Müll-Sünder aufgepasst: Falsche Entsorgung kann teuer werden

Im Salzkammergut gibt es immer wieder Beschwerden über volle Mülleimer, oft wird privater Unrat dort ensorgt. | Foto: Symbolfoto – Finkenherd/Fotolia
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BEZIRK (km, pg). "Wir haben in Gmunden sicherlich eine Sondersituation, da wir an den Wochenenden immer wieder Großveranstaltungen haben. Das Lichterfest, die Angelobung, das Countryfest oder der Töpfermarkt bringen einen enormen Besucherstrom in unsere Stadt. Das fordert die Mitarbeiter des Wirtschaftshofes. Sie gehen bis an ihre Belastungsgrenzen, um dem Müllproblem Herr zu werden. Auf die verschiedenen Facebook-Postings haben wir sofort reagiert", erklärt Bürgermeister Stefan Krapf. In der Innenstadt wurde die Anzahl der öffentlichen Mistkübel auf 125 Stück verdoppelt. Auch die Frequenz, wie oft der Wirtschaftshof die Kübel entleert, wurde erhöht. Die Stadtpolizei Gmunden wird auch regelmäßig patrouillieren und volle Kübel an den Wirtschaftshof melden. "Ein Grund, warum die Mistkübel so oft überfüllt sind, ist, dass viele Private ihren Müll hier entsorgen", kritisiert Krapf. Dass das kein Kavaliersdelikt ist, bestätigt Bezirkshauptmann Alois Lanz. "Werden Müll-Entsorger erwischt oder angezeigt, drohen laut Abfallwirtschaftsgesetz Strafen bis zu 700 Euro. Heuer hatten wir noch nicht so viele Anzeigen. Ein Probleme gibt es sicher entlang der B145, hier entladen Besucher und Durchreisende oft ihren Müll."

Verantwortung zeigen

Das Thema Müll müsse man Bad Goiserns Bürgermeister Peter Ellmer zufolge von zwei Seiten betrachten: „Zum einen gibt es eben die Touristen, die natürlich etwas verantwortungsvoller mit der Entsorgung umgehen könnten. Zum anderen aber auch die Einheimischen.“ Vor allem auf Badeplätzen, entlang der Traun oder auf Wanderwegen, die in das Bad Goiserer Gemeindegebiet fallen, gäbe es den Wunsch nach mehr Mistkübeln. „Das ist aber oft nicht möglich, weil die damit verbundenen Kosten in keiner Relation zum Nutzen stehen“, so Ellmer. Er wünscht sich hier mehr Eigenverantwortung: „Es ist wichtig, dass wir an das Bewusstsein der Menschen appellieren. Es kann nicht sein, dass man sich erwartet, auf dem Weg zu einem Berggipfel alle paar Meter einen Mistkübel zu finden. Dann muss man den Abfall nach der Jause eben wieder einpacken und mit ins Tal nehmen.“ Als Problem sieht Ellmer die Entsorgung von Hausmüll in öffentlichen Abfalleimern: „So etwas wird von uns geahndet und bei der Bezirkshauptmannschaft angezeigt.“

Müllaufkommen steigt

„Insgesamt verzeichnen wir ein steigendes Müllaufkommen im Salzkammergut“, vermeldet Kurt Preimesberger, Verbandssekretär des Bezirkabfallverbandes, der in Ebensee sitzt. Von 40.000 im Jahr 2000 auf 67.000 Tonnen im Jahr 2016 ist der jährlich verarbeitete Gesamtmüll gestiegen. Vielerorts ist das aber vor allem auch an öffentlichen, touristisch gut besuchten Plätzen sichtbar. Nämlich dann, wenn diese regelrecht überquellen. „Für die Entleerung und Platzierung sind aber die Gemeinden und deren Bauhöfe selbst zuständig, weil das von Ebensee aus gar nicht für das ganze Salzkammergut zu koordinieren wäre“, so Preimesberger. Generell sei die Trennmoral im Salzkammergut aber auch in ganz Oberösterreich sehr hoch. Als großen Minuspunkt sieht Preimesberger aber die Landschaftsverschmutzung: „Das wird leider immer mehr. Unsere Aktion mit den gelben Pfeilen kommt also nicht von ungefähr. Wir hoffen, dass die Menschen hier auch verantwortungsvoller mit unserer Umwelt umgehen."

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