspiration. In der Schweiz bin ich ein Fan vom Käsefondue geworden, die es speziell im Winter überall gibt. Es müssen allerdings genau die richtigen Käsesorten verwendet werden – plus Kirschwasser. Kleine gekochte Kartoffel und Brot gibt es als Zuspeise. 'Tip Top', wie man in der Schweiz sagt. Was den Amerikanern noch wirklich auch heute fehlt ist der Glühwein. Da habe ich sichergestellt, dass ich immer genug Gewürze in Reserve hatte, um ein paar Feste mit Freunden feiern zu können." 

Silvesterfeier im kleinen Rahmen in Gmunden

Die Spitze – oder der Anfang – des Jahres ist für die erfolgreiche Managerin Silvester. "Ich feiere da den ganzen Tag. Ich fange in Australien und Japan an, dann rüber zu uns und wenn ich noch länger aufbleiben kann, auch noch New York. Heuer müssen wir jedoch noch immer wegen Covid aufpassen und ich plane daher eine Feier im kleinsten Familienkreis in Gmunden. Das wird sicherlich auch lustig und wir können den Abend dann entspannt genießen."

Eva Schönleitner lebt heute in der Schweiz. | Foto: Privat
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