Ebensee
Und jährlich grüßt der Schwemmholz-Teppich am Traunsee
Wobei "jährlich" eigentlich sogar schon untertrieben ist. Immer öfter kommt es vor, dass sich die Traunseegemeinde Ebensee mit Schwemmholz abmühen muss.
EBENSEE. Das Problem ist kein neues: Besonders nach Starkregenereignissen bildet sich am Südufer des Traunsees ein Schwemmholz-Teppich, der oft riesige Ausmaße annimmt. Was aber erst seit einigen Jahren gilt: Die Entsorgungskosten – jährlich bis zu 100.000 Euro – werden nicht mehr vom staatlichen Katastrophen-Fonds beglichen, sondern müssen von der Gemeinde selbst gestemmt werden. "Als Bürgermeisterin erwarte ich mir, dass der Nationalrat endlich eine Lösung für die Schwemmholzproblematik auf den Tisch legt. Es kann nicht sein, dass die Abgeordneten der Regierungsparteien dieses Thema immer wieder auf die lange Bank schieben", erklärt Bürgermeistern Sabine Promberger (SP). Aktuell sei es wieder besonders schlimm, wie ihre Fotos vom Lokalaugenschein zeigen.
Anträge von Andreas Kollross bislang ohne Erfolg
Bisherige Versuche, die Entscheidungsträger auf höherer Ebene zum Umdenken zu bewegen, waren bisher nicht von Erfolg gekrönt: Mit den Stimmen der beiden Regierungsparteien wurde im Dezember 2022 der von SP-Kommunalsprecher Andreas Kollross eingebrachte Entschließungsantrag zur Schaffung einer bundesgesetzlichen Rechtsgrundlage für die Beseitigung der Verunreinigungen durch Schwemm- und Treibholz im zuständigen Umweltausschuss vertagt.
Gestank als zusätzliches Ärgernis
Neben der Optik und den Gefahren für Wassersportler darf man aber auch nicht den Geruch – besser gesagt, den Gestank – unterschätzen. Immerhin besteht der Teppich nicht nur aus Holz: "Entsorgen müsste man als Gemeinde übrigens nur Müll und Tierkadaver, wer für die Entsorgung des Schwemmholzes zuständig ist, ist nicht geregelt ", meinte Promberger.
Michael Lindner sagt Unterstützung zu
Gemeindereferent Landesrat Michael Lindner hat nun erneut seine finanzielle Unterstützung aus dem Gemeinderesort zugesagt. Die Kosten für die diesmalige Räumung belaufen sich auf rund 40.000 Euro. „Ich bin sehr dankbar für die rasche Unterstützung von Landesrat Michael Lindner. Wir brauchen aber endlich eine gesetzliche Regelung, um das Schwemmholz zeitnahe und regelmäßig wieder entfernen zu können“, erneuert Bürgermeisterin Sabine Promberger ihre Forderung.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.