Ohlsdorf gerade bei Familien beliebt
In acht von 20 Bezirksgemeinden wächst die Bevölkerung, Ohlsdorf hat das größte Plus.
SALZKAMMERGUT (tk, km). Hallstatt ist alt: Das gilt jetzt nicht mehr nur für Historiker, die sich mit der Hallstattzeit von 800 bis 450 vor Christus beschäftigten. Sondern auch die Statistiker des Landes OÖ kommen zum selben Schluss. Die neue oberösterreichische Bevölkerungsstatistik weist den Weltkulturerbeort als zweit-
älteste Gemeinde in OÖ aus.
Im Durchschnitt sind die Gemeindebürger dort 47,7 Jahre alt. Betrachtet man die Bevölkerungsstatistik im Bezirk, nimmt Hallstatt ebenso einen Spitzenplatz ein. Seit 2002 verlor die kleine Gemeinde 145 Einwohner. Im Inneren Salzkammergut liegt dieser Wert jedoch voll im Trend. Auch in anderen Orten wie Gosau, Obertraun, Ebensee und Bad Ischl ist die Einwohnerzahl seit 2002 rückläufig. Relativ gleich blieb diese hingegen in Bad Goisern – heute zählt man dort 7527 Einwohner, 2002 waren es 7589. Zu dieser stabilen Entwicklung dürfte Zuzug aus den umliegenden Orten beigetragen haben. Weil Baugründe in Ischl extrem teuer und in Hallstatt extrem selten sind, zieht es viele Jungfamilien nach Bad Goisern. „Ja, viele Junge bauen in Goisern, weil es in Hallstatt aufgrund der topografischen Lage und der zahlreichen Auflagen schwierig ist“, sagt der Hallstätter Bürgermeister Alexander Scheutz.
Etwas anderer Zweitwohnsitz
Und doch erzählt die Einwohnerstatistik nur die halbe Wahrheit. Viele einheimische Hallstätter haben offiziell nur mehr einen Zweitwohnsitz in der historischen Gemeinde. „Zahlreiche Studenten sind in Wien oder Linz gemeldet, weil sie dort Vergünstigungen erhalten. Ebenso arbeiten viele Hallstätter im Zentralraum und sind aber an den Wochenenden da – das heißt, wir haben somit viele Zweitwohnsitze, die defacto Einheimische sind“, sagt Scheutz.
Genug Bauland zur Verfügung
In Ohlsdorf wohnten 2014 schon 5071 Bürger, 2002 waren es noch 4553 – das bedeutet ein Plus von 11,4 Prozent. „Wir profitieren sicher von den Grundstückspreisen der Nachbargemeinden. Wir haben noch viel Bauland im Ortsgebiet zur Verfügung. Doch derzeit ist es so, dass weniger Grundstücksbesitzer verkaufen wollen, da sie das Geld nicht auf ein Sparbuch legen wollen“, erklärt Bürgermeisterin Christine Eisner. Auch die Infrastruktur überzeugt viele Jungfamilien. „Wir haben ausreichend Kindergartenplätze, Nahversorgung und mit Betrieben wie Miba oder Rewe auch viele Arbeitsplätze in Ohlsdorf“, so Eisner. Leistbares Wohnen wird in der Thomas Bernhard-Gemeinde groß geschrieben. „Derzeit haben wir am Hangweg, in der Maxwaldstraße und im Ortszentrum neben Katherl neuen Wohnraum in Planung“. Auch Altmünster verzeichnet ein kleines Bevölkerungsplus: 2002 meldeten 9475 Bürger ihren Hauptwohnsitz in Altmünster, 2014 waren es 9609. Altmünster ist für seine nicht gerade billigen Gründe bekannt. „Doch wir haben ja nicht nur Gründe am See. In Neukirchen und Reindlmühl wohnen sehr viele junge Familien. Auch die Jugend schätzt das vielfältige Angebot in unserer Gemeinde“, freut sich Bürgermeister Hannes Schobesberger.
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