Hundeerziehung

Ingrid Frey von der Hundeschule PSV Hundesport Bad Ischl gibt wichtige Tipps

Ein Haustier zu haben bereitet viel Freude, es ist aber auch mit viel Arbeit verbunden. Besonders intensiv ist die Erziehung und Pflege von Hunden. Ingrid Frey von der Hundeschule PSV Hundesport Bad Ischl erklärt, worauf man bei der Hundeerziehung achten muss.

BAD ISCHL. Die Bad Ischlerin Ingrid Frey ist bereits seit 1991 Mitglied bei der Hundeschule PSV Hundesport Bad Ischl, der sie von 2010 bis 2021 als Obfrau vorstand. Seit 2022 ist sie die Obmann-Stellvertreterin. Die ÖHU-geprüfte Hundetrainerin gibt wichtige Tipps zu Sachkundenachweis, Hundeschule und Hundebadeplätze.

Vor dem Hund kommt der Hundehalter-Sachkundenachweis

"Der Hundehalter-Sachkunde-Kurs zum Erlangen des Hundehalter-Sachkundenachweises wurde vom Land OÖ von drei Stunden auf sechs Stunden erweitert. Er beinhaltet gesetzliche Bestimmungen, gesundheitliche Themen (Tierarzt, Tierärztin), Themen über Erziehung und Verhalten von Hunden (HundetrainerIn)", erklärt Frey. Ziel des Hundehaltergesetzes ist die Vermeidung unzumutbarer Belästigung, sowie sicherer und verantwortungsbewusster Umgang mit Hunden. Beim Kauf eines Hundes, sowie bei der Anmeldung beim Gemeindeamt muss der Sachkundenachweis vorgelegt werden. Die Person muss das 18. Lebensjahr vollendet haben und physisch und psychisch in der Lage sein einen Hund zu halten.

Empfehlenswert: Gemeinsam die Schulbank drücken

Der Besuch einer Hundeschule unterstütz die Besitzerinnen und Besitzer beim Bindungsaufbau von Mensch und Hund. "Auch die Sozialisierung in einer Gruppe ist bei jungen Hunden ein wichtiges Thema. Die Ausbildung nach Welpen- u. Junghundekurs fortzusetzen besonders empfehlenswert. Die Trainerinnen und Trainer unterstützen das Mensch-Hund-Team dabei, das Familienmitglied Hund zu einem verlässlichen Gefährten zu erziehen", ist sich die Hundetrainerin aus Bad Ischl sicher. Nach einer Eingewöhnungszeit von 14 Tagen bei den neuen Hundebesitzern ist es empfehlenswert einen Welpenkurs zu besuchen (ca. ab 16 Wochen). Besonders bei Ersthundehalter gibt es zahlreiche Fragen der Hundebesitzer zu beantworten. "Die Körpersprache des Hundes richtig zu interpretieren ist für viele Hundehalter schwierig, doch ein erfahrenes Trainerteam unterstützt die Besitzer dabei ihren Hund zu verstehen und die Verhaltensweisen positiv zu beeinflussen. Ab einem alter von 12 Jahren ist es möglich, wenn der gesetzliche Vormund anwesend ist und die Person physisch und psychisch in der Lage ist einen Hund zu führen", so Frey.

Auch die Hundeschule macht Exkursionen

"Das Trainerteam des Welpen und Junghundekurse veranstaltete auch dieses Frühjahr wieder Sonder-Trainings-Ausflüge", erklrät Fey. So besuchte die Gruppe die Fressnapffiliale in Pfandl. Anita und Cornelius legten das Augenmerk besonders auf entspanntes Verhalten im Geschäft. Die Hunde haben ruhig zu sitzen, während die Besitzer ihren Einkauf erledigen. Eine gestellte Aufgabe war es auch, dass die Hunde nichts anknabbern und trotz der vielen Ablenkungen auf Frauchen und Herrchen reagieren. Das Resümee: "Alle haben dies großartig gemeistert."
Der zweite Ausflug führte in die Tierklinik Salzkammergut, zu Dr. med. vet. Peter Prinz und Mag. Iris Bahneman. Dem Trainerteam ist es sehr wichtig, dass ein Tierarztbesuch positiv hinterlegt wird und man dem Tier so wenig Stress wie möglich vermittelt. Der Hund wird auf den Tisch gehoben, es folgt die Unterweisung „wie halte ich meinen Hund richtig“, so dass der Tierarzt seine Arbeit verrichten kann. Auch diese Herausforderung wurde von allen gemeistert.
Im Laufe des Kurses wurde auch ein kleiner Erste-Hilfe-Kurs im Vereinshaus abgehalten.

Stubenrein, aggressiv, ängstlich, angeleint

Die Expertin aus Bad Ischl hat auch für die Klassiker der Hundeerziehung ein paar Ratschläge parat:
Wie wird der Hund stubenrein?
Alle 2 Stunden hinausgehen, nach fressen, schlafen, spielen. Hunde gut beobachten und Anzeichen erkennen. Die Verrichtung benennen und den Hund loben. Ein Missgeschick kommentarlos säubern – keinesfalls bestrafen. Zeitraum langsam ausdehnen.

Was tun, wenn das Tier sehr ängstlich oder aggressiv ist?
Eine gute Hundeschule besuchen. Ein ängstliches oder aggressives Verhalten ist nie eine Laune eines Hundes, sondern beruht auf schlechter Erfahrung. Ein Hund ist ein Rudeltier und benötigt somit einen Rudelführer, der ihm Sicherheit und Verlässlichkeit vermittelt. Ein vertrauensvolles Miteinander ist das A und O einer perfekten Beziehung zwischen Hund und Mensch.

Wo gilt überall die Leinenpflicht?
Innerhalb des Ortsgebietes einer Gemeinde. Wird in den Gemeinden unterschiedlich ausgelegt. Das Gemeindeamt kann Leinenpflicht verordnen. Man bedenke auch jedes Grundstück ist im Besitz von jemanden. Die Hundehalter haben viele Pflichten, aber wenig Rechte. Eindeutig ist die Erlaubnis den Hund frei laufen zu lassen auf einer gekennzeichneten Hunde-Freilauf-Wiese. Sich mit einem Hund „frei“ zu bewegen ist sehr gut möglich, wenn der Hund 100% Rückruffähig ist. Dies Ziel ist ebenso zu erreichen, wie die ordentliche Leinenführigkeit (ohne Zug, mit durchhängender, entspannter Leine), wenn die Besitzer konsequent und mit Feingefühl unter fachkundiger Anleitung dies in einer Hundeschule trainieren.

Sommerzeit ist Badezeit – auch bei Hunden und deren Besitzern

"Besonders gut geeignet sind die Badeplätze Obertraun und Hallstatt. Dort sind auch ausreichend Parkplätze vorhanden", erklärt Frey, die sich hierbei extra im Team der PSV Trainerinnen und Trainer ungehört hat. Und weiter: "Schwarzensee und Nussensee sind zum Baden für Hunde ebenso geeignet, allerdings ist wenig Platz vorhanden. Am Wolfgangsee neben dem Wassbad ist ein Naturstrand, der auch von Hundebesitzerinnen und Hundebesitzern gut genutzt wird. Über die Möglichkeiten am Traunsee konnte ich nichts in Erfahrung bringen. Am Mondsee gibt es einige Stellen neben der Straße, diese sind allerdings überlaufen und es ist kaum Parkmöglichkeit vorhanden."

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