Herbstzeit ist Wildzeit
Rehragout von Ingrid Pernkopf
GMUNDEN. Wild ist ein klassisches Festtagsessen. Familie Pernkopf hat den Lesern der BezirksRundschau Salzkammergut ein köstliches Rezept aus dem Kochbuch "Die oberösterreichische Küche" von Ingrid Pernkopf zur Verfügung gestellt. Das Rehragout wird gerade zu den Feiertagen gut schmecken.
Zutaten
800 g – 1 kg ausgelöstes Fleisch aus Rehschlegel oder -schulter
(oder anderes Wildfeisch zum Dünsten)
750 ml Rindsuppe oder Wildfond (ersatzweise Wasser mit hausgemachter Suppenwürze)
100 g Preiselbeermarmelade ca. 500 ml Rotwein
50 ml Orangensaft
2 größere Zwiebeln
20–30 g fein gemahlene Bauernbrot- oder Hausbrotbrösel
30 g Paradeisermark
nach Geschmack 1–2 Knoblauchzehen und 1 Speckschwarte oder 2 Scheiben Bauernspeck
Salz, Thymian und Majoran
Schuss Balsamicoessig zum Abrunden
etwas Schlagobers, Sauerrahm oder Crème fraîche zum Verfeinern
Stärke nach Bedarf
Öl oder Butterschmalz zum Anbraten
Zubereitung
- Zwiebeln feinwürfelig, Knoblauch in Scheiben schneiden. Das Fleisch zuputzen und wie für ein Gulasch in mundgerechte Bissen schneiden. In einem feuerfesten Topf (mit Deckel) etwas Schmalz oder Öl erhitzen und Zwiebeln mit Knoblauch hellbraun anschwitzen. Herausheben und nun Fleisch und Speck anbraten, dafür bei Bedarf noch etwas frisches Öl zugießen. Anrösten und währenddessen wiederholt in kleinen Mengen immer wieder mit Rotwein ablöschen und den Bratensatz vom Top oden lösen. Diesen Vorgang (rösten, ablöschen, einkochen lassen) mehrmals wiederholen, bis der Saucenansatz eine schöne, dunkle Farbe bekommen hat.
- Dann Brösel einstreuen, Paradeisermark einrühren und alles nochmals kurz durchrösten. Mit dem restlichen Rotwein ablöschen und wieder einkochen lassen.
- Nun mit Orangensaft, Suppe oder Wasser aufgießen. Zwiebeln, Gewürze sowie Preiselbeeren beigeben und das Fleisch zugedeckt am Herd oder im vorgeheizten Backrohr bei ca. 165 Grad etwa 90 bis 120 Minuten weich dünsten (je nach Fleischart und Qualität auch länger). Währenddessen wiederholt umrühren und bei Bedarf etwas Flüssigkeit nachgießen – das Fleisch soll während des Garens immer mit Flüssigkeit bedeckt sein.
- Fleisch und Speck mit einem Lochschöpfer herausheben, Sauce nach Wunsch passieren und mit etwas angerührter Stärke sämig binden. Nochmals abschmecken und mit einem Schuss Balsamicoessig abrunden. Je nach Geschmack Sauce mit Obers verfeinern oder mit etwas ange- rührter Stärke binden. Eventuell mixen und das Fleisch wieder zugeben. Nochmals kurz erwärmen und in vorgewärmten Tellern anrichten.
Garzeit: 90–120 Minuten, je nach Fleischart und Qualität auch länger Beilagen: Nockerl, Semmel- oder Erdäpfelknödel, Erdäpfelkroketen, Schupfnudeln und Rotkraut oder glacierte Kohlsprosserl sowie Preiselbeeren
Variationen
- Sauce mit gerösteten Speckwürfeln, Pilzen, Chutney, Ingwer, eingelegten Pfefferkörnern oder auch aufgelöster Kuvertüre verfeinern
- Mit Lebkuchengewürz, fein gemahlenem Lebkuchen, Zimt, Neugewürz, Rosmarin, Salbei, Senfkörnern, Chili, Muskatnuss, Koriander, Wacholder, Aranzini, Nüssen oder Nelken geschmacklich variieren
- Je nach verwendeten Zutaten mit Gin (bei Wacholder), Orangenlikör (bei gehackten Aranzini) oder Nussschnaps (bei eingelegten Nüssen) verfeinern
- Essigkirschen, Weinzwetschkerl, Apfel- oder Birnenwürfel in die fertige Sauce mengen
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