Generalversammlung
Höhlenverein Hallstatt-Obertraun lud zum Jahresrückblick
HALLSTATT, OBERTRAUN. Auf ein überaus arbeitsintensives Jahr konnte der Höhlenverein Hallstatt-Obertraun in seiner diesjährigen Generalversammlung im Gasthaus Hirlatz in Hallstatt zurückblicken. Wie Obmann Kurt Sulzbacher vor den 30 Teilnehmern ausführte, begann das Arbeitsjahr wiederum mit der Durchführung der Neujahrsfeier in der Koppenbrüllerhöhle am 2. Jänner. Es fanden sich zahlreiche im Salzkammergut urlaubende Besucher und Einheimische ein, die am Fackelzug und den Höhlenführungen teilnahmen.
Elf Jahre Forschungsarbeit haben sich ausgezahlt
Im Bereich der Höhlenforschung erfolgten insgesamt sechs mehrtägige Fahrten in die Hirlatzhöhle bei Hallstatt, darunter eine sechstägige Expedition zum tagfernen Forschungsziel „Oberhochdonnerbach“, wo weitere Fortsetzungen entdeckt und vermessen wurden.
Groß war die Freude, als es den englischen und deutschen Vereinsmitgliedern im September gelang, nach elf Jahren Forschungsarbeit in der mittlerweile 830 Meter tiefen Schachthöhle „WUG-Pot“ in die Hirlatzhöhle vorzudringen, wodurch sich die Gesamtlänge dieses Höhlensystems schlagartig erhöhte. Damit ist die Hirlatzhöhle derzeit mit 1.560 Meter Höhenunterschied die neunttiefste Höhle der Welt, in der Länge rangiert sie mit bisher 113 Kilometern auf Rang 20.
Forschungswoche auf dem Dachsteinmassiv
Im Sommer konnte auch eine weitere Forschungswoche auf dem Dachsteinmassiv mit Stützpunkt auf der Adamekhütte in Gosau durchgeführt werden, die der Erkundung dieses schon seit Jahren intensiv bearbeiteten Gebietes diente. Forschungserfolge wurden auch in der Haremshöhle im Toten Gebirge erzielt; hier wurde auch die Schwarzmooskogel-Eishöhle im Rahmen einer eintägigen Exkursion besucht.
Auf das sommerliche Grillfest beim Vereinsheim in Obertraun folgte eine weitere geologische Exkursion mit dem bekannten Geologen Harald Lobitzer, der die Teilnehmer zur Schneckenwand in Russbach begleitete.
Die internationale Eurospeleo-Tagung, die Ende August in Ebensee stattfand, wurde vom Höhlenverein mit zahlreichen Exkursionen in die Höhlen des Salzkammergutes tatkräftig unterstützt.
Vereinsheim auf Vordermann gebracht
Auch im Vereinsheim in Obertraun konnten einige wichtige Vorhaben umgesetzt werden, die vom Streichen der Fenster bis zur Verbesserung der Elektroinstallation reichten.
Sehr groß war auch der Einsatz der Höhlenrettung des Vereins, die intensive Schulungen und überregionale Arbeitstagungen organisierte und durchführte.
Im Rahmen der Generalversammlung wurden langjährige Mitglieder geehrt. Darunter waren Gernot Schenner, der seit 45 Jahren Mitglied ist, sowie David Walter, mittlerweile seit 30 Jahren aktives Vereinsmitglied.
Den Abschluss der Veranstaltung bildeten mehrere Bildvorträge, in denen die intensiven Forschungseinsätze in den Höhlen das Dachsteins präsentiert wurden.
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