Wichtiger Beitrag für Gesellschaft
Zivildiener werden im Bezirk Gmunden dringend gesucht
Rotes Kreuz, Samariterbund, Volkshilfe, Lebenshilfe und Sozialhilfeverband beschäftigen "Zivis".
BEZIRK. Zivildiener leisten für die Gesellschaft einen wichtigen Beitrag. Viele Organisationen könnten ihr Angebot ohne die jungen Männer nicht aufrecht erhalten. Beim Roten Kreuz absolvieren rund 50 junge Menschen ihren Zivildienst an einer der sieben Ortsstellen des Bezirks. Es gibt folgende fünf Einrücktermine: Jänner, April, Juli, September und November. Pro Turnus werden zwischen zehn und elf Zivildiener gesucht. Der September-Termin 2022 ist bereits voll, zu den anderen Terminen sind noch Plätze frei. Die Zivildiener werden ausschließlich im Rettungsdienst als ausgebildete Rettungssanitäter eingesetzt. Die Ausbildung umfasst 100 Stunden Theorie und 160 Stunden Praktikum. Die Theorieausbildung wird zentral abgehalten, das Praktikum bereits an der zugewiesenen Ortsstelle. Dazu erhalten die Bewerber eine Zusatzausbildung als Lenker von Einsatzfahrzeugen. Rot Kreuz-Bezirksgeschäftsstellenleiter Harald Pretterer ist von den positiven Auswirkungen überzeugt: „Menschen, die sich für andere einsetzen, sind meist auch im späteren Arbeitsleben besonders aktiv und verantwortungsbewusst“.
Zivis sind wichtige Stütze
Der Samariterbund ist für die Dienststellen Bad Ischl und Ebensee noch auf der Suche nach Zivildienern. "Junge Menschen können dort wertvolle Erfahrungen für ihr Leben sammeln. Auch viele der nun hauptberuflichen Mitarbeiter des Samariterbundes starteten einmal als Zivildiener", so Thomas Loidl, Geschäftsführer der Gruppe Bad Ischl. In den Monaten Jänner, April, Juli und Oktober kann man sich bei den Dienststellen bewerben.
Die Volkshilfe hat in Ebensee eine Einsatzstelle für Zivildiener im Bezirk. "An den Zuweisungsterminen im August und November ist diese Stelle sehr begehrt, im Februar oder Mai haben Interessenten bessere Chancen. Besonders gefällt vielen Zivildienern bei der Volkshilfe die Betreuung von älteren Menschen", erklärt Almut Zillner von der Volkshilfe.
Auch für die Lebenshilfe sind Zivildiener eine wichtige Stütze. Im Bezirk gibt es sechs Zivildienststellen und knapp 20 freie Plätze. "Bewerber erwartet ein angenehmes Arbeitsumfeld, geregelte Arbeitszeiten und abwechslungsreiche Tätigkeiten. Ehemalige Zivildiener sehen es als persönliche Bereicherung, den Umgang mit Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung kennengelernt zu haben", so die Leiterin der Personalverwaltung der Lebenshilfe, Claudia Hierz. Starttermine sind Februar, Mai, August und November.
"Nachfrage früher größer"
In den Altenheimen des Sozialhilfeverbandes – zwei in Bad Ischl, Ebensee, Gmunden, Sarsteinerstiftung, Scharnstein und Vorchdorf – werden Zivildiener immer gerne gesehen. Pro Heim und Jahr werden zwei Zivildiener aufgenommen. Ihre Aufgaben sind Heimdienste bei der Pflege und Betreuung, Hol- und Bringdienste, Mithilfe bei Reinigungs- und Instandhaltungsarbeiten in der Küche, Reinigung, Wäscherei, Haustechnik, Hausarbeiten oder Gartenarbeiten. Bisher gab es ausreichend Bewerber, wobei die Nachfrage laut SHV-Obmann Alois Lanz in der Vergangenheit größer war.
Weg zum Zivildienst
• In Österreich besteht für männliche österreichische Staatsbürger die Wehrpflicht. Der Zivildienst ist ein Wehrersatzdienst, er kann deshalb nur von männlichen österreichischen Staatsbürgern geleistet werden, die bei der Stellung tauglich sind. Eine weitere Voraussetzung ist die rechtzeitige Abgabe der Zivildiensterklärung.
• Die Zuweisung zu einer Einrichtung führt die Zivildienstserviceagentur durch – und zwar nach freien Plätzen, persönlicher Eignung und Erfordernissen des Zivildienstes. Interessenten können im Formular "Zivildiensterklärung" einen Zuweisungswunsch abgeben. Tipp: Rechtzeitig über die Einrichtungen in der Nähe informieren.
• Der Zivildienst dauert neun Monate und ist in einem Stück zu leisten.
• Eine Zuweisung zum ordentlichen Zivildienst ist bis zum 35. Geburtstag möglich.
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