Letzte Möglichkeiten zur Kripperlroas

Foto: Wolfgang Spitzbart

BEZIRK. "Gemma Krippö schau'n" in Ebensee
Im Salinenort Ebensee können zehn verschiedene Hauskrippen und eine große Krippenausstellung im Heimathaus besichtigt werden. Um die oft zimmergroßen Landschaftskrippen aufzubauen, brauchen die Besitzer mehrere Wochen. Die meisten Krippen befinden sich schon seit Jahrzehnten in Familienbesitz und werden immer wieder weitervererbt. Die "Ebenseer Landschaftskrippe" entwickelte sich im 19. Jahrhundert. Damals verstanden es einfache, talentierte Ebenseer, meist Holzknechte oder sogenannte Pfannhauser (Salinenarbeiter), Krippenfiguren ("Krippömandl") zu schnitzen. In den Krippen finden sich alle in den Ebenseer Hirtenliedern beschriebenen Gestalten, wie "Voda, loss mi a mitgehn", "Mutta, loss mi a mitgehn", der "Lampötraga" oder die "Trüfö-Weiba".

Einzigartige bewegliche Krippen in der "Viechtau"
Auch die sogenannte "Viechtau", der Ortsteil Neukirchen in der Gemeinde Altmünster, beherbergt einzigartige Krippen. Während sich die Ebenseer Krippenbauer und -schnitzer auf Landschaftskrippen spezialisiert haben, sind in der "Viechtau" bewegliche Krippen zu bewundern. Eine Kripperlroas dort zeigt nicht nur die Geschichte der Geburt Jesu, sondern ist auch eine Zeitreise in die Vergangenheit der Region und ihres Handwerks vor 100, 150 Jahren.
Zwei mechanische Krippen - die "Boten-Krippe" und die "Gschwandthäusl-Krippe" - sind fast wie "Volkskundemuseen" eingerichtet und beinhalten die typischen Berufe der damaligen Zeit. In den Krippen, die um 1900 entstanden sind, wird fleißig gearbeitet, gesägt und gehämmert. Holzfäller, Zimmerleute, Schmiede, Bauern, Fasslbinder und "Sagler" werden von gefinkelten Mechanismen bewegt und geben Einblick in das damalige harte Arbeitsleben. In einer der beiden Krippen, der "Gschwandthäusl-Krippe", gibt's außerdem eine Besonderheit: Sogar die Hl. Familie muss arbeiten - Maria wiegt das Kind und Josef schneidet an einem Stück Holz.
Die "Viechtau" war in früheren Jahrhunderten bekannt für ihr Holzhandwerk und die sogenannte "Viechtauer Ware". Das waren Gebrauchsgegenstände, Souveniers und Spielwaren, die in Heimarbeit hergestellt wurden, und in die gesamte Donaumonarchie exportiert wurden.

Eck- und Loammandlkrippen im Heimathaus
Eine besondere Form der Krippen zeigt auch das Heimathaus Neukirchen bei Altmünster – die Viechtauer Eckkrippen. Nur ein kleines Eck im Herrgottswinkel reichte seinerzeit, um mit großer Innigkeit den Zauber der Weihnacht erleben zu können. Weil sich nicht jedermann eine geschnitzte Krippe leisten konnte, wurden Kripperl oft auch aus Lehm geformt und gebrannt – die "Loammandl-Krippen". Die im Heimathaus ausgestellten Krippen werden von Kustos Johann Gaigg liebevoll betreut und geben Zeugnis vom Leben der Viechtauer. Beim Besuch des rund 800 Jahre alten typischen Einhauses fühlt man sich in vergangene Zeiten versetzt und spürt die bescheidenen, oft sogar von bitterlicher Armut geprägten Lebensbedingungen.
Viechtauer Heimathaus Neukirchen: Samstag, 25. Jänner, und Samstag, 1. Februar, jeweils 14 bis 16.30 Uhr und auf telefonische Anfrage (0699) 12794838.

Einzigartige Papierkrippen in Steyrermühl
In früheren Zeiten besaß nicht jeder Haushalt eine Krippe mit geschnitzten Figuren - viele mussten sich mit einer Papierkrippe begnügen, die entweder ganz einfach zusammengefaltet oder mühsam ausgeschnitten und geklebt war. Erwin Rechberger aus Haslach hat viele dieser Papierkrippen zusammengetragen und zeigt 30 Exponate seiner umfangreichen Sammlung im Papiermachermuseum Steyrermühl. Die Schau präsentiert verschiedene Varianten der Papierkrippen, von der barocken Papierkrippe bis zu modernen amerikanischen Papierkrippe. Je nach Herkunft der Krippen und der Zeit, in der sie gemalt wurden, haben die Künstler gegenwartsbezogene Zeiterscheinungen in die Gestaltung einfließen lassen. Die Ausstellung im Österreichischen Papiermachermuseum in Steyrermühl kann bis zum 2. Februar 2014, jeweils von 10 Uhr bis 16 oder gegen telefonische Vereinbarung (07613/3951), besichtigt werden.

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