Pegel des Wolfgangsees auf Rekord-Tiefstand
WOLFGANGSEE (tk). Der Wolfgangsee führt so wenig Wasser wie seit 2003 nicht mehr. Der Wasserstand* betrug letzten Freitag nur noch 1,04 Meter. Das ist 30 Zentimeter unter Normalwert. Insbesondere die Schifffahrt hofft auf baldigen Regen.
1200 Liter Wasser fließen derzeit pro Sekunde durch die Klauswehr aus dem Wolfgangsee in die
Ischl. Das Ablassen des Seewassers funktioniert vollautomatisch. Die Schleuse an der Grenze zwischen Strobl und St. Wolfgang reagiert selbsttätig auf den Pegelstand des Sees. Führt der See wenig Wasser, wird die abgelassene Wassermenge zurückgefahren bei einem Hochwasser werden die Schleusentore weiter geöffnet.
Es gibt allerdings eine wasserrechtlich vereinbarte Mindestwassermenge, die in jedem Fall abgelassen werden muss. Diese beträgt bei einem Pegelstand von 85 Zentimetern 470 Liter pro Sekunde. Schließlich haben auch Fischerei und Kraftwerksbetreiber an der Ischl ein reges Interesse, dass der Traun-Zufluss nicht austrocknet. Für die Seeschifffahrt ist ein weiteres Absinken des Seepegelstandes allerdings ein Problem. Aktuell haben die großen Schiffe der WolfgangseeSchifffahrt wie die Österreich nur mehr knapp fünf Zentimeter Spielraum zum Seeboden.
Pegelstand ist stark gefallen
Fällt der Wasserstand in den nächsten Wochen um weitere fünf bis zehn Zentimeter, können diese Schiffe nicht mehr anlegen. Sollte sich die Situation nicht ändern, werden wir überlegen müssen, nur mehr mit der Amadeus in Strobl anzulegen, da sie weniger Tiefgang als die anderen Schiffe hat. Mit dem Rest der Flotte würden wir dann zwischen St. Wolfgang und St. Gilgen pendeln, sagt Kapitän Mario Mischelin. Aber auch in St. Gilgen ist der Seepegel drastisch abgesunken. Vor nicht einmal einem Monat hatten wir in St. Gilgen einen Pegelstand von 99 Zentimetern. Jetzt sind wir bei 66 Zentimetern angelangt, so Mischelin. Einen vergleichbaren Niedrigwasserstand von etwa 85 Zentimetern gab es am Wolfgangsee das letzte Mal im Trockenjahr 2003.
Zuletzt ist der Seepegel in einer Woche um sieben Zentimeter gefallen. Der Pegelstand am 18. November betrug nur noch 104 Zentimeter. Wenn es weiterhin keinen Niederschlag gibt, werden wir vielleicht schon in der nächs-ten Woche bei einem Pegelstand von nur 85 Zentimetern angelangt sein, so der Leiter des Gewässerbezirks, Wilhelm Laimer.
Einen Plan B für eine solche Ausnahmesituation gibt es allerdings nicht. Da werden sich die Verantwortlichen dann zum gegebenen Zeitpunkt zusammensetzen müssen, meint Laimer.
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