Griechisch-orthodoxe Weihnachten
Weihnachtsfest mit der Familie in der Ukraine
ALTMÜNSTER, UKRAINE. Mihaly "Mischa" Fedeles ist 16 Jahre, der junge Mann besucht seit einem Jahr das BRG/BORG Schloss Traunsee und wohnt dort im Internat. Mischa kommt aus Uzhhorod in der Westukraine. In der dritten Klasse – damals in der Ukraine – hat Mischa begonnen, Deutsch zu lernen – und das sehr gut. Zuerst war der Plan, die Matura in der Ukraine zu machen und dann in Deutschland zu studieren. Dann hat sich der Ukrainer aber viele Schulen mit Internat im Internet angesehen und ist auf das BRG/BORG Schloss Traunsee gestoßen. "Ich habe meine heutige Schule an einem 8. Jänner gefunden, am 10. Jänner fand der Tag der offenen Tür statt. So sind wir damals ganz spontan am 9. Jänner nach Österreich gefahen, um die Schule kennen zu lernen!" Mischa und seine Eltern waren gleich angetan. "Meine Eltern waren anfangs schon sehr überrascht von meiner Entscheidung. Als sie die Schule und das Internat aber gesehen haben, wussten sie, dass ich hier gut aufgehoben sein werde." Mischa fühlt sich hier im Salzkammergut sehr wohl und möchte nach der Matura in Wien Medizin studieren.
Zwölf Gerichte am Weihnachtstisch
Der junge Mann reist in den Weihnachtsferien natürlich nach Hause in die Ukraine, um die Feiertage mit den Eltern und dem 28-jährigen Bruder zu verbringen. Die Familie der Mutter ist römisch-katholisch, die des Vaters griechisch-orthodox. "Daher feiern wir Weihnachten eigentlich zwei Mal, einmal am 24. Dezember und einmal am 6. Jänner." Das Fest am 24. Dezember wird gleich wie in Österreich gefeiert. Der 6. Jänner wird ausschließlich mit der Familie verbracht. "Wir stehen in der Früh auf, Mama kocht das Mittagessen. Danach gehen wir gemeinsam in die Kirche. Im Anschluss bereitet meine Mutter das Weihnachtsessen vor. Bei uns müssen genau zwölf typisch ukrainische Gerichte am Tisch stehen – stellvertretend für die zwölf Apostel." Diese Speisen sind: 1. Pilzsuppe, 2. Teigtaschen mit Kartoffeln gefüllt, 3. Borschtsch (Rote Beet-Suppe), 4. Golubzi (Kohlrouladen), 5. Sauerkraut, 6. Pampuhy (weiches weißes Brot mit Knoblauch), 7. Kartoffeln mit Zitronen gebacken, 8. gebackener Fisch, 9. Kutia (Mischung aus Mohn, Nüssen, Honig und Rosinen – Nachspeise), 10. Teigtaschen mit Sauerkraut gefüllt, 11. Gemüseleibchen, 12. Uzwar (Getränk, wird aus Trockenfrüchten gemacht, etwa aus getrockneten Äpfeln, Birnen, Pflaumen und Rosinen).
Nach dem Essen gibt es die Bescherung. Auch Kekse backt die Mutter von Mischa, am liebsten mag er Schokokese mit Vanillecreme.
Silvester wird dann wieder ähnlich wie in Österreich gefeiert: gemeinsam mit Freunden wird einmal gemütlich gegessen und in das neue Jahr hinein gefeiert.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.