Christian Brandstätter
"Sehr stürmischer und extrem milder Februar im Salzkammergut"
Meteorologe Christian Brandstätter zieht Bilanz: Mit einer mittleren Temperatur von etwa 4 Grad fiel der Februar 2022 etwa 3,5 Grad wärmer aus als im langjährigen Mittel.
SALZKAMMERGUT. "Während die Monatsniederschlagsmengen das Soll von 60 mm knapp verfehlten, gab es auf die Fläche gesehen etwa 20 % mehr Sonnenstunden als üblich. Beachtlich war allerdings die Serie von zahlreichen Stürmen, auf die wir im Folgenden näher eingehen", so Meteorologe Christian Brandstätter, METEO-data GmbH.
"Roxana" brachte orkanartige Böen
Laut METEO-data gab es bereits zu Lichtmess am 2. Februar verbreitet Sturmböen zwischen 70 und 90 km/h. Auf den Bergen blies voller Orkan bis 140 km/h. Am 6. Februar kam dann Sturmtief „Roxana“ und sorgte für Böen zwischen 80 und 100 km/h. Auf dem Feuerkogel wurden orkanartige Böen bis 115 km/h registriert. Auch am 7. Februar blieb es noch sehr stürmisch.
„Ylenia“, „Zeynep“ & "Antonia" setzten Trend fort
Nach einer kurzen Sturmpause erreichte die Sturmserie dann ihren Höhepunkt. Am 17. Februar bescherte Sturmtief „Ylenia“ das Salzkammergut verbreitet schwere Sturmböen. In Seewalchen wurden Sturmböen bis 87 km/h gemessen, auf dem Feuerkogel gab es schwere Orkanböen bis 166 km/h. Am 19. Februar folgte dann Orkantief „Zeynep“ mit schweren Sturmböen zwischen 80 und 100 km/h. Auf den Bergen blies erneut voller Orkan. Da „Zeynep“ hauptsächlich den Norden Deutschlands erfasste, kam das Salzkammergut noch relativ glimpflich davon. Am 21. Februar sorgte das Sturmtief „Antonia“ erneut für verbreitete Sturmböen.
"Auf mildes Frühlingswetter müssen wir noch etwas warten"
Einige Tage mit viel Sonne ließen den Februar dann vielversprechend ausklingen und machten Hoffnung auf einen baldigen Frühlingsbeginn. Nach aktuellen Berechnungen der Wettermodelle stellt sich mit einem Hoch über Skandinavien jedoch eine längere Ostströmung ein, was tagsüber eher gedämpfte Temperaturen im einstelligen Bereich und nachts mäßigen, örtlich auch strengen Frost zur Folge hätte. "Auf mildes Frühlingswetter müssen wir also noch etwas warten", so Brandstätter.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.