Taferlklassler auf Schule vorbereiten
Für 1096 Kinder im Salzkammergut startet mit dem Schulbeginn ein neuer Lebensabschnitt.
SALZKAMMERGUT (km, pg). Am Montag, 11. September, beginnt das neue Schuljahr. "Für die Taferklassler stellt die Phase des Schuleintritts eine höchst sensible Zeitspanne dar", erklärt Maria Rebhan, Leiterin der schulpsychologischen Beratungsstelle Gmunden. "Die Unterstützung der Eltern ist hier besonders gefragt, um den Kindern Mut zu machen und sie positiv auf die Schule einzustimmen. Schulanfänger haben eine Menge ungewohnter Situationen zu verarbeiten, auf die bereits im Vorfeld in Gesprächen eingegangen werden kann." Es findet etwa ein Wechsel der Bezugspersonen statt, die Atmosphäre der Schule und der Klassengemeinschaft ist neu und ab jetzt wird Leistung gefordert. Das bedeutet, es gibt kein "Wollen" oder "Nicht-Wollen" mehr, sondern vielmehr ein "Sollen" und "Müssen". "Die Eltern sollten insofern Gespräche mit den zukünftigen Schülern führen, um herauszufinden, welche positiven, aber auch negativen, unerfreulichen Gedanken und Vorstellungen die Kinder von der Schule haben. Erklären oder zeigen Sie dem Kind auch, was in einer Schulklasse vorhanden sein wird, etwa Tafel, Tische oder Lehrertisch, und geben Sie ihm ein positives Gefühl für den ersten Schultag mit", rät die Psychologin. Die meisten Kinder bewältigen diese Umstellung gut und gehen gerne in die Schule. Manche dem Gesetz nach schulpflichtigen Kinder sind jedoch nicht bereit, für diese sind die ersten Erfahrungen mit der Schule oft negativ prägend. "Auch für die weitere Schulkarriere! Je früher ein Kind Hilfe bekommt, umso besser kann einer Entmutigung oder Überforderung entgegen gewirkt werden. Bei Unklarheiten bei der Schulreife bieten die Schulpsychologen gerne Beratungen an."
Schulweg selbst bestreiten
Bevor man aber überhaupt in die Schule kommt, wartet noch der Weg dorthin auf die Schüler. Um diesen sicher bestreiten zu können, gibt unter anderem der ARBÖ hilfreiche Tipps (siehe Infokasten). In vielen Gemeinden gibt es immer zu Schulbeginn Diskussionen, ob Kinder direkt bis zu Schule gebracht werden sollen, so auch in Bad Goisern.
Chaos vor den Schulen
"Ich bin ein Verfechter davon, die Kinder ihren Schulweg zu Fuß bewältigen zu lassen – natürlich nur, sofern dies zumutbar ist", so Bürgermeister Peter Ellmer. Für Goisern treffe das aber fast überall zu, weil die Wege entsprechend gesichert sind. "Der Fußmarsch steigert auch die Eigenverantwortung der Kinder", so Ellmer weiter, der sich hierfür auch von der Schulleitung bestätigt fühlt. "Ich wohne direkt neben der Volksschule Agatha und erlebe mit, wie es jeden Morgen vor Schulbeginn chaotisch zugeht", sagt Ellmer. Und dies nur, weil unnötig viele Eltern ihre Kinder bis direkt vor der Schultüre absetzen würden. Dies sorge nicht nur für zeitliche Probleme, sondern ebenfalls für eine erhöhte Gefährdung jener Kinder, die den Schulweg zu Fuß bestreiten. "Der Schulanfang belastet das Budget vieler Familien, unter anderem durch Schulutensilien, Nachmittagsbetreuung oder schulische Veranstaltungen", weiß Bad Ischls Sozialstadträtin Ines Schiller. Der Verein "Von Mensch zu Mensch in Bad Ischl" möchte sozial bedürftige Familien in dieser Situation unterstützen.
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