Flüchtlings-Notquartier in Laakirchen
Welle der Hilfsbereitschaft im Salzkammergut ist groß
Ukraine-Flüchtlinge sind im Bezirk angekommen, Rotes Kreuz und Initiativen helfen den Menschen.
LAAKIRCHEN. Innerhalb weniger Stunden hat das Rote Kreuz in der Vorwoche ein Notquartier für hundert Flüchtlinge aus der Ukraine in der Sporthalle Laakirchen aufgebaut – neben den Corona-Einsätzen ein weiteres Tätigkeitsfeld. Die Rot Kreuz-Mitarbeiter haben gemeinsam mit der Feuerwehr Laakirchen Feldbetten aufgestellt, die Hygieneversorgung gesichert und eine Feldküche vorbereitet. Das Notlager ist nur eine temporäre Station, die Flüchtlinge kommen danach in anderen Unterkünften unter, einige treten ihre Weiterreise zu Verwandten oder Freunden an. Das Rote Kreuz sucht derzeit dringend Dolmetscher, Einsatz ab sofort. Informationen gibt es unter Tel. 0664/4025425 oder gm-office@roteskreuz.at. "Für die Zuteilung der Flüchtlinge ist in weiterer Folge die Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistung zuständig", erklärt Rot Kreuz-Bezirkskommandant Harald Pretterer. Bei der Einrichtung handelt es sich um die erste im Bezirk, oberösterreichweit hat das Rote Kreuz bis heute 3.000 Notquartierplätze eingerichtet.
Paten werden gesucht
Unter dem Motto „Bad Ischl hilft" hat die Stadtgemeinde mehrere Aktionen ins Leben gerufen: Ab 19. März können in der Pfarrheim-Garage jeden Samstag von 9 bis 11 Uhr Spenden sowohl abgegeben, als auch von Bedürftigen abgeholt werden. Erbeten sind gut erhaltene Bekleidungsartikel, Hygieneartikel, aber auch Lebensmittel mit langem Haltbarkeitsdatum. „Zudem suchen wir Paten, die sich entweder persönlich um eine Familie kümmern, oder eine Familie monatlich finanziell unterstützen wollen“, so Bürgermeisterin Ines Schiller.
„Wir organisieren auch Deutschkurse und sind auf der Suche nach Ehrenamtlichen, die mit Kindern oder Erwachsenen Deutsch lernen. Ab April wird es zudem ‘offene Cafés‘ geben: „Hier organisieren wir jeden Donnerstag von 15 bis 17 Uhr ein Zusammentreffen für die ukrainischen Familien“, so die Bürgermeisterin.
Erfahrung in Ohlsdorf
In Ohlsdorf wurde bereits 2015 zu Beginn der Flüchtlingswelle aus Afghanistan und Syrien ein Erstaufnahmezentrum des Bundes errichtet. Nun sind dort Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine untergebracht. Der Verein "Willkommen in Ohlsdorf" hat die Menschen damals unterstützt, sich aber nach der Flüchtlingswelle wieder aufgelöst. Die "Initiative für ukrainische Flüchtlinge in Ohlsdorf" wurde aus teils ehemaligen Vereins-Mitgliedern gegründet. 80 Interessierte sind in der Vorwoche zusammengekommen, um in Arbeitsgruppen die notwendigen Hilfsmaßnahmen zu organisieren. Der neu gegründeten Arbeitsgruppe "Wohnen" und "Arbeit" wurden bereits erste Angebote unterbreitet. Den Kontakt zu den Verantwortlichen gibt es unter uainohlsdorf.com.
Auch die Bezirkshauptstadt möchte angekommene Flüchtlinge unterstützen. Dafür hat die Plattform "Willkommen Gmunden" in der Vorwoche zum ersten Mal getagt. Diese wurde 2015 gegründet und war in der Zwischenzeit ruhend gestellt. Bürgermeister Stefan Krapf ist Schirmherr dieses Flüchtlingsnetzwerkes. Die Mitglieder kümmern sich um Freizeitangebote, Kinderbetreuung oder Sprachunterricht. Weiters hat die Stadt ein "Koordinationsgremium" ins Leben gerufen. "Klares Ziel ist es, alles koordiniert ablaufen zu lassen. Die linke Hand muss wissen, was die rechte tut", so Krapf.
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