Tradition im Salzkammergut
Maibaum-Aufstellen wird heuer wieder zelebriert
Nach zweijähriger "Corona-Pause" freuen sich die Organisatioren und Zuschauer auf den 30. April.
SALZKAMMERGUT. Die Tradition des Maibaumaufstellens reicht in Europa bis ins Mittelalter zurück. "Der Maibaum ist ein altes Fruchtbarkeitssymbol. Er versinnbildlicht das Wiedererwachen der Natur und des Lebens. Gleichzeitig ist das Maibaumaufstellen auch ein besonders schöner Brauch, weil eine große Anzahl an Menschen daran beteiligt sind. Nur wenn viele zusammenhelfen, kann der Maibaum erfolgreich und sicher aufgestellt werden", erklärt Andreas Unterberger, Obmann des Trachtenvereins D'Ischler. Der Verein feiert heuer sein 100-jähriges Bestehen und bis 1962 stellte man den Maibaum beim ehemaligen Gasthaus "Zur Stadt Salzburg" und danach über 40 Jahre am Bahnhofsvorplatz auf. Seit 2007 findet der Maibaum einen würdigen Platz im Kurpark.
Brauchtum heuer wieder möglich
In den letzten zwei Jahren hat der Trachtenverein keinen Baum aufgestellt. "Die Arbeiten rund um den Maibaum sind sehr personenintensiv. Rosenbinden, Kranzbinden, den Maibaum schmücken - überall sind viele Hände gefragt. Dies war durch die Corona-Einschränkungen einfach nicht möglich", so Unterberger. Die gute Nachricht: Heuer wird wieder ein Maibaum im Kurpark Bad Ischl aufgestellt. "Nach zweijähriger Unterbrechung freuen wir uns schon wieder sehr auf diesen schönen Brauch und hoffen ab 17 Uhr auf viele Helfer und Zuseher", hofft der Bad Ischler auf ein schönes Event am 30. April.
Tradition des Maibaum-Stehlens
Das Maibaum-Stehlen ist auch Teil des Brauchtums, es unterliegt aber gewissen, sehr ortspezifische Regeln. Diese hat die OÖ Landjugend hier zusammengefasst.
Eine spannende Episode gab es hier in Bad Ischl: "Früher wurde der Maibaum bereits vor dem 30. April gefällt und in einer Halle oder in einem Keller gelagert. Einmal wurde er dabei nicht gestohlen, sondern einfach in der MItte durchgeschnitten. Seit diesem Vorfall schneiden wir dem Baum immer am Morgen des 30. April um", erinntert sich Unterberger.
Seit 1924 nur wenige Pausen am Rathausplatz
Der Trachtenverein "Traunseer" stellt seit 1924 den Maibaum am Rathausplatz in Gmunden auf. Diese Brauchtumsaktivität wurde nur wenige Male "gestört": Während des Ersten Weltkrieges und während der beiden Corona Pandemie-Jahre 2020 und 2021. In den letzten beiden Jahren wurde der Maibaum nicht aufgestellt, da der Trachtenverein vor allem auf eines stolz ist: Er wird ausschließlich durch Muskelkraft, also ohne motorische Hilfsmittel, aufgestellt. 20 bis 25 kräftige Männer des Vereins bewerkstelligen dies mit Stangen – "Schwoargeln" – und Gabeln. 2020 und 2021 war dies wegen der Kontaktbeschränkungen nicht möglich. Daher haben sich die Vereinsmitglieder zu drastischen Maßnahmen entschieden: Er wurde schon fertig vorbereitet umgeschnitten und schlussendlich als Brennholz verwendet. Daher ist die Freude für heuer umso größer. Wie es scheint, kann der Maibaum am Rathausplatz wieder ganz nach der Tradition aufgestellt werden. Am Samstag, 30. April, ist es um 18 Uhr soweit. In musikalischer Begleitung der Werkskapelle Laufen Gmunden-Engelhof wird diese Tradition wieder fortgesetzt. "Die Vorbereitungen sind im Laufen. Besonders freuen wir uns, dass der Baum seit fast 50 Jahren von der Familie Kneidinger, jetzt Schützinger, von 'Groß Ramsau' in Gmunden gespendet wird", so Trachtenvereins-Obmann Franz Wolfsgruber.
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